Verbindlichkeit, Verantwortung & Vertrauen

Teil 1: Zugesagt – und dann doch nicht gekommen?

Warum wir absagen – und was dahintersteckt

1. Mai, 18 Uhr.
Ich sitze in der Alten Schule, an einer Tafel, die leer bleiben wird. Eigentlich hätte hier jetzt unser Wildkräuter-Potluck stattfinden sollen. Duftige Wildblumensträuße, köstliche Gerichte, Menschen im Austausch – das war der Plan.

Nach der Terminankündigung war die Begeisterung groß. Schnell füllten sich die Anmeldelisten. Doch nach und nach kamen die Absagen. Erst vereinzelt. Dann gehäuft. Manches kurzfristig, manches ganz ohne Nachricht. Und so sitze ich nun hier – mit Zeit, die eigentlich anders gedacht war. Und frage mich: Was ist passiert?

Dieser Text ist kein Vorwurf. Sondern ein Versuch, ehrlich und menschlich hinzuschauen:
Warum melden sich Menschen begeistert an – und sagen dann wieder ab?
Was steckt psychologisch dahinter?

Verbindlichkeit bei der Absage von Terminen

Psychologische Hintergründe:

  • Planungsoptimismus:
    Wir überschätzen, was wir in Zukunft leisten können. In der Gegenwart klingt alles machbar. Wenn der Termin näher rückt, sieht es oft anders aus.
  • FOMO & spontane Alternativen:
    Die „Fear of Missing Out“ lässt uns auf kurzfristige Angebote reagieren – auch wenn wir längst zugesagt haben.
  • Kostenlos = unverbindlich?
    Was nichts kostet, wird leichter verworfen – selbst wenn der ideelle Wert groß wäre.
  • Bequemlichkeit und Energiehaushalt:
    Wenn wir müde oder überreizt sind, kippt das „Ich geh hin“ schnell in ein „Ich bleib lieber daheim“. Unser Gehirn liebt kurzfristige Entlastung.
  • Kognitive Dissonanz und Rechtfertigung:
    Um unser Selbstbild als verlässliche Person nicht zu gefährden, suchen wir unbewusst nach „guten Gründen“ für die Absage – selbst wenn sie dünn sind.

Fazit:
Wir sagen nicht ab, weil wir respektlos sind. Sondern, weil wir ganz menschlich reagieren. Doch wenn wir diese Muster erkennen, können wir bewusster mit ihnen umgehen.


Teil 2: Was Veranstalter tun können, um Verbindlichkeit zu fördern

Psychologisch kluge Maßnahmen – ohne Druck zu erzeugen

1. Mai, später am Abend.
Ich räume auf. Die Sonne geht gerade unter. Die Tische sind leer geblieben. Der letzte Schluck Wildkräuterlimonade schmeckt schal. Natürlich weiß ich: Niemand meint es böse. Und trotzdem fühlt es sich enttäuschend an.

Ich denke zurück an die vielen Stunden Vorbereitung. An die liebevoll formulierten Einladungen. An die echte Vorfreude. Und ich frage mich: Was können wir als Veranstalter tun – damit es in Zukunft besser klappt?

Fünf hilfreiche Ansätze:

  • Verbindlichkeit durch kleine Investitionen stärken:
    Ein symbolischer Beitrag (z. B. 2 oder 3 Euro Pfand) der zurück erstattet wird, ein Rückmeldeformular oder eine persönliche Bestätigungsmail können das innere Commitment fördern.
  • Frühe Beziehung aufbauen:
    Eine Begrüßungsmail, ein kurzes Video, ein Blick hinter die Kulissen – je persönlicher die Einladung, desto weniger anonym die Absage.
  • Vorfreude aktivieren:
    Ein kleiner Impuls vorab – z. B. ein Zitat, Foto oder eine Frage – holt die Motivation zurück ins Bewusstsein.
  • Absagen reflektieren lassen:
    Anstelle eines simplen Storno-Links ein kurzer Text wie: „Wenn du absagst, gib uns bitte kurz Bescheid – vielleicht freut sich jemand auf der Warteliste.“
  • Fairness kommunizieren:
    Nicht als Moralappell, sondern ehrlich: „Deine Teilnahme trägt zum Gelingen bei. Danke, dass du uns früh informierst, wenn du verhindert bist.“

Fazit:
Verbindlichkeit entsteht nicht durch Druck – sondern durch Gestaltung. Wenn Menschen sich gesehen fühlen und ihre Entscheidung bewusst treffen, werden sie seltener abspringen.


Teil 3: Was Teilnehmer tun können – für mehr Bewusstsein und Fairness

2. Mai, morgens.
Ich trinke Kaffee auf der Terrasse. Die Luft ist mild. Der Gedanke an gestern klingt nach – aber ruhiger. Ich denke nicht nur als Veranstalterin – sondern auch als Teilnehmerin. Auch ich habe schon gezögert, abgesagt, mich überfordert gefühlt. Es geht nicht um Perfektion. Sondern um Bewusstsein.

Was kann ich selbst tun, um fairer mit Zusagen umzugehen?

  • Anmeldung bewusst treffen:
    Nicht impulsiv, sondern mit innerem Check: Will ich das wirklich? Habe ich dafür Zeit, Energie und Lust?
  • Den Termin fest eintragen:
    Ein Kalendereintrag mit Erinnerung verankert den Entschluss und schützt vor spontanen Absagen.
  • Vorfreude wachhalten:
    Ein kurzer Notizzettel, ein Screenshot oder das Gespräch mit einer Freundin kann helfen, sich zu erinnern: „Darauf freu ich mich!“
  • Trägheit hinterfragen:
    Müdigkeit oder Bequemlichkeit sind real – aber selten gute Ratgeber. Die Erfahrung zeigt: Wer hingeht, ist meist froh darüber.
  • Fair und früh absagen:
    Wenn es nicht anders geht – bitte nicht schweigen. Eine kurze Info, vielleicht mit einem Nachrückvorschlag, zeigt Respekt.
  • Sich als Teil des Ganzen sehen:
    Deine Anwesenheit zählt – für die Gruppe, die Stimmung, das Gelingen. Du bist nicht nur „ein Platz“, du bist ein Teil des Erlebens.

Fazit:
Verbindlichkeit ist keine Last, sondern eine Form von Wertschätzung – für andere und für uns selbst. Sie schafft Begegnung, Vertrauen und echte Erfahrung.

Künstliche Intelligenz & Natürliche Intelligenz: Von Sinn und Unsinn

Lassen Sie mich den Exkurs über Künstliche Intelligenz mit dem Erstellen eines Rezepts für Palatschinken beginnen:

Natürliche Intelligenz (NI): Eine Person könnte mithilfe ihrer natürlichen Intelligenz, ihrer Erfahrung, ihrer Kreativität und ihres kulturellen Erbes ein Palatschinken-Rezept erstellen. Diese Person könnte aufgrund ihres Verständnisses von Geschmack, Textur und kulinarischer Harmonie die passenden Zutaten und Mengen auswählen. Sie könnte auch auf persönlichen Vorlieben basierend entscheiden, ob sie traditionelle Zutaten verwendet oder kreative Variationen hinzufügt. Dieser Prozess würde menschliche Intuition, emotionale Verbindung zur Küche und ein tiefes Verständnis für die Kunst des Kochens und die Verwendung aller Sinne einschließen.

Künstliche Intelligenz (KI): Bei der Erstellung eines Palatschinken-Rezepts durch KI würden Algorithmen und maschinelles Lernen verwendet. Die KI könnte eine große Datenbank von bestehenden Palatschinken-Rezepten analysieren, um gemeinsame Zutaten, Mengenverhältnisse und Zubereitungsarten zu identifizieren. Sie könnte auch Trends in der Küche erkennen und möglicherweise innovative Kombinationen von Zutaten vorschlagen. Die KI könnte mithilfe von Mustererkennung und Wahrscheinlichkeiten ein neues Rezept generieren, das auf den analysierten Daten basiert. Dieses Rezept würde objektiv auf bewährten Informationen und statistischen Mustern beruhen, jedoch ohne persönliche Intuition oder kulturelle Berücksichtigung.

Der Unterschied zwischen den beiden Ansätzen liegt in der Tiefe des Verständnisses. Die natürliche Intelligenz kann die subtilen Nuancen der Aromen und die emotionale Verbindung zur Nahrung besser erfassen, während die künstliche Intelligenz auf statistischer Analyse und Mustererkennung basiert, ohne ein intrinsisches Verständnis für Geschmack oder Kultur zu haben.

So kam es bei einem Versuch mittels KI aus einem Pool von 1600 bekannten Eissorten neue Rezepte zu kreieren zu folgenden Vorschlägen: Kürbis-Müll-Eis, Erdnussbutter-Schleim-Eis, Erdbeersahne-Kompost-Eis, …

KI lernt. Bei meinem letzten Versuch Eissorten zu kreieren waren durchaus schon überlegenswerte, wenn auch gewagte Kombinationen zu finden: Lavendel-Honig-Ziegenkäse-Eis, Bier-Brezel-Eis, Sardellen-Kapern-Zitronen-Eis, …

Es ist ein großer Unterschied, einen Menschen um etwas zu bitten und dasselbe Ziel einem KI-System zu setzen. Fragt man jemanden, wie man von seinem Standort aus am schnellsten zu einer Tasse Kaffee kommt, wird er vielleicht den Weg zum nächsten Kaffeehaus erklären. Bittet man einen Menschen um eine Tasse Kaffee, ist das für ihn nicht die Aufgabe seines Lebens, als ob es nichts anderes gäbe. KI könnte hingegen befinden, dass es schneller geht, wenn man beim Nachbarn einbricht und seine Kaffeemaschine kapert. KI ist nicht auf Ethik und Moral programmiert.

