Warum die Welt (deine) Kunst braucht

Die Welt brennt – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Während wir verzweifelt nach Lösungen suchen, kommt hier eine unerwartete Antwort: Mach Kunst. Nicht als nettes Beiwerk, nicht als Zeitvertreib, sondern als lebensnotwendigen Akt.

„Aber ich male doch nur abstrakte Klecksbilder?“

Genau das ist der Punkt. Kunst ist nicht nur für die „Großen“ gedacht – nicht nur für die Picassos, die Rilkes, die Beyoncés. Kunst ist für dich. Ob du Kochbücher sammelst, im Wohnzimmer Tango tanzt, Miniaturlandschaften baust oder eben – ja – abstrakte Klecksbilder malst: Alles zählt.

Wir leben in einer Kultur, die Kreativität als Luxus abtut: „Ach, das ist doch nichts Ernsthaftes. Mach lieber was Vernünftiges!“ Doch genau diese Haltung ist das Problem. Wir unterdrücken unseren ureigenen Schaffensdrang – und das schadet uns mehr, als wir denken.

Kunst und Kreativität

Kreativität ist die vergessene Säule der Selbstentfaltung

Wir optimieren uns zu Tode: Meditation, Workouts, Ernährungstagebücher, Produktivitäts-Apps. Aber wo bleiben die 20 Minuten tägliches Tagträumen? Die Stunde im Atelier, einfach so? Studien zeigen: Schon 45 Minuten kreatives Tun senken den Cortisolspiegel nachweislich. Kunst ist kein Zeitvertreib – sie ist Überlebensstrategie.

Kunst gibt dir Macht in einer ohnmächtigen Welt

Die Nachrichten lassen uns hilflos zurück. „Was kann ich als Einzelne:r schon ausrichten?“ Doch wenn du etwas erschaffst, bist du plötzlich Gott deines eigenen Universums. Du setzt die Regeln. Du bestimmst die Farben, die Worte, die Klänge. Egal, ob es ein Gedicht, ein selbstgeschriebener Comic oder ein Kuchenrezept ist: Du nimmst dir die Kontrolle zurück.

Kunst ist Widerstand

Deine Aufmerksamkeit ist das wertvollste Gut – und die Algorithmen rauben sie dir. Drei Stunden täglich am Handy ergeben zehn Jahre deines Lebens. Zehn. Jahre. Statt dich weiter betäuben zu lassen, nimm dir deine Zeit zurück. Schreib. Tanz. Bau. Spiel. Jeder kreative Akt ist ein kleiner Sieg gegen die Aufmerksamkeitsindustrie.

„Aber KI kann doch bald alles besser?“

Gerade deshalb braucht es menschliche Kunst mehr denn je. KI kann perfekte Sonette schreiben, makellose Symphonien komponieren – aber sie kann nicht fühlen. Menschen suchen in Kunst Echtheit, nicht Perfektion. Deine Brüche, deine Eigenheiten, deine ungeschliffenen Gedanken – das ist es, was bleibt.

Was bleibt von dir?

Eines Tages wirst du gehen. Willst du zurücklassen, dass du viel gescrollt hast? Oder willst du Spuren hinterlassen – ein Lied, ein Gemälde, einen Garten, eine Geschichte? Künstler hinterlassen die Welt nie so, wie sie sie vorgefunden haben.

Deine Kunst ist Medizin – halte sie nicht zurück.

Wir glauben oft, Kreativität sei egoistisch. Doch jedes Gedicht, jedes Foto, jedes selbstgebackene Brot kann jemandes Tag retten. Deine Mutter, die dir als Kind Geschichten erzählte. Dein Freund, dessen Gitarrenspiel dich tröstet. Die Kollegin, deren Skizzenbuch dich inspiriert. Deine Kunst ist nicht nur für dich – sie ist ein Geschenk.

Die Welt braucht dich. Und deine Kunst.

Also: Fang an. Schreib das wirre Gedicht. Sing das schräge Lied. Pflanz die schiefen Sonnenblumen. Die Welt brennt – und deine Kunst ist eines der wenigen Dinge, die sie heil machen können.

(Sorry – diesen Artikel kann man einfach nicht mit der Anrede „Sie“ schreiben.)