Wir schreiben Geschichte #23: Christoph

Christoph, 39 Jahre, Niederösterreich

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Als die Bilder aus China durch alle Medien gelaufen sind und Politiker begonnen haben, von Notmaßnahmen zu sprechen. Zweifelsfrei bestätigt war es mit der Ankündigung von Reisebeschränkungen und Schulschließungen. Zu dem Zeitpunkt habe ich mit vielleicht ein bis zwei Monaten Einschränkungen gerechnet.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, und die daraus folgende Erkenntnis, dass viel von der Toleranz, derer sich unsere Gesellschaft rühmt, nur getarnte Indifferenz war. Es ist einfach, tolerant zu tun, wenn man im Glauben ist, etwas betreffe einen nicht, Toleranz beginnt dort, wo es persönlich wird. Menschen waren bereit, alle, die sich nicht „konform“ verhalten haben, massiv zu attackieren, es hat nur einen „gerechten Grund“ gebraucht. Zu bemerken, dass Regierung und Medien, statt ihre Maßnahmen auf belastbare Daten zu stützen, mit Daten tricksen, oder diese schlichtweg nicht herauszugeben, um ein bestimmtes Bild zu erzeugen. Dabei zusehen zu müssen, wie es in den Medien plötzlich nur mehr eine „richtige“ Sichtweise gab, jeder, der sich dieser Ansicht gegenüber auch nur kritisch geäußert hat, war ein „Gefährder“. Die massiv geförderte Moralisierung von Standpunkten, um jede Diskussionskultur zu vernichten, „wir sind nicht einer Meinung, aber ich respektiere dich als Mensch“ wurde zu „du hast die falsche Ansicht, bist darum ein schlechter Mensch, und mit dir rede ich nicht, ja, man sollte dir den Mund verbieten“. Zu beobachten, wie Mainstreammedien in monolithischer Gleichschaltung Angst und Panik geschürt haben, und dann zu sehen, wie sich diese Angst sich in der Bevölkerung festgefressen hat. Am stärksten am eigenen Leib spürbar war das beim Einkaufen. Ich habe aus gesundheitlichen Gründen keine Maske getragen, sehe aber nicht alt oder gebrechlich aus, sobald es verpflichtend war mit Attest – die Notwendigkeit Fremden selbst oberflächliche Informationen zur eigenen Gesundheit geben zu müssen war an sich war schon ungeheuerlich. Wenn ich von 20x einkaufen 1x nicht von irgendwelchen Angstneurotikern, selbsternannten Blockwarten oder Neidern („ich muss auch, das ist unfair“) angepöbelt wurde, war das schon ein Erfolg. Zu 95 % waren die Aggressoren Kunden. Angestellte haben nach einer kurzen „Anlernperiode“, wenn auch in einigen Fällen erst nach Beschwerden in der jeweiligen Zentrale, davon gewusst, dass es Ausnahmen von der Maskenpflicht gab. Eine Regierung, die über ständig wechselnde Verordnungen „regiert“, während die Judikatur wegsieht, mitmacht oder schlichtweg nicht nachkommt. Massive Einschränkungen von Bürgerrechten, der Versuch, eine medizinische Behandlung gegen den Willen einer großen Gruppe der Bevölkerung zu erzwingen. Das Versagen der Ärzteschaft, die bei all dem mitgemacht, gelitten, aber geschwiegen haben. An den wenigen, die Kritik geübt oder sich gegen Maßnahmen ausgesprochen hatten, wurden für alle anderen sichtbare Exempel statuiert. Jobverluste, soziale Vernichtung, Hausdurchsuchungen, Disziplinarverfahren (von Ärztekammerpräsidenten angeleiert, die völlig zufällig Kindergartenmalereien um Unsummen verkaufen). Aber auch die Tatsache, dass sich die sogenannten „Bildungsbürger“ am einfachsten manipulieren haben lassen, war ernüchternd. Menschen haben vom „Vertrauen in die Wissenschaft“ gesprochen, die sich kein einziges Mal Daten selbst angesehen oder (später) Studien gelesen haben, und dabei nicht verstanden, dass das nur „vertraue der Interpretation der Medien“ bedeutet hat.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Die Bildung von zivilgesellschaftlichen Initiativen, die sich für Demokratie, Freiheit und Aufklärung einsetzen. Alternative, unabhängige und unzensierte Informationskanäle haben sich besser organisiert und sind sichtbarer geworden, weil immer mehr Menschen verstanden haben, dass sie von den Massenmedien manipuliert und belogen werden.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Ich habe im zivilen Widerstand gegen die Maßnahmen viele beeindruckende, mutige und intelligente Menschen kennengelernt. Auf täglicher Basis waren es meine Partnerin, Aktivitäten im Freien, Sport und Hobbies (Computerspiele, Streaming, Fotografie etc.). Aber auch Informationen von anderen „Nichtkonformisten“ waren für den Alltag hilfreich. Aber auch die Fähigkeiten, die ich mir aneignen musste, um mit der Aggression meiner Mitmenschen umgehen zu können waren eine große Hilfe.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Ich hätte mir gewünscht, dass alle Menschen fähig sind, Manipulation zu erkennen, und ihren eigenen Wert als freie Menschen kennen.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Blockwarte, Bessermenschen die selbstgerechter, eingebildeter moralischer Überlegenheit alles attackieren, was ihren „Werten“ nicht entsprach, die meisten Medien, die Regierung.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Ärzte, die einen Eid geleistet haben, haben unmenschliche Maßnahmen mitgetragen, um ihre Jobs nicht zu gefährden. Polizisten und Beamte, die rechtswidrige Verordnungen mitgetragen haben, eine Regierung, die Teile der Bevölkerung absichtlich ausgegrenzt hat, um sie zur Konformität zu zwingen (2G). Medienmacher, die gehetzt und gelogen haben. Lehrer und Direktoren, die unmenschliche Maßnahmen gegenüber Kindern durchgesetzt haben.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich hatte keine Angst vor der Krankheit. Die Daten haben sehr schnell gezeigt, dass Covid nicht gefährlicher ist als eine Grippe. Mir haben die autokratischen Maßnahmen und die deutlich gewordene Ignoranz breiter Bevölkerungsschichten Sorgen gemacht, allerdings hat mich der aufkeimende zivile Widerstand schnell gelehrt, dass autokratische Ideen keinen Bestand haben.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ein paar Bekanntschaften sind im Sand verlaufen und eine Freundschaft ist zerbrochen, weil diese Leute nicht damit umgehen konnten, dass ich die Maßnahmen nicht unterstütze. Ich bin denen nicht mit meiner Sichtweise nachgelaufen, es war schon ausreichend, dass ich nicht ihrer Meinung war. War irgendwie schade, aber ich verstelle mich nicht, um etwas zu erhalten, dessen Zeit abgelaufen ist.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Ärzte, Eltern, Lehrer, Wissenschaftler, die sich unter dem Risiko (und der Realität), ihre Jobs zu verlieren, gegen die zum allergrößten Teil sinnlosen Maßnahmen ausgesprochen haben.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Damit umgehen zu lernen, dass ich aufgrund sichtbarer „Nichtkonformität“ (keine Maske) beim Einkaufen beinahe immer von irgendwelchen Fremden angepöbelt wurde, hat mir gezeigt, die Urteile Anderer nur als eine Projektion von deren Regeln zu sehen.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Glaubt nicht den Interpretationen Anderer oder auch der (empfundenen) Mehrheit, sondern bildet euch ein eigenes Bild. In den Medien kommt nicht die Wahrheit, sondern nur das, was deren Macher euch sehen lassen wollen.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Es wird einen größeren Anteil an Menschen geben, die gelernt haben, Informationen kritisch zu hinterfragen.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

nein