Die Gefahr der KI besteht nicht darin, dass sie sich gegen uns auflehnt, sondern dass sie genau das tut, worum wir sie bitten. Die Kunst, mit KI zu arbeiten ist also: Wie bereitet man eine Fragestellung auf, damit sie das tut, was wir wollen?

Manchmal liegt die Krux auch schon an den Daten, mit denen KI trainiert wurde. Eine Gruppe von Forschern trainierte KI darauf, Schleien in Bildern zu erkennen. Das ging ziemlich daneben und es wurden viele Fische erkannt, die gar keine Schleien waren. Als die Forscher fragten, welcher Teil des Bildes zur Fische-Erkennung verwendet wurde, stellte sich heraus, dass es menschliche Finger waren. Warum sollte KI nach menschlichen Fingern bei der Fische-Erkennung suchen? Nun, die Schleie ist ein Trophäenfisch und in vielen Bildern, mit der die KI trainiert wurde, wurden die Fische eben von menschlichen Händen präsentiert.

Ich liebe KI. Etwa, wenn ich ChatGPT plaudernd als Suchmaschine verwende und an Informationen gelange, die bisher allen Rechercheversuchen trotzten. Oder wenn ich im Malen und Zeichnen wenig begabt, mit Midjourney auf faszinierende Weise die Bilder aus meinem Kopf auf den Bildschirm bringe. Für das piekfeine Erstellen eines Literaturverzeichnisses, das mich sonst Stunden beschäftigt hätte. Oder für das Analysieren von großen Datenmengen. Wobei wir schon wieder beim Unsinn sind, denn oft werden dabei äußerst überzeugende Aussagen generiert, die schlichtweg falsch sind oder gar gefährlich.

Das liegt daran, dass KI Systeme keine „Grundwahrheit“ haben, die aktuelle, präzise und vollständige Daten erfordern würde. Gütekriterien wie Objektivität, Transparenz, Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit fehlen vollständig. KI ist laufend am Lernen.

Nutzt man KI also in einem Themengebiet, in dem man sich auskennt, kann man schmunzeln über so manchen haarsträubenden Unsinn, den ein Chatbot produziert. Und es ist auch spannend, mit gezielten Fragen herauszufinden, wes Geistes Kind KI ist. Aber man kann die Fehler erkennen und bestenfalls gleich Feedback geben, um den Lernprozess mitzusteuern und voranzutreiben. Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn man beispielsweise versucht, Hilfe für ein gesundheitliches Problem zu finden, dass einen piesackt.

Künstliche Intelligenz in der Medizin

Gerade in der Medizin ist KI eine große Hilfe bei der Erstellung von Diagnosen, etwa beim Deuten von Röntgenbildern und MRT-Scans oder bei der Hautkrebserkennung. Und als Instrument der Schulmedizin ist sie natürlich auch hervorragend geeignet für die Therapieplanung oder das Herstellen individueller Medikamente. Maschinelle Intelligenz für eine maschinelle Medizin.

Für eine ganzheitliche, integrative biopsychosoziale Medizin braucht es jedoch mehr. Und hier sind wir bei Leistungen, die KI nicht zu erbringen vermag. Empathie erfordert die Mensch-zu-Mensch-Begegnung. Nonverbale Kommunikation ist mit einem Chatbot nicht möglich, Intuition und Urteilsvermögen fehlen ebenso wie Ethik und Moral.

Einst dachte man, natürliche Intelligenz wäre großteils eine genetische Sache. Doch unser Gehirn verfügt nur über das Potenzial zu Intelligenz. Ob und in welchem Ausmaß wir es entfalten, hängt von unseren Erfahrungen und von unseren sozialen Beziehungen ab.

Wenn wir diese Lernerfahrungen nicht mehr machen, etwa, weil wir sie in hohem Maße an künstliche Intelligenz delegieren, verarmen und verdummen wir kollektiv.

Sollte man nun das Kind mit dem Bade ausschütten, oder gibt es Wege der Synthese, um das Beste aus beiden Welten zu nutzen? Dazu bedarf es jedenfalls radikaler Umbrüche. Bildungseinrichtungen müssen weg vom Auswendiglernen von Fakten und stattdessen den Fokus auf kritisches Denken, Kreativität, das Fördern von Neugier und Entdeckergeist sowie das Lösen von Problemen legen. Ein grundlegendes Verständnis von KI kann dazu beitragen, sie dort zu nutzen, wo sie sinnvoll ist. Für einen klugen Umgang mit Technologie ist es notwendig, sich über seine ethischen Prinzipien und moralischen Werte klar zu sein.

Künstliche Intelligenz hat sich in rasender Geschwindigkeit Allgegenwärtigkeit erobert. KI ist überall, ob es uns bewusst ist oder nicht. Ob sie zu unserer Zerstörung oder zu unserer Erlösung beitragen wird, liegt in unserer Hand.

Soll künstliche Intelligenz zum Wohle aller beitragen, ist die erste Forderung, dass sie frei von finanziellen Interessen zur Open Source werden muss, anstatt eine weitere Ausbeutungsoptimierung des Kapitalismus darzustellen. Die zweite Notwendigkeit ist, die Konstruktion offenzulegen, um eine gemeinsame transparente Gestaltung zu ermöglichen, und zwar nicht nur einer privilegierten Gruppe von Menschen. Die bohrende Frage ist: Welche Werte liegen der Konstruktion und Verwendung zugrunde?

Wie schnell es gewollt oder auch ungewollt zu Verzerrungen kommen kann, zeigt das Beispiel von Amazon, das KI dazu verwendete, eine maschinelle Vorauswahl für Bewerbungen anhand der zugesandten Unterlagen zu treffen. Das Experiment scheiterte, da das Ausgangsmaterial für die Mustererkennung Bewerbungen der bisherigen Belegschaft waren. Und das waren großteils Männer. Frauen wurden also systematisch benachteiligt.

KI ist ziemlich beschränkt, denn sie versteht nicht, was sie sieht. Darum ist es so schwer, die Bilderkennung von selbstfahrenden Autos zu entwickeln, und deshalb gibt es so viele Pannen aufgrund einer verwirrten KI. 2016 gab es einen tödlichen Unfall, als jemand die Autopilot-KI von Tesla benutzte. Aber statt sie auf der Autobahn zu nutzen, wofür sie entworfen wurde, setzte er sie in der Stadt ein. Ein Lastwagen fuhr vor dem Auto heraus und das Auto bremste nicht. Die KI wurde durchaus darauf trainiert, die Lastwagen in Bildern zu erkennen. Aber die KI wurde darauf trainiert, die LKWs auf Autobahnen zu erkennen, wo man sie normalerweise von hinten sieht. LKWs auf der Autobahn seitlich zu sehen, sollte eigentlich nicht passieren. Als die KI diesen LKW sah, erkannte sie ihn vermutlich als Verkehrszeichen, unter dem sie sicher durchfahren konnte.

Es mag faszinierend sein, metaphorische Analogien zwischen Künstlicher Intelligenz und dem Kollektiven Unbewussten herzustellen, und damit auch unserem Wunsch nach Transzendenz nachgeben, können doch die großen Mengen an Daten auf Muster und Zusammenhänge hindeuten, die an kollektive menschliche Erfahrungen erinnern. Die Gefahr maschineller Transzendenz geht jedoch über die chemisch induzierte hinaus, und könnte darin gipfeln, dass wir uns selbst überflüssig machen, mit einer Intelligenz, die die kognitive Leistungsfähigkeit der Natur übertrifft, mit genetisch perfekt gestylten Körpern und sogar mit wunschgemäßen Emotionen per Brain-Computer-Interface.

So mag es uns ergehen wie dem Zauberlehrling in Goethes Faust: „Die Geister, die ich rief, werd’ ich nun nicht mehr los.“


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Wir schreiben Geschichte #88: Gerburg Weiss

Gerburg Weiss, 53 Jahre, Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, Zahnärztin, Lektorin und Autorin aus NRW

Weitere Informationen zum Buch und zu Lesungen unter: 
https://www.lektorat-gerburg-weiss.de/projekte-und-werke/

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Ich habe im Februar/März 2020 als Zahnärztin intensiv die Thematik aufgegriffen. In der Praxis war kein erhöhtes Infektionsgeschehen zu verzeichnen. Die Todesfallzahlen beliefen sich auf über 80-Jährige. Die Maßnahmen folgten keiner vernünftigen Logik. Das frühzeitige Setzen auf eine Impfung war für mich ein Alarmsignal.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Die reglementierte Bevormundung und das Etablieren von völlig unmenschlichen Vorgaben (Kontaktmeidung – menschliche Wärme und Nähe zerstören, Kinder mit Schuld beladen, Ältere alleinlassen, das Reduzieren der Freiheit) waren eklatante Faktoren für meine Psyche. Nach einem kurzen Schockmoment bin ich aktiv geworden – das war notwendig und heilsam.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Ich habe mich weiterentwickelt und viele Dinge neu betrachtet. So plakativ das klingen mag: Ich habe die Krise als Chance begreifen können. Es ist mehr Freiraum für mich entstanden und ich durfte ein Buch schreiben. Ich bin mehr bei mir selber angekommen.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Das sind ganz klar menschliche Beziehungen, die mich nähren und mir das Gefühl von Verständnis und Zuneigung vermitteln. Ein liebevolles Miteinander war mir schon immer wichtig. Ich bin sehr dankbar, dass viele neue Herzmenschen in mein Leben gekommen sind. Als zweiten Punkt würde ich meine Klarheit benennen, die mich durch meine frühzeitig bestimmten Werte immer begleitete. Nicht zuletzt möchte ich mein Urvertrauen in das Leben erwähnen, dass mich prinzipiell trägt.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Ganz ehrlich: Ich wäre gern eine derjenigen gewesen, die hätte Einfluss auf das Geschehen nehmen können. Normalität wahren, Experten mit allen Meinungen an einen Tisch holen, Grundrechte schützen, nur Empfehlungen aussprechen und begründen, Recht auf körperliche Unversehrtheit belassen, auf Eigenverantwortung und Selbstbestimmung setzen, parallel Wissen ansammeln (auch durch Obduktionen) und daraus lernen.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Die Isolation der älteren Menschen und die Schädigung der Kinderseelen haben mich sehr traurig gemacht.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Ich finde die öffentliche Kommunikation seit 2020 sehr bezeichnend: Dort sind Wortschöpfungen und verbale Entgleisungen vorgekommen, von denen ich Abstand nehme. Das hat nichts mit einem friedvollen Miteinander zu tun.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich hatte nicht wirklich Angst, vielleicht war ich am Anfang etwas verunsichert. Schließlich arbeitete ich sehr nah am Patienten und unter Aerosolproduktion. Mit jedem Tag ohne Infektionsgeschehen wurde mir klar, dass die Infektiosität nicht so hoch sein konnte, wie angegeben wurde. Das hat mir wieder Sicherheit gegeben und dann kamen fundierte Informationen dazu.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Davon kann ich tatsächlich nicht berichten. Der Umgang im Freundeskreis hatte genügend Akzeptanz für alle Meinungen. Wenn unterschiedliche Ansichten zur Spaltung geführt hätten, dann haben wir uns lieber geeinigt, über diese Thematik derzeit nicht zu sprechen. Das war eine gute Entscheidung, denn inzwischen ist Kommunikation wieder über alles möglich.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Ein ganz klares JA: Sucharit Bhakdi hat mir das wissenschaftliche Fundament für meine Meinung und Haltung gegeben. Er ist für mich ein Mensch mit dem Herzen am rechten Fleck. Wolfgang Wodarg und Bodo Schiffmann haben mich mit durch diese Zeit getragen und mir das Gefühl vermittelt, dass ich mit meinem Gefühl und meiner Haltung nicht alleine bin.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Die Krise hat zum Verlassen meiner Komfortzone geführt. Meine Praxisschließung im Rahmen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht war ein einschneidendes Erlebnis. Das Thema hieß Loslassen und ich musste mich neu erfinden bzw. durfte mich neu entdecken. Ich bin sehr glücklich, dass ich derzeit meine Freude an der deutschen Sprache ausleben kann, mir als Lektorin wieder ein eigenes Einkommen generiere und natürlich mein Buch „Medizinerschwund – Wenn Ärzte gehen …“ fertigstellen konnte. Hier darf ich Lesungen geben, was mir wirklich viel Freude bereitet.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Bitte immer dem eigenen Bauchgefühl vertrauen. Die Dinge hinterfragen und bei Gleichschaltung hellhörig werden. Nichts gegen die eigene Überzeugung, die eigenen Werte tun. In der Liebe bleiben.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Die derzeitige Politik unternimmt in meinen Augen alles, um dieses Land zu zerstören. Ich habe das Buch „Massenwahn“ von Jürgen Wächter gelesen, darin schreibt er von einem bevorstehenden Systemwechsel, an den ich glaube. Insgeheim träume ich tatsächlich von einer entschleunigten Welt, in der es eine Werteverschiebung gibt: weg vom Materiellen, hin zum Menschlichen.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Ich glaube fest daran, dass wir die größte Kraft entwickeln, wenn wir aus unserer Mitte heraus agieren, wenn wir bei uns selbst angekommen sind. So nach dem Motto: Sei die Veränderung selbst, die Du Dir im Außen wünschst. Ein kleines Licht findet dann viele weitere kleine Lichter, alle fügen sich zu einer großen Helligkeit und bringen diese Welt zum Strahlen. Ich spreche von einer neuen Bewusstseinsstufe, die diese Zeit meiner Meinung nach braucht und hervorbringt.

Who is WHO?

Die WHO wurde am 7. April 1948 gegründet und trat offiziell an diesem Tag in Kraft. Sie ist eine der ursprünglichen Organisationen der Vereinten Nationen, besitzt eine eigene Verfassung und entstand aus der Idee, nach dem Zweiten Weltkrieg die internationale Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu fördern und Gesundheitsprobleme global anzugehen.

WHO

Wie finanziert sich die WHO?

Die Mitgliedsstaaten haben sich immer mehr aus der Finanzierung der WHO zurückgezogen, sodass es ein neues Statut über die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen geben musste. Infolgedessen werden inzwischen 80 Prozent des Etats der WHO von Spenden und von Stiftungen wie der Gates-Stiftung bestritten. Ein perfides System, denn woher fließen denn die Gelder der Gates-Stiftung? Aus Anlagevermögen: Aktien von Coca-Cola, Pepsi, Unilever, Kraft-Heinz, Alkohol- und Pharmakonzernen. Je höher die Profite dieser Konzerne, desto lukrativer für die Gates-Stiftung. Nun müsste aber die WHO laut ihrer Gründungsidee sich um die Weltgesundheit kümmern. Das würde aber bedeuten, dass sie unerbittlich gegen das aggressive Marketing und die Lebensmitteltechnologie genau dieser Hersteller von zweifelhaftem Junkfood vorgehen müssten.

Welche Interessen verfolgt die WHO?

Die einst proklamierte Aufgabe der WHO von 1948 lautete, Krankheiten zu definieren und Leitlinien zu erarbeiten. Das tut sie auch tatsächlich, allerdings auf pervers anmutende Weise. Skrupellose Nahrungsmittelkonzerne sorgen dafür, dass sich Übergewicht, Herz-/Kreislauferkrankungen und Diabetes auf der ganzen Welt immer mehr ausbreiten. Die Pharmaindustrie präsentiert umgehend die Lösungen dafür, um sie gewinnbringend zu verkaufen. So profitieren Konzerne und Stiftungen doppelt von der Kontrolle der WHO: zuerst durch die Verursachung von Krankheiten und dann durch deren Behandlung.

Angestrebte Neureglungen:

Die IHR, die Internationalen Gesundheitsvorschriften, sind ein Abkommen, das von der WHO entwickelt wurde. Die IHR regeln die Zusammenarbeit der Länder bei der Erkennung, Meldung, Risikobewertung, Reaktion und Überprüfung der Maßnahmen bei grenzüberschreitenden Gesundheitsbedrohungen. Daneben soll der Pandemievertrag die Reaktion auf Pandemien regeln. Die Neuregelungen sollen auf der 77. Weltgesundheitsversammlung im Mai 2024 zur Verabschiedung vorgelegt werden und dann ab Mai bzw. November 2025 gültig sein.

Einige problematische angestrebte Änderungen im Überblick:

IHR – Internationale Gesundheitsvorschriften:

Der Charakter der WHO wird von „beratend“ zu „verbindlich“ geändert (Artikel 1 und Artikel 42).

Der Geltungsbereich wird auf potenzielle statt auf tatsächliche Notfälle erweitert (Artikel 2).

Die Achtung der Würde, der Menschenrechte und der Grundfreiheiten der Menschen sollen
aufgehoben werden (Artikel 3).

Die Ausrufung eines Gesundheitsnotstandes soll durch einen regionalen und vorsorglichen Notstand ergänzt werden und kann eigenmächtig durch den Generaldirektor ausgerufen werden, was ihn mit sehr viel Macht ausstattet (Artikel 12).

Dem Generaldirektor der WHO soll die Kontrolle über die Produktionsmittel durch einen „Zuteilungsplan“ für Gesundheitsprodukte übertragen werden, um die Vertragsstaaten zu verpflichten, Produkte zur Pandemiebekämpfung nach Vorschrift zu liefern (Artikel 13A).

Die WHO erhält die Befugnis, medizinische Untersuchungen, den Nachweis der Prophylaxe, den Nachweis des Impfstoffs und die Durchführung von Kontaktverfolgung, Quarantäne und medizinischer Behandlung zu verlangen (Artikel 18).

Ein System globaler Gesundheitsbescheinigungen in digitaler Form oder auf Papier, soll Untersuchungen, den Impfstatus, Prophylaxe und Genesung umfassen, sowie Formulare zur Feststellung des Aufenthaltsortes von Reisenden und einer Erklärung über den Gesundheitszustand des Reisenden (Artikel 18, 23, 24, 27, 28, 31, 35, 36 und 44 sowie Anhänge 6 und 8).

Der Notfallausschuss soll ermächtigt werden, Entscheidungen souveräner Staaten über Gesundheitsmaßnahmen außer Kraft zu setzen (Artikel 43).

Die WHO räumt sich das Recht ein, Milliarden von Dollar ohne Rechenschaftspflicht an den pharmazeutischen Krankenhaus-Notfall-Industriekomplex zu verteilen (Artikel 44A).

Erhebliche Ausweitung der Möglichkeiten der Weltgesundheitsorganisation sind geplant, alles zu zensieren, was die WHO als Fehlinformation und Desinformation ansieht (Anhang 1, Seite 36).

Pandemievertrag:

Der neue Pandemievertrag führt ergänzend noch zu substantiellen Machterweiterungen der WHO.

So soll etwa der Pandemiebegriff ausgeweitet werden und Situationen umfassen, die dem Klimawandel zugeschrieben werden, dem Verlust der Biodiversität, der Verschlechterung des Ökosystems und der Infektion von Haustieren (Artikel 18).

Durch die Beseitigung von Zulassungshindernissen und weniger Qualitätskontrollen sollen Arzneimittel in noch kürzerer Zeit bereitgestellt werden (Artikel 8).

Föderale Strukturen sollen unterwandert werden. Die gesamte Exekutive und die Zivilbevölkerung des Landes soll eingebunden werden (Artikel 16).

Im Pandemiefall soll die WHO ein Informationsmonopol haben und damit bestimmen, was wahr ist (Artikel 17).

Was kann man tun?

Bislang fehlen öffentliche und rechtswissenschaftliche Diskussionen über diese geplanten drastischen Änderungen. Wenn wir das Recht auf informierte Zustimmung und medizinische Selbstbestimmung nicht an eine demokratisch nicht legitimierte Gesundheitsbehörde abtreten wollen, müssen wir Eigeninitiative ergreifen, um unsere Grundrechte zu schützen.

Hier sind einige leicht umsetzbare Möglichkeiten, die jeder nutzen kann, um auf bevorstehende Gesetzesänderungen aufmerksam zu machen und eine breitere Öffentlichkeit zu informieren:

  1. Informative Social-Media-Beiträge: Teilen Sie informative Beiträge, Nachrichtenartikel oder Infografiken zu der Gesetzesänderung auf Ihren sozialen Medienprofilen, um Ihre Freunde, Familie und Follower auf die Thematik aufmerksam zu machen.
  2. E-Mails: Senden Sie kurze E-Mails an Freunde, Kollegen und Bekannte, in denen Sie die wichtigen Punkte der Gesetzesänderung erläutern und dazu aufrufen, sich zu informieren und aktiv zu werden.
  3. Gespräche im Alltag: Nutzen Sie Gelegenheiten in Gesprächen, um die Gesetzesänderung anzusprechen. Erklären Sie die möglichen Auswirkungen und ermutigen Sie andere, sich ebenfalls darüber zu informieren.
  4. Teilnahme an Bürgerinformationsveranstaltungen: Besuchen Sie lokale Veranstaltungen, bei denen über politische Themen diskutiert wird. Hier können Sie Ihre Fragen stellen und Ihre Bedenken äußern.
  5. Leserbriefe: Schreiben Sie Leserbriefe an Zeitungen oder Online-Nachrichtenportale, in denen Sie Ihre Meinung zu der Gesetzesänderung darlegen und Informationen teilen.
  6. Gemeinsame Petitionen: Schließen Sie sich bestehenden Petitionen an oder starten Sie eigene Petitionen, um Ihre Stimme zu erheben und Unterstützer zu sammeln.
  7. Flyer und Plakate: Erstellen Sie einfache Flyer oder Plakate mit den wichtigsten Informationen zur Gesetzesänderung und verteilen Sie diese an öffentlichen Orten wie Cafés, Bibliotheken oder Gemeindezentren.
  8. Diskussionsrunden: Organisieren Sie informelle Diskussionsrunden mit Freunden, bei denen Sie die Gesetzesänderung thematisieren und Ideen austauschen können.
  9. Unterstützung von lokalen Organisationen: Suchen Sie nach lokalen Bürgerrechts- oder Interessengruppen, die sich bereits mit der Thematik beschäftigen, und bieten Sie Ihre Unterstützung an.
  10. Hashtags nutzen: Nutzen Sie relevante Hashtags auf sozialen Medien, um Ihre Beiträge einer größeren Zielgruppe zugänglich zu machen.

Denken Sie daran, dass selbst kleine Aktionen eine Wirkung haben können, besonders wenn viele Menschen sich beteiligen. Jeder Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung kann dazu beitragen, ein Bewusstsein für wichtige Themen zu schaffen und die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Literatur:

Hontschik, Bernt. „Edle Weltregenten.“ Frankfurter Rundschau. Abrufdatum: 9.8.2023. URL: https://www.fr.de/panorama/edle-weltregenten-11485452.html

Bell, D. (2023). Pandemic preparedness and the road to international fascism. American Journal of Economics and Sociology, 00, 1–15. https://doi.org/10.1111/ajes.12531

Pandemic Treaty Project. Abrufdatum: 9.8.2023. URL: https://www.pandemictreaty.net/data

World Health Organization (WHO). International Health Regulations (IHR) 2005. Abrufdatum: 9.8.2023. URL: https://www.who.int/publications/i/item/9789241580496

Behrend, Silvia; Müller, Amrei. „Die vorgeschlagenen Änderungen der internationalen Gesundheitsvorschriften: Eine Analyse.“ Abrufdatum: 9.8.2023. URL: http://opiniojuris.org/2023/02/27/the-proposed-amendments-to-the-international-health-regulations-an-analysis/

Parlament Österreich. „Entschließungsantrag betreffend Schutz der Souveränität Österreichs und des Gesundheitssystems gegenüber der Weltgesundheitsorganisation (WHO).“ Abrufdatum: 9.8.2023. URL: https://www.parlament.gv.at/dokument/XXVII/A/3499/fnameorig_1574223.html

Ärzte für Aufklärung. „WHO_FlyerA4-final2.“ Abrufdatum: 9.8.2023. URL: https://www.aerzte-fuer-aufklaerung.de/wp-content/uploads/2023/05/Who_FlyerA4-final2.pdf


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Wir schreiben Geschichte #87: D. V.

D. V., 56, Mutter zweier erwachsener Kinder

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Es war Ende Jänner oder Anfang Februar, da wurde im Telegram Kanal schon von einer Viruserkrankung aus China berichtet. Es war so die Diskrepanz zwischen der Berichterstattung von den öffentlichen und den alternativen Medien spürbar.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Ich konnte meine Familie, mein Umfeld nicht erreichen. Zuerst habe ich sie zur Vorsicht ermahnt. Gemeint, es könne nicht schaden, wenn man zum Beispiel etwas Vorrat an Lebensmittel anlegen würde, damit man im Notfall gerüstet sei. Danach, als ich Interviews von Dr. Wodarg oder Dr. Bhakdi oder Dr. Hockertz gesehen habe und diese einen sehr authentischen Eindruck auf mich machten, wusste ich, wir werden belogen. Ständig zu wissen, wir werden belogen und missbraucht, war eine sehr schlimme Erfahrung.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Ich bin stärker geworden. Hab mich nicht verbiegen lassen und bin mir treu geblieben. Ich hatte sehr wenig Rückhalt in der Familie, aber zum Glück Freunde und auch Arbeitskolleginnen, die zu Freunden geworden sind.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Mein Glaube, der mir Halt gab. Meine Freunde im realen Leben als auch die Gemeinschaft in diversem Kanälen, wo ich immer wieder festgestellt habe: Ich liege nicht falsch mit meinen Empfindungen.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Ich hätte mir gewünscht, dass die Menschen zu mehr Bewusstsein kommen. Dass sie realisieren, dass wir uns nicht in die Angst jagen lassen müssen, sondern dass wir zusammen sehr stark sind und uns gegen diese Ungerechtigkeiten, die passiert sind, wehren können.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Ja, die vielen Ungerechtigkeiten, Unmenschlichkeiten, die von der Regierung angeordnet und ganz selbstverständlich von den Menschen ausgeführt wurden. Teilweise hat mich auch meine Ohnmacht wütend gemacht und immer sprachloser.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Die Unmenschlichkeit hat mir sehr zu schaffen gemacht. Zuzusehen, dass sich die Geschichte wiederholt, aber keiner es wahrhaben will. Immer die Entschuldigung, dass dies was anderes sei, dass man die Ausgrenzung der Ungeimpften nicht mit den Juden vergleichen könne.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich hatte keine Angst mehr vor dem Virus, nachdem ich mich durch Dr. Wodarg und Dr. Bhakdi gut informiert sah. Ich hatte Angst, wie weit die Regierung noch gehen würde.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ich hab meine Familie nicht erreicht. Konnte sie nicht überzeugen, dass wir belogen wurden. Meine Kinder ließen sich impfen, mein Lebensgefährte, meine Geschwister, zuletzt meine Mutter. Ich war sozusagen das schwarze Schaf, stur und uneinsichtig. Ich habe mich zurückgezogen und musste lernen loszulassen. Jeder ist für sich selber verantwortlich. Unser Umgang war mit Respekt und Liebe und die Politik musste draußen bleiben.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Ja, da gibt es schon einige. Menschen, die den Mut hatten öffentlich aufzutreten und sich für andere einzusetzen, wie z.B. Dr. Christian Schubert oder Dr. Sönnichsen. Ärzte, denen das Wohl der Menschen mehr am Herzen lag als Eigeninteressen.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Ich bin stärker geworden. Kann mich immer mehr auf meine Intuition verlassen.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Der Mensch hat einen Verstand und ein Gewissen. Also zwei Standbeine. Das Gewissen, der Geist, ist die Verbindung zum Himmel und der Verstand ist das Werkzeug unseres Körpers. Unser Gewissen sollte den Verstand leiten, dann gehen wir recht. Mit dem Verstand können wir prüfen, Fakten checken, aber immer im Zusammenhang mit dem Gewissen.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Ich finde, alles, was nicht recht steht, fällt momentan zusammen. So findet eine große Reinigung statt. Die ganze Welt steht kopf und man kann nur noch staunen. Teilweise glaubt man, es geht nicht mehr zu toppen, aber da irrt man sich. Darum muss zuerst alles Falsche zusammenbrechen, damit dann komplett was Neues aufgebaut werden kann.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Ich habe im Oktober 2022 meinen Bruder verloren. Er ist vom Joggen nicht mehr nachhause gekommen. Herzinfarkt mit 51 Jahren. Er wurde sofort reanimiert, aber es hat nichts mehr genützt. Auch da heißt es loslassen, egal ob die Impfung zu seinem frühen Tod beigetragen hat oder nicht.

Fake oder Fakt?

Fake News oder Fakt? Manchmal ist das gar nicht so leicht zu beurteilen. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, wie Fake News entstehen und was man tun kann, um Fehl- und Falschinformationen nicht auf den Leim zu gehen.

Fakt oder Fake? Rainforest Alliance

Seit etwa einer Woche ist das Frosch-Logo der Rainforest-Alliance in aller Munde. Oder eben nicht mehr, denn die Lebensmittel mit diesem Kennzeichen sollen mRNA enthalten. Der Grund wäre, dass Bill Gates persönlich das Unternehmen steuern würde.

Am 5. Juli 2023 will sogar jemand drei Produkte zur Untersuchung in ein Speziallabor gebracht haben. Das Ergebnis: mRNA ist (angeblich) nachweisbar:

https://t.me/GerhardPoettler/1639

Wer zweifelnd den Kopf schüttelt, läuft Gefahr, belächelt oder gar beschimpft zu werden. Report24 hat dankenswerterweise einen Faktencheck gemacht und herausgefunden, wo die Geschichte vermutlich ihren Ursprung hatte: auf einem Twitter Satirekanal.

Die Frage, die man sich immer stellen sollte: Qui bono? Wem nützt es? Nun, manche werden sich über ihre Klickzahlen gefreut haben. Andere darüber, dass Leichtgläubige darauf hereingefallen sind und so diskreditiert werden. Im ungünstigsten Fall mag es sogar Schadenersatzklagen geben. Zumindest sind Fake News eine gute Methode, um von Wesentlichem abzulenken, das besser nicht Gegenstand der Aufmerksamkeit sein soll.

Jedenfalls ist diese Froschgeschichte ein Anlass, sich über die Entstehung von Fake News ein paar Gedanken zu machen:

Absichtliche Fehlinformationen:

Jemand erstellt bewusst und absichtlich eine falsche Geschichte, um Menschen zu täuschen, politische Agenda voranzutreiben oder persönlichen Nutzen daraus zu ziehen. Dies kann durch die Erfindung von Ereignissen, die Manipulation von Fakten oder das Verbreiten von Gerüchten geschehen.

Beispiele:

  • Eine erfundene Geschichte über eine angebliche Naturkatastrophe, die von einer politischen Gruppe verbreitet wird, um ihre Agenda zu unterstützen.
  • Die Erstellung gefälschter Statistiken über Einwanderung, um Angst und Vorurteile zu schüren und politische Maßnahmen zu beeinflussen.

Fehlinterpretation von Informationen:

Oft entstehen Fake News durch eine fehlerhafte Interpretation oder Verzerrung von wahren Informationen. Es kann vorkommen, dass Informationen aus dem Kontext gerissen werden oder selektiv verwendet werden, um eine bestimmte Botschaft zu vermitteln.

Beispiele:

  • Eine wahre Geschichte über einen Lebensmittelhersteller, der freiwillig ein Produkt zurückruft, wird so interpretiert, dass das Produkt tödliche Krankheiten verursacht, obwohl es nur ein kleines Risiko gibt.
  • Eine politische Rede wird aus dem Zusammenhang gerissen, um eine falsche Botschaft zu vermitteln, die den Redner diskreditiert.

Satire und Parodie:

Manchmal werden Fake News auch als satirische oder parodistische Beiträge erstellt, wie das Beispiel der eingangs erwähnten Causa Rainforest-Alliance zeigt. Diese können absichtlich übertrieben oder erfunden sein, um humoristische oder kritische Kommentare zu machen. Allerdings besteht die Gefahr, dass solche Beiträge von manchen Menschen als wahr angesehen und verbreitet werden.

  • Ein satirischer Artikel, der behauptet, dass eine bekannte Persönlichkeit außerirdische Kräfte besitzt und mit Aliens kommuniziert. Obwohl offensichtlich übertrieben, kann er von einigen Menschen als echte Nachricht angesehen und weiterverbreitet werden.
  • Eine humoristische Parodie eines Nachrichtenbeitrags, der behauptet, dass Haustiere in der Lage sind, menschliche Sprache zu verstehen und zu sprechen.

Falsche Quellen und Quellenmanipulation:

Fake News können auch entstehen, indem Quellen manipuliert oder erfunden werden. Dabei werden nicht existierende Experten, Zeugen oder Berichte erfunden, um den Anschein von Glaubwürdigkeit zu erwecken. Auch die Verwendung von gefälschten Bildern, Videos oder Zitaten kann zur Verbreitung von Fake News beitragen.

Beispiele:

  • Die Erfindung einer angeblichen Expertenmeinung zu einem medizinischen Thema, um ein bestimmtes Produkt zu bewerben.
  • Die Verwendung eines gefälschten Fotos, das angeblich eine Massendemonstration zeigt, um einen politischen Standpunkt zu unterstützen.

Unvorsichtige Weiterverbreitung:

Oftmals werden Fake News unbeabsichtigt von Menschen verbreitet, die die Informationen nicht ausreichend überprüfen oder kritisch hinterfragen. Durch die Nutzung von Social-Media-Plattformen können sich Falschmeldungen schnell verbreiten und von vielen Nutzern geteilt werden, ohne dass sie die Richtigkeit der Informationen überprüfen.

Beispiele:

  • Ein Social-Media-Nutzer teilt eine Schlagzeile über einen angeblichen Prominenten-Skandal, ohne den Artikel zu lesen oder die Quelle zu überprüfen.
  • Ein E-Mail-Weiterleitungs-Kettenbrief mit falschen Informationen über eine bevorstehende Gefahr oder ein Virus, der von Nutzern unbewusst an ihre Kontakte weitergeleitet wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass Fake News in verschiedenen Formen auftreten können und nicht ausschließlich auf Online-Medien beschränkt sind. Sie können auch in Printmedien, Fernsehen oder im persönlichen Gespräch verbreitet werden. Die Bekämpfung von Fake News erfordert daher eine Kombination aus Medienkompetenz, kritischem Denken und einer verstärkten Verantwortung der Medien und Plattformen, genaue und verifizierte Informationen bereitzustellen.

Diese Beispiele verdeutlichen, wie Fake News in verschiedenen Formen und Kontexten auftreten können. Es ist wichtig, kritisch zu sein und Informationen zu überprüfen, bevor man sie weitergibt oder ihnen Glauben schenkt.

Um Fake News zu vermeiden und ihnen nicht aufzusitzen, gibt es einige praktische Schritte, die man unternehmen kann:

Überprüfen Sie die Quellen:

Überprüfen Sie die Glaubwürdigkeit der Quellen, von denen Sie Informationen erhalten. Achten Sie darauf, dass sie seriös sind, eine gute Reputation haben und für ihre Zuverlässigkeit bekannt sind.

Prüfen Sie die Fakten:

Überprüfen Sie die Fakten und Informationen, bevor Sie sie weitergeben oder darauf reagieren. Nutzen Sie Faktenprüfer, um die Richtigkeit von Behauptungen und Nachrichten zu überprüfen. Sie können Ihnen dabei helfen, weit verbreitete Mythen und Fehlinformationen zu entlarven.

Seien Sie skeptisch:

Seien Sie skeptisch gegenüber sensationellen oder reißerischen Schlagzeilen, die darauf abzielen, Ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Fragen Sie sich, ob die Informationen plausibel klingen und ob es andere verlässliche Quellen gibt, die sie bestätigen.

Entwickeln Sie kritische Lesekompetenz:

Entwickeln Sie Ihre Fähigkeiten zur kritischen Analyse von Informationen. Achten Sie auf Logiklücken, unzureichende Beweise oder Manipulationstechniken in Texten, Bildern oder Videos. Hinterfragen Sie die Absichten und Motivationen der Quelle.

Diversifizieren Sie Ihre Informationsquellen:

Konsumieren Sie Nachrichten und Informationen aus verschiedenen Quellen und Blickwinkeln. Vermeiden Sie es, sich auf eine einzige Informationsquelle zu verlassen, da dies zu einer einseitigen Sichtweise führen kann.

Entwickeln Sie Medienkompetenz:

Informieren Sie sich über Medienkompetenz und lernen Sie, wie Sie Informationen analysieren, bewerten und interpretieren können. Dies beinhaltet die Fähigkeit, Medieninhalte zu verstehen, kritisch zu denken und Medientechnologien angemessen zu nutzen. Einige Übungen dazu finden Sie weiter unten.

Teilen Sie verantwortungsbewusst:

Bevor Sie Informationen weitergeben, insbesondere in den sozialen Medien, überprüfen Sie ihre Richtigkeit und den Wahrheitsgehalt. Teilen Sie nur Informationen, von denen Sie überzeugt sind, dass sie verlässlich und korrekt sind, und helfen Sie dabei, die Verbreitung von Fehlinformationen zu reduzieren.

Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie Ihre Fähigkeit verbessern, Fake News zu erkennen und ihnen nicht aufzusitzen. Es ist wichtig, immer kritisch zu bleiben und Informationen gründlich zu überprüfen, um eine fundierte Meinungsbildung zu ermöglichen.

Es gibt verschiedene Übungen, die Sie durchführen können, um Ihre Medienkompetenz zu stärken. Hier sind einige Beispiele:

Faktencheck:

Wählen Sie eine aktuelle Nachricht oder eine Behauptung, die Sie in den Medien gefunden haben, und führen Sie einen Faktencheck durch. Suchen Sie nach vertrauenswürdigen Quellen und überprüfen Sie, ob die Informationen korrekt sind. Untersuchen Sie die Hintergründe, suchen Sie nach weiteren Quellen und vergleichen Sie verschiedene Standpunkte. Notieren Sie sich Ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen.

Bias-Analyse:

Wählen Sie eine bestimmte Nachrichtenquelle oder Zeitschrift aus und analysieren Sie ihren potenziellen Bias. Untersuchen Sie die politische Ausrichtung, die Interessen und den Standpunkt der Quelle. Fragen Sie sich, ob es eine Tendenz zur Voreingenommenheit oder Einseitigkeit gibt. Betrachten Sie, wie diese Faktoren die Art und Weise beeinflussen können, wie Informationen präsentiert werden.

Medienvergleich:

Wählen Sie ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Nachricht und suchen Sie nach Berichterstattungen darüber in verschiedenen Medienquellen. Vergleichen Sie, wie verschiedene Medien die Geschichte darstellen, welche Informationen hervorgehoben oder weggelassen werden und ob es Unterschiede in der Berichterstattung gibt. Diskutieren Sie Ihre Beobachtungen mit anderen, um verschiedene Perspektiven zu erhalten.

Quellenanalyse:

Nehmen Sie eine Nachricht oder einen Artikel und analysieren Sie die Quellen, auf die verwiesen wird. Fragen Sie sich, ob die Quellen vertrauenswürdig und angemessen sind. Überprüfen Sie, ob die Informationen aus erster Hand, aus Sekundärquellen oder aus anderen verlässlichen Quellen stammen. Untersuchen Sie die Glaubwürdigkeit und Expertise der genannten Quellen.

Medienproduktion:

Versuchen Sie selbst Medieninhalte zu produzieren, wie zum Beispiel einen Blogbeitrag, ein Video oder einen Podcast. Setzen Sie sich mit den Herausforderungen der Medienproduktion auseinander, wie zum Beispiel der Auswahl von Informationen, der Präsentation von Fakten und der Vermittlung einer klaren Botschaft. Reflektieren Sie über den Einfluss von Medien auf die Wahrnehmung und Interpretation von Inhalten.

Dialog:

Nehmen Sie an einem Dialog über aktuelle Themen oder kontroverse Fragen teil. Üben Sie sich darin, verschiedene Standpunkte zu verstehen. Lernen Sie, kritische Fragen zu stellen, Meinungen zu hinterfragen und andere Perspektiven zu berücksichtigen.

Diese Übungen können helfen, die Medienkompetenz zu entwickeln und kritischer mit Medieninhalten umzugehen. Indem man sich aktiv mit Medien auseinandersetzt und die Fähigkeiten zur Analyse und Interpretation von Informationen schärft, wird man immer besser in der Lage sein, fundierte Entscheidungen zu treffen und Fehlinformationen zu erkennen.

Und vergessen Sie nie, auch die Faktenchecker zu checken.

Faktencheck Workshop:

Sie möchten tiefer einsteigen in die Methodik? Es gibt ein aktuelles Thema, das in Ihrem Bekanntenkreis kontrovers diskutiert wird? Gerne mache ich mich mit Ihnen in Form eines maßgeschneiderten Faktencheck Workshops auf Spurensuche. In der Landesbibliothek Bregenz oder auch online.

Das könnte sie auch interessieren:

https://www.praxis-am-see.at/die-konstruktion-von-wirklichkeit/

https://de.brownstone.org/Artikel/wie-man-einen-Fake-News-Zyklus-erstellt/ (Pierre Kory über die Diskreditierung von Ivermectin)

https://ggi-initiative.at/wp/pm-40-manipulative-rhetorische-trickkiste-oe1-radiokolleg-auf-abwegen/ (Manipulative Rhetorik in der vierteiligen Serie „Die Risse in unserer Gesellschaft“ von Ulla Ebner, ausgestrahlt von 26.06. bis 29.06.2023 im Ö1 Radiokolleg)


Dieser Artikel ist unter einer Creative CommonsLizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert.

Wir schreiben Geschichte #86: Kerstin B.

Kerstin B. ist Lehrerin.

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Februar 2020

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Die Lügen, die manipulierte Presse, unkritische Menschen, später Druck zur Impfung, Streit innerhalb der Familie, Auseinandersetzung, Arbeitsverlust, wie man mit Kindern und Jugendlichen umgegangen ist.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Vernetzung mit kritischen denkenden Menschen, Turbo zur Selbstermächtigung, Ausbildung zum geistigen Heilen, Stopp der Konsumhaltung für kurze Zeit (weniger Verkehr etc.).

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Gute Freunde, mein Partner, Verbindung zu mir selbst und meinen Liebsten, Abgrenzung von Massenmedien, auf die Straße gehen für Demokratie und Grundrechte.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Dass die Menschen aufwachen und merken, dass sie belogen werden.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Dass die Menschenrechte in Österreich nicht gewahrt wurden, dass nur auf das Virus fokussiert wurde, dass die Pfleger:innen nur beklatscht wurden und sich nichts an deren Arbeitssituationen verbessert hat, dass viele wie Schafe der Angstmache glaubten, dass es viele ohne Rückgrat und Mut gibt.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Österreich und die Impfpflicht, unfassbar.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Angst vor Mobbing in der Arbeit, das war auch tatsächlich so, ich als Maßnahmenkritikerin und ungeimpft.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

In Distanz gegangen, nicht zerstritten, aber auf Abstand.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Ja.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Ja, Selbstermächtigung, Reden auf Kundgebungen halten.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Nicht alles glauben, was im Mainstream gesagt wird, selbst nachforschen, nachrechnen und nachdenken, mutig sein.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Viele alte kaputte Systeme krachen zusammen.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Ich finde es grauenhaft, dass Menschen vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt wurden, weil sie sich nicht mit der neuen mRNA Technologie impfen lassen wollten, es war ganz, ganz unfassbar in Österreich. Das gehört aufgearbeitet und möge es nie wiederkommen.

Persönliche Einstellungen: Frage #4.4

Dieser Abschnitt umfasst Antworten, die sich auf persönliche Einstellungen und individuelle Eigenschaften wie Optimismus, Selbstvertrauen, Intuition und innere Stabilität beziehen.

Optimismus

Optimismus stärkt die mentale Widerstandsfähigkeit und hilft dabei, schwierige Situationen besser zu bewältigen. Indem wir eine positive Einstellung bewahren und an unsere Fähigkeit glauben, Herausforderungen gewachsen zu sein, können wir unsere Resilienz stärken und uns schneller von Rückschlägen erholen.

Das fördert eine lösungsorientierte Denkweise. Statt sich ausschließlich auf die Probleme und Hindernisse zu konzentrieren, suchen optimistisch eingestellte Menschen nach Möglichkeiten und potenziellen Lösungen, um Hindernisse zu überwinden.

Positive Emotionen wie Hoffnung, Zuversicht und Freude verstärken sich und helfen dabei, den Stress, der mit Krisen einhergeht, zu reduzieren. Das hilft, die allgemeine emotionale Gesundheit zu verbessern sowie die Stimmung und das Wohlbefinden steigern.

Wenn wir optimistisch sind, glauben wir daran, dass unsere Handlungen einen positiven Einfluss haben können. Die Bereitschaft steigt, aktiv zu werden und nach Lösungen zu suchen. Das gibt einen Motivationsschub und lässt die Energie und den Antrieb finden, Hindernisse zu überwinden und sich auf positive Veränderungen zu konzentrieren.

Optimisten stecken andere an und inspirieren. Dadurch wird auch der Aufbau eines sozialen Netzwerkes gefördert, der es erleichtert, gemeinsam durch schwierige Zeiten zu gehen.

So segensreich Optimismus ist, im Übermaß kann er besonders in Krisenzeiten zur potenziellen Gefahr werden. Etwa durch eine Verharmlosung der Realität, die zu unklugen Entscheidungen führen kann, durch Fehleinschätzungen, einer überbordenden Risikobereitschaft, der Tendenz Probleme zu bagatellisieren und damit notwendige Schritte aufzuschieben. Aber auch durch Enttäuschung, wenn sich die Realität nicht mit den überhöhten Erwartungen und Hoffnungen deckt. Das kann zu Frustration, Resignation und einem Einbruch des Selbstvertrauens führen.

Es ist also wichtig, einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen und sowohl Optimismus als auch Realismus miteinander zu kombinieren. Optimistisch bleiben, aber auch die Realität anerkennen, Risiken angemessen einschätzen und aufmerksam bleiben. Eine kritische Denkweise und das Abwägen von Informationen sind entscheidend für kluge Entscheidungen in Krisenzeiten.

Optimismus fördern

Wie lässt sich ein gesundes Maß an Optimismus fördern? Eine positive Einstellung muss man kultivieren. Lenkt man seine Aufmerksamkeit immer wieder auf positive Erlebnisse – in der Vergangenheit, in der Gegenwart, werden sich auch die Denkmuster der Zukunftserwartung verändern. Auch hier ist therapeutisches Schreiben eine hervorragende Methode. Etwa in Form eines Dankbarkeitstagebuches oder biografischem Schreiben, das sich der Selbstreflexion widmet, und dokumentiert, wie man bereits schwierige Situationen bewältigt hat und persönlich daran gewachsen ist.

Der Umgang mit optimistischen Menschen steckt an. Ebenso wie der mit notorischen Miesepetern und Schwarzsehern. Erfolge wollen gefeiert werden! Ziele, die erreicht wurden und deren Erreichen entsprechend gewürdigt wurde, tragen zu einer positiveren Lebenseinstellung bei. Und nicht zuletzt helfen Meditation und Achtsamkeitspraktiken dabei, den Geist zu beruhigen, negative Gedanken loszulassen und eine gelassene Haltung zu entwickeln.

Selbstvertrauen

Selbstvertrauen stärkt die Widerstandsfähigkeit und gibt die nötige Stärke und den Glauben daran, dass man Rückschläge überwinden kann. Es hilft, bessere Entscheidungen zu treffen und den eingeschlagenen Weg selbstbewusst zu verfolgen.

Wer an sich selbst glaubt, ist eher bereit, Schritte zu unternehmen und aktiv nach Lösungen zu suchen. Selbstvertrauen macht Mut, aus der Komfortzone herauszutreten, Risiken einzugehen und Hindernisse zu überwinden.

Wenn man weniger anfällig ist für Selbstzweifel und negative Gedanken, kann man besser mit Stress umgehen und ist mental belastbarer.

Das Bewusstsein um die eigenen Stärken strahlt aber auch nach außen. Dadurch, dass man zeigt, dass man in schwierigen Zeiten standhaft bleibt und Herausforderungen mit Zuversicht und Entschlossenheit entgegengeht, kann man andere inspirieren und motivieren.

Selbstvertrauen fördern

Was kann man tun, um das Selbstvertrauen zu stärken?

Da ist natürlich ein individueller Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Sich neuen Herausforderungen zu stellen und laufend an sich zu arbeiten, ist erforderlich, um zu wachsen. Eine gute Methode der Selbstreflexion ist es, seine inneren Dialoge zu beobachten und nagende Zweifel und destruktive Kritik nach und nach durch positive Selbstgespräche zu ersetzen. Dazu gehört es auch aus Fehlern zu lernen. Innere Dialoge kann man besonders gut mit therapeutischem Schreiben verändern. Generell ist es wichtig, sowohl für sich selbst gut zu sorgen, als auch eine unterstützende, fördernde Umgebung zu schaffen.

Intuition

Manchmal haben wir unbewusst Zugang zu Informationen und Erfahrungen, die uns bei der Entscheidungsfindung helfen können. Wenn wir auf unsere innere Stimme und unser Bauchgefühl hören, können wir schneller handeln und Entscheidungen treffen, die für uns stimmig sind. Das öffnet für neue Perspektiven und schenkt unerwartete Gelegenheiten, die nie in Betracht gezogen wurden.

Indem man sich auf seine innere Weisheit besinnt, kann man sein Selbstverständnis erweitern, seine Werte überdenken und eine klarere Vorstellung davon entwickeln, was wichtig ist.

Durch das bewusste Zuhören auf unsere innere Stimme können wir uns daran erinnern, dass wir die Fähigkeit haben, mit Krisen umzugehen und Herausforderungen zu bewältigen. So stärkt Intuition auch unser Selbstvertrauen.

In Krisenzeiten, in denen sich eine Situation schnell ändern kann, gibt das Achten auf subtile Signale und Hinweise in der Umgebung die nötige Flexibilität, um sich rasch anzupassen.

Auch hier ist es wichtig, sich nicht ausschließlich auf dieses Kriterium für Entscheidungen zu verlassen, sondern Verstand und Gefühl miteinander zu kombinieren. Denn so wertvoll die Intuition sein kann, auch sie hat ihre Fallstricke.

So kann sie manchmal von Vorurteilen beeinflusst oder emotional verzerrt sein, weil wir gerade von Angst oder Euphorie überwältigt sind. Intuition ist etwas Individuelles und basiert auf unseren persönlichen Erfahrungen und unserem Wissen. Sind diese in bestimmten Bereichen nicht ausreichend, kann diese Entscheidungsinstanz alleine unzuverlässig sein. Eine Überschätzung der eigenen Intuition kann besonders in komplexen Situationen zu Fehlern führen. Sinnvollerweise nutzt man also alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für bessere und fundierte Entscheidungen.

Innere Stabilität

Innere Stabilität ist essenziell, um gut durch Krisenzeiten zu kommen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man innere Stabilität entwickeln kann:

Selbstfürsorge meint gut auf sich selbst zu achten. Das bedeutet, dass man für ausreichende Erholung sorgt, gesunde Gewohnheiten pflegt (wie ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf) und sich Zeit für Entspannung und Psychohygiene nimmt, als Grundlage für physische und emotionale Widerstandsfähigkeit.

Wenn starke Emotionen wie Angst, Unsicherheit und Stress auftreten, braucht man Techniken, um mit diesen Gefühlen umzugehen. Dazu gehören beispielsweise Atemübungen, Meditation, das Aufschreiben von Gedanken und Emotionen oder das Gespräch mit vertrauten Personen. Die bewusste Arbeit an der emotionalen Regulation gibt Halt.

Innere Stabilität kann durch die Fähigkeit entwickelt werden, Veränderungen zu akzeptieren und sich anzupassen. Dies bedeutet, sich auf das zu konzentrieren, was man kontrollieren kann, flexibel zu bleiben und sich auf Lösungen zu fokussieren, anstatt sich ausschließlich mit Negativem zu beschäftigen.

Soziale Unterstützung fördert ebenso die innere Stabilität wie auch sich mit seinen Werten und Zielen auseinanderzusetzen und den Sinn im Leben zu suchen (siehe Spiritualität).


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Wir schreiben Geschichte #85: Ekkehard G.

Ekkehard G., 59 Jahre, Innenarchitekt, Schreiner, Photograph und Astronom

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Mitte Januar 2020 habe ich von einem meiner engsten Vertrauten im Freundeskreis eine Mail erhalten. Die Nachricht enthielt nur zwei Sätze: „Seid Ihr vorbereitet? Es geht los!“. Im Herbst 2019 hatten wir lange Gespräche zu Vorgängen in Politik und Medien, Alternative ebenso wie Mainstream. Wir wussten intuitiv, dass etwas passieren würde, haben es gespürt. Doch niemand hat konkret an so ein großes Gesundheitsthema, geschweige denn an eine Pandemie gedacht. Was sich im Nachhinein aber als naheliegend entpuppte. Übrigens: Ich kannte das Wort Pandemie gar nicht, hatte immer nur von Epidemien gehört, oder von Grippewellen. Als dann von einer gefährlichen, hochansteckenden Atemwegserkrankung gesprochen wurde, fragte ich mich unmittelbar, weshalb das weltweit gleichzeitig stattfindet. Ungeachtet der Jahreszeiten, unabhängig von klimatischen und von Lebensbedingungen. Da wusste ich, dass gehörig nachgeholfen wurde.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Zunächst das extrem Diffuse der Vorphase, wie ich das nenne. Die Ahnung. Wie gesagt, ich wusste, dass etwas kommt, nur nicht wie sie es machen. Als dann der ARD-Newsticker lief, das muss der 12. März 2020 gewesen sein, schien es mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Ich war im Büro bei der Arbeit und habe auf einem zweiten Bildschirm pausenlos die Schlagzeilen, die im Telegrammstil präsentiert wurden, durchlaufen lassen. Plötzlich erkannte ich ein Muster. Mit Besinnung auf meine Stärken und meiner inneren Ruhe habe ich versucht kommende Schlagzeilen vorauszusagen. Ich lag oftmals richtig. Seltsam war die Stimmung in unserem Großraumbüro. Niemand sagte etwas, ich wusste nicht mal, ob die anderen etwas wussten oder ahnten. Im Zustand der Sammlung war ich aber auch nicht in der Lage, Themen anzusprechen. Das fühlte sich nicht gut an.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Ja, natürlich. Aber es hat sehr lange gedauert, bis sich positive Gedanken und Gefühle wieder überwiegend entfalten konnten. Diesen Vorgang zu erleben, war in sich selbst bereits gut. Und dann hatte ich begonnen zu schreiben, war oft draußen in der Natur, auch nachts, und habe Sterne geschaut. Ich habe meine Gedanken und Beobachtungen, insbesondere aber Fragen zum Zeitgeschehen aufgeschrieben. Das war ab April 2020. Im Winter 2020 nannte ich diese Aufzeichnungen dann „Meine neunzig Fragen an die Zeugen Coronas“, denn ich hatte alles in Fragen, größtenteils sogar in Suggestivfragen formuliert. Gut war, über das Schreiben Ordnung, Klarheit und Ruhe zu finden. Die Krise befeuerte aber nur die Inhalte, die Analyse, die Beobachtungen und Reflexionen. Schreiben selbst hatte ich mir schon früher als guten Weg bewahrt.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Immer wieder lange Gespräche mit Freunden und in der Familie, auch wenn es zuweilen kontrovers wurde. Manchmal zweifelte ich an meinen Beobachtungen zum Zeitgeschehen. Bedingungslosen Rückhalt, inhaltliche und philosophische Anregungen zu bekommen und selbst geben zu können, war besonders hilfreich. Es war auch hilfreich, um das Gefühl einer immer wiederkehrenden schemenhaften Unwirklichkeit „da draußen“ zwar wahrzunehmen, aber nicht zu nahe herankommen zu lassen. Das ist dennoch geschehen. Die frühere Unbeschwertheit, die Unbekümmertheit und eine bestimmte Sorglosigkeit, wie man sie aus jungen Jahren kannte, liegt seither wie unter einem Erdrutsch verschüttet. Es hilft nur weitergraben und wieder ins Freie zu gelangen.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Dass sie in jedem Fall ohne Maske mit mir spricht und gleichzeitig alle Masken wegzaubert.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Ja, die Borniertheit mancher Menschen, selbst offensichtlichste Lügen und mathematische Fehler in den präsentierten Zahlen, Statistiken und Bildern einfach nicht zu erkennen. Und der fest zementierte Glaube, Masken würden schützen. Ich glaubte das einfach nicht, und eine einfache Rechnung zur Größe von Maskenporen im Verhältnis zu Viren hat mich sofort überzeugt. Wütend war ich, weil ich empfand, verordnetes Maskentragen ist ein Dressurakt zur Obrigkeitshörigkeit und eben eine gut geschmierte Gesundheitsschutz-Show. Wirklicher Gesundheitsschutz geht anders. Ich habe Menschen gesehen, die alleine morgens um sieben Uhr über den Marktplatz gelaufen sind, mit Maske. Nur, weil da so ein Schild an der Ecke stand. Das hat mich wütend gemacht. Ich konnte eine ganze Zeit lang nicht erkennen, wie einfach Angst erzeugt werden kann, und dass zahlreiche meiner Mitmenschen tatsächlich unter Angst litten. Eine Angst, die klares Denken und Handeln offensichtlich verhindert, wie ich jetzt weiß.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Nein, so würde ich das nicht sagen. Ich erlebe diese Zeit als ein Zeitalter der inversen Prozesse. Alle Logik und bodenständiges, ehrliches, analoges, altes bewährtes Denken und Handeln wird auf den Kopf gestellt. Die Diffamierungen, Ausgrenzungen und Denunziationen, insbesondere aber eine massive Täter-Opfer-Umkehr und die Zerstörung der Sprache, sind so tiefgreifende Vorgänge, dafür reicht das Wort Schande nicht. Im Versuch, wahre Täter oder zumindest Teilnehmer zur Förderung dieser inversen Prozesse zu verstehen, muß man sich auch nicht schämen, oder für sie schämen, sondern vielmehr Themen offen und unmittelbar ansprechen. Aber das gelang mir auch nicht immer so wie ich mir das selbst gewünscht hätte. Da sind sie wieder, die Wünsche an die gute Fee….

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich habe keine Angst vor Viren und Krankheit. Sehr viel mehr Unsicherheit machte mir das Vorausschauen und ein Vorhersehen von politischen Maßnahmen. Das, was noch kommen mag oder sicher kommen wird. Vieles zeichnet sich geradezu drehbuchartig ab. Mulmig wurde mir bei dem Gedanken, äußere Prozesse würden unumkehrbar werden, und zu Verhaltensmodifikationen mit bleibenden Mustern und Strukturen bei den Menschen führen. Was offensichtlich auch geschah. Den Angriff auf uns habe ich wohl gesehen, aber Angst würde ich es dennoch nicht nennen. Ich musste mich auch nicht erst auf meine Stärken besinnen, ich verlasse mich auf sie, sie sind immer da. Meinem Naturell nach bin ich ein sehr loyaler Mensch. Der aber sehr wohl ungehorsam sein kann. Zum Beispiel dann, wenn mir Regeln oder stumpfe Behauptungen als zu dumm und blöde erscheinen, oder wenn sie eklatant der Mathematik und Logik widersprechen. Auch habe ich mir stets einen humorvollen Umgang und entsprechende Sicht aufrechterhalten. Ab und an eine konsequente Medienpause zu machen, war ebenfalls gut.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Entzweiung gab es nicht wirklich „physisch“, wenn man das so sagen kann. Wohl aber ein Auseinanderdriften geistig-seelischer Art, mit vielen Bekannten und einigen Freunden. Sehr schmerzte mich wahrzunehmen, wie manche meiner Zeitgenossen im näheren Umfeld und auch fast alle meiner Arbeitskollegen scheinbar wie gelähmt waren. Vertraute Menschen, die sich meiner Empfindung nach nicht mehr weiter entfalten, und sich mit den neuen Themen weder auseinander- noch zusammensetzen. Versuche, mit Arbeitskollegen über aktuelle Themen zu sprechen, sind fast immer gescheitert. Es wurde einfach schlagartig das Thema gewechselt. In der Nicht-Auseinandersetzung mit dem, was uns alle betrifft, fand schon eine Spaltung statt. Obwohl das Team gemeinsam erfolgreich an aktuellen Projekten weitergearbeitet hat. Diese spezielle Schizophrenie habe ich aber verstanden und wohl deshalb als eindimensionale Parallelwelt einfach stehen lassen können, ohne meine Loyalität im gesunden Wechselspiel mit Ungehorsam aufzugeben.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Ja, meine liebe Frau. Dass sie es mit mir aushält. Ich kann da schon energisch nachbohren und immer weiter fragen. Aber wenn’s zu viel wird, sagt sie’s mir schon. Alle, die sich wehren und alle, die selbstständig denken, gründlich recherchieren und sagen, was sie denken, bekommen meine Achtung. Es wird uns nicht leicht gemacht, daher bewundere ich Ehrlichkeit und Beharrlichkeit. Damit möchte ich nicht sagen, Mitläufer und Konformisten verdienen meine Verachtung. Wir werden alle verführt, bloßgestellt, missbraucht, verraten und verkauft. Das zu erkennen, setzt Achtung voraus.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Geprägt würde ich nicht sagen. Manches ist tiefer geworden, anderes ist in den Hintergrund gerückt. Wie immer im Leben. Talente oder Fähigkeiten musste ich nicht entwickeln, sondern vielmehr erinnern und neu verknüpfen. Manches war auch eine Kopfgeburt. Der Versuch mich politisch in einer Partei zu engagieren ist gescheitert, als ich merkte, dass ich gar nicht „klassisch“ politisch denken und handeln kann. Meine Basis ist die des langen, unvoreingenommenen Gesprächs, am liebsten zu zweit oder im kleinen Kreis. Das Entwickeln von Ideen, das gemeinsame Erkennen von Sichtweisen, und dann mal sehen, wohin es uns führt.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Ich denke, Bildung vollzieht sich vollkommen anders als durch Lehre oder gar durch Tipps geben. Im freien absichtslosen Spiel vollzieht sich Bildung aufgrund von Persönlichkeit. Das Überzeugende dabei ist nicht Wissen oder Schlauheit oder Gerissenheit, sondern vielmehr Ehrlichkeit und Augenhöhe, und Gleichberechtigung. Erlebnisse erzählen, ohne Absicht und Besserwisserei. Insofern habe ich keine Lehre. Viel eher möchte ich auf das eingehen, was Kinder mitbringen. Zu sehen, wo sie gerade sind, mit ihren Wünschen, