Wir schreiben Geschichte #34: Gertrud Schöffl

Gertrud Schöffl, 56, Oberösterreich, Sozialarbeiterin, Akademikerin, doppelt gegen Corona geimpft, dreifache Mutter, Ex-Grün-Wählerin

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Als groß über die Corona-Fälle in Innsbruck berichtet wurde. Und dann meine Verwandtschaft, aus Ischgl kommend, in Quarantäne geschickt wurde.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Die Diffamierung Andersdenkender.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Ich habe neue Menschen kennengelernt, die ich sonst vermutlich nie getroffen hätte.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Berichte, Studien, Informationen in alternativen Medien. Soziale Medien. Unsere Wohnsituation am Land mit eigenem Hof.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Eine Zeitmaschine in die jüngere Vergangenheit.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Die öffentlich-rechtlichen Medien und überhaupt die Leitmedien mit ihrer Desinformation bzw. ihrer einfach falschen, einseitigen und ausgrenzenden Berichterstattung.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Viele Journalisten müssen sich schämen, weil sie ihr Berufsethos verraten haben. Viele Politiker müssen sich schämen, weil sie ihrer Pflicht als Volksvertreter nicht nachgekommen sind, sondern mit ihrer Sprache und ihren verhängten Maßnahmen eine bewusste Spaltung der Bevölkerung provoziert haben – wider besseres Wissen. Viele Menschen müssen sich schämen, weil sie kritiklos auf Propaganda hereingefallen sind und Menschen – die sie ihr Leben lang kennen – nur aufgrund ihrer Haltung zu den Maßnahmen zutiefst beleidigten.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich hatte keine Angst. Weil ich generell keine Angst vorm Tod habe. Und schlimmstenfalls hätten wir Österreich verlassen. Selbstmord ist auch immer eine letzte Option, eine freie Entscheidung, auf die keine Regierung der Welt Einfluss nehmen kann.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ja. Traurig und schmerzhaft. Aber zu akzeptieren. Entzweit oder einfach entfernt. Dafür kamen neue Kontakte hinzu. Ich habe mich auch aus allen Ehrenämtern und Vereinen zurückgezogen. Dass ich nicht mehr im Chor singe, finde ich persönlich sehr schade.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Vor allem diffamierte Prominente, die ihre Karriere aufs Spiel setzten. Martin Sprenger ist ein sehr heller Stern am Corona-Himmel für mich.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Mut war immer wieder gefragt, um sich klar zu deklarieren. Der Widerstand war teilweise massiv, oft vollkommen unsachlich und pauschal abwertend – in der Familie, im Freundeskreis, in der Kirche … Eine tiefe Unsicherheit ist geblieben, den Rechtsstaat betreffend. Ich fühlte mich bis dahin sicher in Österreich, dass mir kein Unrecht geschieht, dass ich frei und selbstbestimmt bin, dass man sich auf die Institutionen verlassen kann. Dieses Gefühl von Sicherheit ist komplett weg. Alles ist möglich und auf nichts Offizielles ist mehr Verlass.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Seid wachsam. Wehret den Anfängen. Bleibt kritisch. Sucht euch Verbündete. Lebt den Augenblick. Glaubt trotzdem an das Gute und Schöne und sucht danach.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Noch unsicherer.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Das WARUM ist mir nach wie vor nicht klar. Warum wurden Angst und Panik geschürt, obwohl die Daten schon dagegen sprachen? Warum wurden und werden die Daten so mangelhaft erfasst und vernetzt? Warum ließen sich alle so bereitwillig manipulieren? Warum haben die Medien unisono mitgemacht? Warum stimmte so eine große Mehrheit unserer Volksvertreter für eine Impfpflicht gegen alle Evidenz? Warum konnte das weltweit so laufen, wie es gelaufen ist? WARUM?