Wir schreiben Geschichte # 27: B. M.

B. M., 37 Jahre, Bedienung und Älplerin

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Als die ersten inoffiziellen Nachrichten bzgl. Lockdown von einigen wenigen Bürgermeistern in Umlauf gerieten.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Dass sich die Menschen gegenseitig gespalten haben, sich von der Politik verführen ließen, und zwar in beiden Lagern.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Definitiv! Kaum Verkehr, gute Luft, man sah öfters Wildtiere die nicht durch den Massentourismus, den wir sonst haben, verscheucht worden. Generell war es sehr schön ohne diese ganzen touristischen Menschenmassen.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Ich habe Gott sei Dank kein Problem damit, längere Zeit alleine zu sein, da ich auch im Sommer auf der Alpe recht wenig Menschenkontakt habe. Medienberichte habe ich vermieden, es hat gereicht, dass im Umfeld einige durchgedreht sind und sich verrückt machen ließen. Ich war sehr viel mit meinen Tieren unterwegs und habe mir auch das Recht herausgenommen, in die Natur hinauszugehen.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Dass sich die Menschen auf wichtigere Werte konzentrieren würden, und nicht auf Statussymbole, Konsumwahn, Billigsdorfer! Wir hätten die Chance gehabt, zu erkennen, dass wir mit viel weniger zufrieden sein könnten!

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Ja, dass sich die Leute gegenseitig so aufgehetzt haben, und dass besonders diejenigen, die sich von rechten Parteien verführen ließen, ausgerechnet am lautesten geschrien haben bzgl. Diktatur usw.! Und auch die angestrebte Impfpflicht hat mich unheimlich wütend gemacht! Aber wenn man sich auf der Welt umschaut, sind wir im Großen und Ganzen noch sehr gut davon gekommen.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Wo Menschen sind, passieren Fehler. Rückgrat haben die wenigsten, die in der Politik tätig sind! Es wurde auch sehr viel vertuscht bzgl. Impfnebenwirkungen, da hätte sehr vieles viel transparenter sein müssen!

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich hatte keine Angst, denn es hat in der Menschheitsgeschichte immer wieder grosse Ereignisse gegeben, mit vielen „Kollateralschäden“ , das gehört nüchtern betrachtet einfach dazu. Die Frage ist nur, ob und was wir daraus gelernt haben?

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Nein

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Ich denke nicht, da ich weder schwarz noch weiß war.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Nein.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Dass wir im Kern alle gleich sind, egal ob wir schwarz oder weiß denken, und dass man sich auch trotz unterschiedlicher Meinungen akzeptieren kann.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Ich zitiere immer wieder gerne einen Satz aus dem Film „Terminator 2“ : Ihr Menschen seid dazu geboren, euch selbst zu eliminieren. Ich bin einfach ein Realist. Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz schreitet rasant fort, wir werden hier noch massive Probleme damit bekommen.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Nein.