Fast Fashion: Mode, die die Welt kostet

Kleiderschränke und Mülldeponien quellen über, Fast Fashion Läden locken mit Billigangeboten, Modetrends kommen und gehen, schneller als man waschen und bügeln kann.

Fast Fashion

Wie sind wir hierher gekommen? Wir kaufen dreimal so viele Kleidungsstücke wie 1980 und tragen sie nur halb so lange. Unsere Großmütter haben ihre Kleidung repariert, aber heute landen drei von fünf Kleidungsstücken innerhalb des ersten Jahres nach dem Kauf auf der Mülldeponie. Das hat sich innerhalb einer Generation geändert und wird bis 2030 voraussichtlich um 62 Prozent steigen. Mode füllt eine der größten Mülldeponien der Welt. Sie befindet sich in Chile und ist inzwischen aus dem Weltraum sichtbar. Sie besteht größtenteils aus ungenutzter und unverkaufter Kleidung.

Die Massenindustrialisierung und der globale Kapitalismus führten zur Vorstellung, dass wir alles schneller und billiger haben könnten und sollten. Wir haben den Bezug zu unserer Kleidung verloren. Wir wissen oft nicht, woher sie kommt, und es scheint uns nicht zu kümmern. Wenn ich „wir“ sage, meine ich uns alle, die Kleidung tragen, aber auch die Hersteller. Wenn Sie auf das Etikett Ihrer Kleidung schauen, steht dort, wo sie hergestellt wurde, aber es verrät Ihnen nicht, wie sie gesponnen, gewebt, gefärbt und veredelt wurde. Es erzählt Ihnen auch nichts über die 3,4 Milliarden Menschen, die in der Modebranche arbeiten, von denen 70 Prozent weiblich sind, oft unsichtbar und größtenteils kein existenzsicherndes Einkommen erhalten.

Wir sprechen über Gleichberechtigung, Feminismus, Vielfalt und Selbstermächtigung. Wir feiern die Prominenten und Influencer, die unsere Designs tragen, aber wir sprechen nicht über die Frauen, die sie herstellen. Wir behandeln sie genauso wie ein Polyesterkleid, als wären sie wegwerfbar und billig.

Eines Ihrer heute getragenen Kleidungsstücke könnte auf dem Weg zu Ihnen durch fünf verschiedene Länder gereist sein und währenddessen bis zu 20 verschiedene Prozesse durchlaufen haben. Möglicherweise ist Ihr Outfit weiter gereist als Sie selbst.

Das Prinzip der Mode basiert auf dem Kaufen von mehr und dem Konsumieren von mehr. Doch wir kommen nicht umhin, auch ethische Entscheidungen zu treffen. Die Ökonomin Kate Raworth ist der Meinung: „Grenzen entfalten das Potenzial.“ Dem kann ich nur zustimmen.

Man sagt, wir essen jede Woche die Menge einer Kreditkarte an Plastik in Form von Mikroplastikteilchen. Doch am Ende werden wir kein Geld essen können. Die Lösung ist eigentlich einfach. Die grundlegende Idee, alles zu hinterfragen und Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen, ist entscheidend. Und für diejenigen, die nicht bereit sind, nachzudenken und umzudenken, müssen wir ausgleichende Regelungen finden.

Ich dachte nie, dass es revolutionär wäre, Schafe zu halten, ihre Wolle zu waschen, zu kardieren, mit Pflanzen aus meinem Garten zu färben, zu spinnen und zu weben. Mein zweitüriger Kleiderschrank enthält vom Wintermantel bis zum Strohhut alles, was ich für jede Jahreszeit brauche. Manches ist selbstgenäht. Anderes ist Second Hand. Socken stricken ist für mich außerordentlich entspannend. Und neuerdings habe ich kreative japanische Stick- und Flicktechniken wie Boro und Sashiko für mich entdeckt. Und einen Artikel über Sticken als Form von Politischem Aktivismus.

Infolgedessen bin ich auf die Slow-Fashion-Bewegung aufmerksam geworden, als Gegenentwurf zur Fast Fashion.

Statt einer Modeindustrie, die auf Schnelligkeit, Massenkonsum und Ausbeutung basiert, geht es bei der Slow-Fashion-Bewegung um einen achtsamen Umgang mit Kleidung – nach ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Prinzipien.

Dazu gehören:

  • Schonender Umgang mit Ressourcen: langlebige und hochwertige Kleidung produzieren, bestehende Kleidungsstücke so gut zu nutzen, wie möglich.
  • Faire Produktion: Angemessene Entlohnung und gesunde Arbeitsbedingungen
  • Ökologische Landwirtschaft: Rohstoffe für Textilien stammen aus nachhaltiger Landwirtschaft, welche die Umwelt nicht ausbeutet, sondern erhält und bestenfalls regeneriert.
  • Regionalität: Sowohl Anbau wie auch Verarbeitung: Je lokaler, desto besser.
  • Vermeidung schädlicher Chemikalien: zugunsten von natürlichen, gesundheitsschonenden Alternativen.
  • Transparenz: und zwar vom Feld bis zum Laden

Die Vorteile liegen auf der Hand. Aber wie soll man Slow Fashion umsetzen? Hier sind einige Ideen dazu:

  1. Kaufen Sie zeitlose Kleidungsstücke: Investieren Sie in klassische Kleidungsstücke, die nie aus der Mode kommen und vielseitig kombinierbar sind.
  2. Kaufen Sie Second-Hand: Erwerben Sie Kleidung aus Second-Hand-Läden, Flohmärkten oder Online-Plattformen, um bestehenden Kleidungsstücken ein zweites Leben zu geben.
  3. Setzen Sie auf Qualität vor Quantität: Geben Sie lieber mehr Geld für hochwertige Kleidung aus, die länger hält, anstatt häufig billige Kleidung zu kaufen, die schnell verschleißt.
  4. Reparieren und Upcycling: Lernen Sie grundlegende Nähtechniken, um Löcher zu stopfen, Knöpfe anzunähen und Kleidung zu reparieren. Sie können auch Ihre Kreativität einsetzen, um Kleidung aufzuwerten, z.B. durch Nähen, Färben oder Bedrucken.
  5. Praktizieren Sie Minimalismus: Reduzieren Sie Ihre Garderobe auf das Wesentliche.
  6. Unterstützen Sie lokale und ethische Marken: Kaufen Sie bei Marken, die lokale, ethische und nachhaltige Praktiken fördern. Informieren Sie sich über Gütesiegel.
  7. Tauschen und teilen Sie: Organisieren Sie Kleidertausch-Events mit Freunden oder nutzen Sie Plattformen, auf denen Sie Kleidung mieten oder teilen können.
  8. Achten Sie auf nachhaltige Materialien: Achten Sie auf nachhaltige Materialien wie Leinen, Baumwolle, Wolle, Tencel, Hanf oder recycelte Stoffe.
  9. Erwägen Sie selbstgemachte Kleidung: Wenn Sie die Fähigkeiten dazu haben, nähen Sie Ihre eigene Kleidung. Lernen Sie, zumindest einfache Kleidung selbst herzustellen.
  10. Pflegen Sie Ihre Kleidung: Behandeln Sie Ihre Kleidung sorgfältig und schonend, waschen Sie sie bei niedriger Temperatur und vermeiden Sie den Einsatz von Trocknern, da dies die Lebensdauer der Kleidungsstücke verlängert.
  11. Verantwortungsvolles Aussortieren: Wenn Sie Kleidung aussortieren, spenden, verschenken, verkaufen oder recyceln Sie diese, anstatt sie einfach wegzuwerfen.
  12. Achten Sie auf nachhaltige Accessoires: Beachten Sie auch bei Schuhen und Taschen Nachhaltigkeitsaspekte und Qualität.
  13. Informieren Sie sich: Setzen Sie sich über die Auswirkungen der Modeindustrie auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen in der Branche in Kenntnis, um fundierte Kaufentscheidungen zu treffen.

Und vor allem: Wählen Sie Strategien, die Ihnen Freude bereiten. Slow Fashion ist kein Verzicht, sondern Gewinn auf allen Ebenen. Seinen Kleiderschrank nach Outfits zu durchforsten, die wunderschön sind, die man aber wahrscheinlich nie wieder tragen wird, um sie jemandem zu schenken, macht Spass. Kreatives Upcycling ist nicht nur ökologisch, sondern auch künstlerischer Ausdruck und lustvolles Gestalten. Das Reduzieren auf das Wesentliche bedeutet auch eine Reduktion von Stress bei der Auswahl dessen, was man tragen möchte. Und nicht zuletzt: Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.

Wer nur kurz über den Tellerrand blickt, merkt: Fast Fashion schadet uns selbst und anderen Menschen genauso wie der Umwelt. Die Alternative ist entschleunigte Mode, Wertschätzung gegenüber den Personen, die unsere Kleidung fertigen, und Achtung der Ressourcen von Umwelt und Natur. Denn Kleidung soll uns guttun und unser aller Leben verbessern. Sie darf nicht die Welt kosten.

Lesenswertes und Sehenswertes:

Rebecca Burgess, Courtney White, Leonie De Abrew: Was steckt in unserer Kleidung? Leseprobe.

https://www.youtube.com/watch?v=E56ASC8gd4A

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Krieg und Katastrophen: fernab und mittendrin

Während sich der Krieg in Israel und Gaza weiter zuspitzt, sind viele Menschen weit weg vom Ort des Geschehens dennoch unzähligen Bildern und Nachrichten durch Fernsehen, Radio und soziale Medien ausgesetzt.

Krieg im Gaza Streifen

Das fordert seinen Tribut von uns allen, auch von unseren Kindern. Die American Psychological Association veröffentlichte vor einigen Tagen eine Erklärung, in der sie warnte, dass der Konsum von gewalttätigen und traumatischen Nachrichten – auch ohne sie selbst direkt zu erleben – unserer psychischen Gesundheit schaden kann.

Angst und traumatischer Stress können langfristige Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden haben. Das spüren Menschen auf der ganzen Welt, die Familien und Freunde am Kriegsschauplatz haben, sowie die, die sich über die Auswirkungen des Krieges überall Sorgen machen.

Wie können wir uns also informieren, während wir unsere psychische Gesundheit und die unserer Kinder schützen? Dies ist ein Thema, das immer wieder im Zusammenhang mit einer langen Liste von Ereignissen wie kriegerischen Auseinandersetzungen, der Covid-19-Krise, Terroranschlägen, Naturkatastrophen und Gewalttaten auftaucht.

Insbesondere (bewegte) Bilder sind problematisch, weil sie in uns den Eindruck erwecken, dass die Gefahr nahe sei. Visuelle Eindrücke können so aufdringlich werden, dass man sie nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Das ist es, was jetzt gerade wieder im Zuge des Konflikts im Nahen Osten passiert. Was wir sehen, ist entsetzlich. Es geht über die gewöhnliche menschliche Erfahrung hinaus, Menschen zu sehen, die einander auf so schreckliche Art Gewalt antun. Es kann so blockieren, dass man sich bei der Arbeit nicht mehr konzentrieren oder nachts nicht mehr schlafen kann.

Diese beunruhigenden Nachrichten verursachen eine allgemeine Erregung zuerst im Gehirn und dann im Körper. Wir imaginieren Gefahr. Und das über lange Zeitspannen. Die permanente Verfügbarkeit und Überflutung durch die Medien, die der technische Fortschritt ermöglicht hat, hält einen nicht abreißenden Strom an Grauen bereit.

Natürlich sind manche Menschen anfälliger als andere, um infolgedessen eine akute Stressreaktion oder gar eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Etwa, wenn man sich direkt in der Krisenregion befindet oder Familie oder Freunde dort hat, um die man sich sorgt. Aber auch Menschen, die in ihrer Vergangenheit bereits mit psychischen Problemen vertraut waren, mit Angststörungen oder Stimmungsschwankungen oder die jede Art von traumatischen Erlebnissen erlitten haben, sind besonders gefährdet.

Was kann man tun?

Begrenzen Sie den Medienkonsum:

Das bedeutet nicht, sich völlig von Informationen abzuschotten, sondern die Zeit, die Sie damit verbringen, zu reduzieren, um die emotionale Belastung zu verringern. Beziehen Sie Ihre Nachrichten von ein oder zwei vertrauenswürdigen Quellen und begrenzen Sie die Konsumdauer auf 30 Minuten pro Tag, idealerweise nicht in der Nähe der Schlafenszeit, da dies Schlafprobleme verursachen kann. Setzen Sie sich (und Ihren Kindern) klare Grenzen, um der Medienüberflutung zu entgehen.

Krieg in den Medien

Reden Sie mit Ihren Kindern:

Es ist wichtig, mit Kindern altersgerecht über aktuelle Ereignisse zu sprechen und ihnen Fragen zu beantworten, damit die Fantasie nicht mit ihnen durchgeht. Eltern sollten ihre Kinder ermutigen, Fragen zu stellen. Beginnen Sie das Gespräch mit „Was weißt du darüber? Was hast du gehört? Wie geht es dir damit?“.

Die Identifizierung vertrauenswürdiger Quellen ist ebenfalls entscheidend, und Kinder sollten lernen, Informationen zu überprüfen und kritisch zu denken, anstatt blindlings zu glauben, was sie hören. Dies gilt für Nachrichten, medizinische Ratschläge und andere Informationen.

Holen Sie sich professionelle Hilfe, wenn nötig:

Praktisch alle psychiatrischen Diagnosen sind eine Erweiterung potenziell normaler Gefühle, die auf das Niveau einer Dysfunktion gestiegen sind. Jeder ist manchmal ängstlich. Und in schwierigen und stressigen Zeiten, wie es zurzeit der Fall ist, ist man auch ängstlicher als normalerweise.

Aber wenn Sie so besorgt sind, dass Sie sich nicht mehr konzentrieren können, Ihre Arbeitsleistung leidet, Sie vielleicht kein Buch mehr lesen können, unter Schlafstörungen leiden, weil Sie sich Sorgen machen, Ihr Appetit beeinträchtigt ist, also wenn das Niveau Ihrer Angst wichtige Lebensbereiche beeinflusst, dann ist es auf einen Level gestiegen, der Aufmerksamkeit braucht und der behandelt werden sollte.

Erstellen Sie einen Methodenkoffer zum Stressabbau:

Wenn Stress und Angst unsere Amygdala, den Teil des Gehirns, der unsere emotionale Reaktion steuert, beherrscht, dann sind wir nicht „bei Sinnen“. Um das System zu beruhigen und die Kontrolle wiederzuerlangen, kann man vielerlei tun:

  1. Ablenkung finden: Versuchen Sie, sich auf positive Aktivitäten zu konzentrieren, die Sie entspannen und Ihre Aufmerksamkeit erfordern wie Lesen, Musik hören, Sport treiben oder kreative Hobbys verfolgen.
  2. Meditation und Atemübungen: Atemtechniken und Meditation können dazu beitragen, Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern.
  3. Gespräche führen, Beziehungen pflegen: Teilen Sie Ihre Gedanken und Sorgen mit Freunden oder der Familie. Das Teilen von Emotionen kann entlastend sein. Und sie spüren, dass Sie nicht allein sind. Aber begrenzen Sie gleichzeitig nervenaufreibende Diskussionen über belastende Nachrichten.
  4. Tagebuch für Dankbarkeit: Führen Sie ein Dankbarkeitstagebuch, in dem Sie täglich die Dinge aufschreiben, für die Sie dankbar sind. Damit lenken Sie die Aufmerksamkeit auf Positives.
  5. Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität, besonders in der Natur, kann die Freisetzung von Endorphinen fördern und Stress reduzieren. Am besten barfuß.
  6. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln kann dazu beitragen, Körper und Geist zu unterstützen. Achten Sie in stressigen Zeiten besonders auf Brainfood und eine optimale Nährstoffversorgung.
  7. Schlaf: Sorgen Sie für Bedingungen, die einen ausreichenden und qualitativ hochwertigen Schlaf ermöglichen, da Schlafmangel Stress verschlimmern kann.
  8. Fokussieren Sie auf das Hier und Jetzt: Praktizieren Sie Achtsamkeit, indem Sie sich auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren. Wenn Sie unter der Dusche stehen, am Weg zur Arbeit sind, eine Mahlzeit einnehmen, … tun sie das achtsam und holen Sie die kreisenden Gedanken immer wieder zurück auf das Erleben des Augenblicks. Dies kann Ihnen helfen, Angst zu reduzieren.
  9. Routinen aufrechterhalten: Halten Sie an Ihren täglichen Routinen fest, soweit es möglich ist. Struktur und Vorhersehbarkeit können ein Gefühl von Stabilität bieten.
  10. Entspannungstechniken: Erwägen Sie die Anwendung von Entspannungstechniken wie progressiver Muskelentspannung oder autogenem Training.
  11. Imagination: Ersetzen Sie die destruktiven Bilder im Kopf durch positive. Lenken Sie bewusst Ihre Gedanken. Wir können nicht zwei Dinge gleichzeitig denken. Kleine tägliche Übungen dazu finden Sie hier.
  12. Ehrenamtliche Tätigkeiten: Anderen Menschen zu helfen oder ehrenamtliche Arbeit zu verrichten, kann ein Gefühl der Erfüllung und Dankbarkeit vermitteln und den Fokus von den belastenden Nachrichten ablenken.
  13. Entspannende Rituale: Schaffen Sie sich Rituale, die Entspannung fördern, wie zum Beispiel ein entspannendes Bad mit duftenden Ölen oder Salzen, Tee trinken, Powernapping, Tagebuch schreiben, Yoga, Meditation, Massagen.
  14. Lachen und Humor: Lachen ist eine natürliche Stressreduktion. Verbringen Sie Zeit mit humorvollen Freunden. Erfreuen Sie sich am Schabernack Ihrer Haustiere.
  15. Kreative Aktivitäten: Malen, Zeichnen, Basteln oder Handarbeiten sind kreative Wege, um Stress abzubauen.
  16. Musik hören: Entspannende Musik oder Naturgeräusche zu hören, kann Stress abbauen und zur Entspannung beitragen.
  17. Was ist Ihre persönliche Strategie, die Sie zuverlässig in stressigen Zeiten beruhigt und entspannt?

Denken Sie daran, dass es wichtig ist, auf Ihre eigene geistige Gesundheit zu achten und Methoden zu entwickeln, die für Sie am besten funktionieren. Jeder Mensch ist unterschiedlich, und es ist sinnvoll, verschiedene Techniken auszuprobieren, um herauszufinden, was am effektivsten ist.

Eine besondere Rolle bei der Bewältigung von Stress, der durch mediale Überflutung entstanden ist, spielt die Selbstwirksamkeitserwartung. Das Konzept aus der Sozialpsychologie, das von Albert Bandura entwickelt wurde, bezieht sich auf die Überzeugung einer Person darüber, inwieweit sie in der Lage ist, spezifische Aufgaben zu bewältigen, Herausforderungen zu meistern und Ziele zu erreichen. Im Wesentlichen handelt es sich um das Vertrauen einer Person in ihre eigenen Fähigkeiten, um in verschiedenen Situationen erfolgreich zu sein.

Neben der Stressreduktion ist die Selbstwirksamkeitserwartung gekoppelt mit der Bereitschaft zu aktiven, stärkenden Bewältigungsstrategien und einer höheren Widerstandskraft (Resilienz). Eine starke Selbstwirksamkeitserwartung kann Menschen das Gefühl von Empowerment verleihen. Sie fühlen sich in der Lage, Veränderungen herbeizuführen und sich aktiv für Frieden, Hilfe und Lösungen in Konfliktsituationen einzusetzen, anstatt im Gefühl von Hilflosigkeit zu verharren.

Welche Möglichkeiten gibt es, sich kurz- und langfristig für Frieden einzusetzen?

Empowerment:

  1. Bildung und Bewusstsein schaffen:
    • Informieren Sie sich über die Ursachen von Konflikten und Kriegen in der Welt, um ein besseres Verständnis für die Hintergründe zu entwickeln.
    • Teilen Sie dieses Wissen mit anderen, um das Bewusstsein für Friedensfragen zu schärfen.
  2. Friedensarbeit und Aktivismus:
    • Schließen Sie sich Friedensorganisationen und -gruppen an, die sich für Konfliktlösung und Gewaltprävention einsetzen.
    • Nehmen Sie an Friedensmärschen, -veranstaltungen und -kampagnen teil, um die Unterstützung für den Frieden zum Ausdruck zu bringen.
  3. Diplomatie und Konfliktlösung:
    • Engagieren Sie sich in der Förderung diplomatischer Lösungen für Konflikte, etwa durch das Schreiben von Briefen an politische Entscheidungsträger.
  4. Konfliktlösung in der Gemeinschaft:
    • Fördern Sie den Frieden in Ihrer Gemeinschaft, indem Sie sich für soziale Gerechtigkeit, Toleranz und Verständigung einsetzen.
    • Beteiligen Sie sich an Projekten, die die soziale Integration fördern und Konflikte innerhalb der Gemeinschaft lösen.
  5. Bildung und Erziehung:
    • Setzen Sie sich für eine Friedenserziehung in Schulen und Bildungseinrichtungen ein, um junge Menschen auf die Werte des Friedens und der Toleranz vorzubereiten.
  6. Interkultureller Austausch:
    • Engagieren Sie sich in interkulturellem Austausch, um Verständnis und Respekt zwischen verschiedenen Kulturen und Nationen zu fördern.
  7. Kommunikation und Medien:
    • Nutzen Sie soziale Medien und andere Kommunikationsmittel, um auf Friedensfragen aufmerksam zu machen und Menschen zum Handeln zu inspirieren.
  8. Konsumgewohnheiten:
    • Achten Sie darauf, welche Produkte und Dienstleistungen Sie kaufen, und unterstützen Sie Unternehmen und Organisationen, die sich für soziale Verantwortung und Frieden einsetzen.
  9. Politische Beteiligung:
    • Beteiligen Sie sich an politischen Prozessen, indem Sie wählen und politische Entscheidungsträger dazu auffordern, friedensfördernde Maßnahmen zu ergreifen.
    • Werden Sie aktiv in der Bürgerbeteiligung.
  10. Zwischenmenschliche Beziehungen:
    • Bemühen Sie sich um Frieden und Konfliktlösung in persönlichen Beziehungen, sei es in der Familie, unter Freunden oder am Arbeitsplatz.
  11. Fairer Handel:
    • Unterstützen Sie fair gehandelte Produkte und Unternehmen, die ethische Geschäftspraktiken fördern, um die wirtschaftliche Gerechtigkeit und den Frieden in benachteiligten Regionen zu unterstützen.
  12. Interreligiöser Dialog:
    • Förderung des interreligiösen Dialogs und des Verständnisses zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen, um religiös motivierte Konflikte zu vermindern.
  13. Engagement für Menschenrechte:
    • Unterstützen Sie Organisationen und Initiativen, die sich für die Wahrung der Menschenrechte in Konfliktregionen einsetzen.
  14. Frieden im Alltag:
    • Praktizieren Sie persönliche Gewaltlosigkeit, Toleranz und Mitgefühl im täglichen Leben und ermutigen Sie andere, dasselbe zu tun.

Frieden auf globaler Ebene hängt von vielen Faktoren ab. Jeder einzelne kann einen scheinbar bescheidenen, aber dennoch wichtigen Beitrag leisten, um positive Veränderungen herbeizuführen. Frieden erfordert das Engagement von Gemeinschaften und Nationen auf der ganzen Welt, und jede Anstrengung, die man unternimmt, trägt dazu bei, eine friedlichere Welt zu schaffen – für sich selbst und für andere, für den Moment und für die Zukunft.


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Zu allem ist die Imagination imstande

Vor vielen Jahrhunderten sagte Paracelsus, dass die Imagination zu allem imstande sei. Heute, mithilfe der modernen Forschung, beginnen wir immer mehr zu verstehen, wie treffend diese Worte sind. Nur sehr wenige Dinge unterscheiden uns von sonstigen Lebensformen auf der Erde. Die Imagination ist möglicherweise die größte Macht, die wir in uns tragen. Mit ihr können wir die Gegenwart gestalten, uns die Zukunft vorstellen und sogar die Vergangenheit aufgreifen. Wir können versuchen, Dinge so zu sehen, wie andere es tun. Wir können sogar an Dinge denken, die nicht hier sind oder die es noch gar nicht gibt. Durch unsere Vorstellungskraft haben wir die Architektur entwickelt, Wissenschaft betrieben, Kunstwerke geschaffen. Wir belassen die Welt nicht so, wie wir sie vorfinden. Wir kreieren Zivilisationen, Theorien, Technologien und greifen nach fremden Welten.

Wie würden Sie sich die Welt neu erdenken? Was nehmen wir viel zu oft als selbstverständlich hin? Was würden Sie gerne ändern? Das größte Hindernis, zu erreichen, was man will, ist eine begrenzte Vorstellungskraft …

Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem kalten klaren Bergquellteich, bereit um einzutauchen. Was geschieht? Ihr Körper reagiert sofort. Adrenalin durchflutet die Adern, die Muskeln spannen sich an, und das Herz beginnt schneller zu schlagen. Die Atmung wird tiefer und schneller, während die Sinne auf Hochtouren arbeiten. Die Kraft Ihrer Vorstellung verändert Ihren Körper in diesem Moment, als ob Sie tatsächlich im eisigen Wasser untertauchen würden. Sie beeinflusst den Körper unmittelbar.

Stellen Sie sich jetzt einen Ort vor, an dem Sie sich sicher und geborgen fühlen. Richten Sie sich dort so angenehm ein, dass Sie sich mit allen Sinnen wohlfühlen können. Wenn Ihnen noch etwas fehlt, verändern Sie alles so, bis es ganz stimmig ist. … Wie reagiert Ihr Körper? Ihre Atmung, Ihr Herzschlag? Fühlen Sie sich irgendwie leichter, wohler, unbeschwerter? Wenn Sie diese kleine Übung regelmäßig machen, sie Ihnen sozusagen in Fleisch und Blut übergeht, dann können Sie sie jederzeit einsetzen, wenn Sie angespannt sind oder sich unwohl fühlen. Für unser Gehirn bedeuten Imagination und Realität fast dasselbe.

Denken Sie daran, dass Ihre inneren Bilder nicht nur in Ihrem Kopf existieren, sondern in Ihren Körper hineinwirken und umgekehrt. Das gilt auch für Bilder, die wir täglich etwa über die Medien in uns aufnehmen – unabhängig davon, ob wahr oder falsch, schön oder schrecklich. Ihr Körper ist die Schnittstelle zur äußeren Welt. Wenn Sie beobachten, was Sie wahrnehmen, öffnen Sie den Zugang zu beiden Welten.

Carl Gustav Jung sah die Imagination als „Einbildungskraft“. Das aktive Erzeugen innerer Bilder verlaufe gemäß der Natur, sodass der Gedanke ein getreues Abbild im Körper hervorbringt. Diesen Vorgang bezeichnete er als Opus, als das große Werk. Für Jung war die Imagination mehr als eine Technik des deutenden Verstehens. Vielmehr stellte sie für ihn einen Vorgang der Alchemie, die Umwandlung von Materie dar.

Imaginationen prägen unser Gehirn und damit unseren Körper. Einige stärken und nähren uns, während andere uns selbst, unseren Beziehungen, unserer Umwelt schaden.

Beginnen Sie damit, destruktive Bilder zu verändern. Ersetzen Sie sie durch heilende Bilder, die Ihnen Wohlgefühl, Lebensfreude, Gesundheit und Frieden schenken. Nutzen Sie die Macht Ihrer Imagination, um neue innere Welten zu erschaffen, die Sie stärken. Sie sind die Grundlage dafür, die äußere Welt zu gestalten. Pflegen Sie diese heilenden Bilder, bis sie Teil von Ihnen werden – bis sie sich in Ihrem Körper manifestieren und weit darüber hinaus.

Sie haben die Macht, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden durch die Zauberkraft Ihrer Vorstellung zu gestalten. Nutzen Sie sie weise.

Auf diesem Telegram Kanal finden Sie laufend kleine Übungen, die dabei helfen, die Kraft der Imagination im Alltag zu beleben. Imagination bietet einen Raum unendlicher Freiheit und grenzenloser Möglichkeiten. Sie beeinflusst nicht nur unseren Körper, sondern schenkt auch Ideen und Visionen, Lösungen für Probleme und die kreativen Zündfunken für die schöpferische Gestaltung unseres Lebens.

Erkunden, erwecken, nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft. Leben und genießen Sie sie.

Anleitung:

Sie können die kleinen, täglichen Übungen auf verschieden Weise nutzen. Vielleicht nehmen Sie sich morgens noch zwischen Tag und Traum ein paar Minuten Zeit. Vielleicht fallen sie Ihnen aber auch untertags immer wieder ein und Sie halten für einen Moment inne und erweitern Ihre inneren Bilder. Schaffen Sie dafür ruhige Auszeiten im Strudel des Alltags und beginnen Sie die Imagination mit einer kurzen Atemübung oder einer gedanklichen Reise durch den Körper.

Besonders intensiv nutzen können Sie die Übungen, wenn Sie in einem Tagebuch Notizen dazu machen. Wenn Ihnen fließende Texte nicht so leicht von der Hand gehen, kritzeln Sie ein wenig und fügen Sie ein paar Stichworte hinzu. Versuchen Sie es mit Mindmapping (Wölkchentechnik) oder Brainstorming und erweitern Sie so Ihre Imagination. Erstellen Sie Haikus oder Elfchen aus diesen Wortsammlungen, die Sie immer wieder bezaubern werden.

Tauschen Sie sich mit einem Freund aus, der dieselbe Übung gemacht hat und erleben Sie, wie das die Vorstellungskraft befeuern kann. Oder nehmen Sie an einer Gruppe teil, die durch das gemeinsame Erleben und Austauschen Imagination auf faszinierende Ebenen bringen kann.

Umgeben sind wir rings von Zaubereien,
Allein wir selber sind die Zauberer ...
Und in der Welt, voll offenbarer Wunder
Sind wir das größte Wunder selbst.

Franz Grillparzer

Literatur:

Antoine Faivre: Die Macht der Imagination. https://www.anthroweb.info/erweiterungen/beitraege/macht-der-imagination.html. Abrufdatum: 18.10.2023


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Stoische Ruhe: Wie ein Fels in der Brandung

Es ist Sonntagmorgen, sechs Uhr. Ein herrlicher Altweibersommertag kündigt sich mit lauen Sonnenaufgangstemperaturen an. Ich checke meine Post und stolpere über ein Zitat von Marcus Aurelius:

„Verweile bei der Schönheit des Lebens. Betrachte die Sterne und sieh dich selbst mit ihnen ziehen.“

Die Wahl für ein wenig Morgenlektüre ist gefallen und ich suche nach einer Ausgabe der „Selbstbetrachtungen“ des römischen Kaisers. Und ich finde eine sprudelnde Quelle an Inspirationen für kleine Schreibübungen, die drei Zielen dienen können:

  1. Sie lassen die Bedeutung der Selbstreflexion für persönliches Wachstum und inneren Frieden anhand von praktischen Techniken erleben.
  2. Sie bieten einen Ausflug in die stoische Philosophie und deren Grundprinzipien.
  3. Und sie bieten die Möglichkeit spielerisch Gedanken und Emotionen auf eine klare, stoische Art auszudrücken, um Weisheit und inneren Frieden zu kultivieren.
Stoische Ruhe: Der Fels in der Brandung

Zitate und Übungen zur Selbstreflexion:

Dankbarkeit: „Beginne und beende jeden Tag mit Dankbarkeit. In allem, was dir begegnet, findest du einen Anlass zur Dankbarkeit.“

Übung: Führen Sie ein Dankbarkeitstagebuch und schreiben Sie regelmäßig über Dinge, für die Sie dankbar sind und die Ihr Leben bereichern.

Selbstbeobachtung: „Die Seele nimmt die Farbe ihrer Gedanken an.“

Übung: Nehmen Sie sich Zeit, um über Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen nachzudenken. Ergründen Sie eine Situation, die Sie im Laufe des Tages erlebt haben. Was ist passiert? Wie haben Sie sich verhalten? Was haben Sie dabei gefühlt? Was haben Sie gedacht? Welche Lehre ziehen Sie daraus?

Vergebung und Mitgefühl: „Das Mitgefühl für andere beginnt mit dem Verständnis für uns selbst.“

Übung: Gibt es Menschen in Ihrem Leben, denen Sie grollen oder mit denen Sie in Unfrieden leben? Überlegen Sie, wie Sie Mitgefühl entwickeln können und was notwendig ist, um vergeben zu können.

Stoische Prinzipien: „Halte dich an diese wenigen Prinzipien: die einfache und tugendhafte Tat, der Gedanke von einem Gott oder der Allnatur, die Wahrheit.“

Übung: Überlegen Sie, welchen Stellenwert die stoischen Prinzipien in Ihrem Leben einnehmen und welche Auswirkungen Sie haben. Sind sie Segen oder Fluch? Welche Erkenntnisse können Sie daraus gewinnen?

Vom Vergänglichen: „Betrachte die Dinge, wie sie sind, und du wirst Frieden finden.“

Übung: Wie denken Sie über die Vergänglichkeit des Lebens? Können Sie wie Marcus Aurelius eine Endlichkeit erkennen und akzeptieren und falls ja, wie beeinflusst das Ihr Leben? Was möchten Sie in Ihrem Leben erreichen?

Selbstverbesserung: „Was in unserer Macht liegt, ist der Wille, unsere Vorstellungen von den Dingen zu ändern.“

Übung: Reflektieren Sie Ihre Stärken und Schwächen. Welche Schwächen möchten Sie überwinden, welche Stärken ausbauen? Was können Sie tun, um von dem Menschen, der Sie sind, zu dem Menschen zu werden, der Sie sein könnten?

Achtsamkeit und Kontrolle: „Du hast die Macht über deine Gedanken – nicht außerhalb, sondern innerhalb deiner Gedanken liegt deine Macht.“

Übung: Stellen Sie eine Liste von Momenten zusammen, die Sie, ohne darüber nachdenken zu müssen, achtsam im Hier und Jetzt erleben. Erweitern Sie diese Liste um die Situationen, in denen Sie sich wünschen, bewusster im Augenblick zu leben. Überlegen Sie, was Sie in Ihrem Leben kontrollieren können und wie Sie mit den Dingen umgehen, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen.

Tugendhaftes Handeln: „Die beste Rache ist, nicht wie dein Gegner zu sein.“

Übung: Denken Sie an eine Situation, in der Sie sich tugendhaft verhalten haben. Wie sind Sie in diesem Moment Ihrer moralischen Verpflichtung nachgekommen und Ihren Prinzipien treu geblieben?

Die Macht der Gedanken: „Wenn du morgens erwachst, denke daran, welch ein kostbares Privileg es ist, am Leben zu sein – zu atmen, zu denken, zu genießen, zu lieben.“

Übung: Fügen Sie Ihrem Dankbarkeitstagebuch Affirmationen als Motivationskick für den Tag hinzu. Pflegen Sie positive Gedankenmuster, erkennen Sie negative und ersetzen Sie diese kontinuierlich.

Selbstverpflichtung: „Handle immer so, als ob der Grundsatz, nach dem du handelst, durch dein Handeln zum allgemeinen Gesetz werden sollte.“

Übung: Formulieren Sie kleine Selbstverpflichtungen, um die Prinzipien und Einsichten, die Sie aus Ihren Selbstbetrachtungen gewonnen haben, in die Praxis umzusetzen. Beschreiben Sie, wie Sie das umsetzen werden.

Stoische Ruhe
Bronzestatue des Marcus Aurelius an der Piazza del Campidoglio

Zitate und stoische Lehren

Hier sind einige Zitate aus Marcus Aurelius‘ „Selbstbetrachtungen“, die die stoischen Lehren illustrieren:

Vernunftlenkung: „Du hast die Macht über deine Gedanken, nicht über äußere Ereignisse. Realisiere dies, und du findest Stärke.“

Kontrolle über das eigene Schicksal: „Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen und Urteile über diese Dinge.“

Tugendhaftes Leben: „Tugend ist die einzige Sache, die alleine die Würde eines Menschen ausmacht.“

Anerkennung der Natur: „Akzeptiere die Dinge, die du nicht ändern kannst, und zeige den Mut, die Dinge zu ändern, die du ändern kannst.“

Hier und Jetzt: „Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.“

Unabhängigkeit von äußeren Umständen: „Lasse dich nicht von äußeren Dingen beeinflussen. Das Glück kommt von innen heraus.“

Selbstreflexion: „Wer sich selbst erkennt, kennt die Welt. Die Quelle aller Tugenden liegt im Inneren.“

Liebe zur Menschheit: „Liebe die Menschen und tue Gutes, ohne auf Dankbarkeit zu hoffen. Das ist die wahre Nächstenliebe.“

Berühmte Fans der stoischen Philosophie

Thomas Jefferson: Der dritte Präsident der Vereinigten Staaten, Thomas Jefferson, war ein Bewunderer der stoischen Philosophie und integrierte einige ihrer Ideen in sein Leben und seine politische Karriere.

Nelson Mandela: Der ehemalige Präsident von Südafrika, Nelson Mandela, ließ sich während seiner langen Haftzeit von stoischen Prinzipien inspirieren und bewahrte eine innere Stärke und Gelassenheit.

James Stockdale: Als vietnamesischer Kriegsgefangener praktizierte James Stockdale stoische Prinzipien, um seine psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten und sich während seiner Gefangenschaft zu behaupten.

Bill Clinton: Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Bill Clinton, hat in seinen Memoiren Stoiker wie Marcus Aurelius und Epiktet zitiert und deren Lehren als inspirierend für seine politische Karriere beschrieben.

Theodore Roosevelt: Der 26. Präsident der Vereinigten Staaten, Theodore Roosevelt, war ein Bewunderer der stoischen Philosophie. Er zitierte häufig stoische Weisheiten und glaubte an die Idee der Selbstbeherrschung und des Dienstes an der Gesellschaft.

George Washington: Der erste Präsident der Vereinigten Staaten, George Washington, war ein Anhänger stoischer Tugenden wie Besonnenheit und Tapferkeit. Seine Führung und Entschlossenheit wurden oft mit stoischen Prinzipien in Verbindung gebracht.

Arnold Schwarzenegger: Der Schauspieler, Bodybuilder und ehemalige Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, hat öffentlich über die Bedeutung der stoischen Philosophie in seinem Leben gesprochen und sie als Inspirationsquelle für seine Karriere genannt.

Naval Ravikant: Der Unternehmer und Investor Naval Ravikant hat stoische Prinzipien in seinen Podcasts und Schriften diskutiert und betont, wie sie zur persönlichen Entwicklung und zum unternehmerischen Erfolg beitragen können.

Aurelius Augustinus: Der christliche Theologe und Philosoph Augustinus von Hippo war von den Schriften der Stoiker beeinflusst und integrierte stoische Ideen in seine theologischen Werke.

Immanuel Kant: Der berühmte deutsche Philosoph Immanuel Kant verwendete stoische Konzepte in seiner Ethik und Philosophie.

John Stuart Mill: Der britische Philosoph John Stuart Mill hat die stoische Philosophie in seinem Werk „Über die Freiheit“ diskutiert und einige stoische Ideen in seine Utilitarismus-Theorie integriert.

Weibliche Vertreterinnen stoischen Gedankenguts sind wesentlich schwieriger zu finden und ganz selten befassen sie sich explizit damit:

Rosa Parks: Die Aktivistin Rosa Parks, die als Auslöser der Montgomery-Bus-Boykott-Bewegung in den USA bekannt ist, wurde oft für ihre ruhige Standhaftigkeit und ihre stoische Haltung gegenüber rassistischer Diskriminierung gelobt.

Aung San Suu Kyi: Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die sich für die Demokratie in Myanmar einsetzt, wird oft für ihre Geduld und ihre stoische Entschlossenheit in ihrem politischen Engagement gelobt.

Joan Didion: Die Schriftstellerin Joan Didion hat die stoische Philosophie in ihren Essays und Büchern diskutiert und wie sie ihr bei der Bewältigung von persönlichen Verlusten geholfen hat.

Diese Beispiele zeigen, dass die stoische Philosophie zeitlos ist und Menschen aus verschiedenen Bereichen des Lebens dazu inspirieren kann, eine positive Einstellung, Besonnenheit, Selbstdisziplin und Gelassenheit zu entwickeln, sein Schicksal zu akzeptieren und sich den tugendhaften Werten Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung zu verpflichten.

Literatur:

Mark Aurel’s Meditationen. Breslau 1875. Abrufdatum: 10.9.2023: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Mark+Aurel/Meditationen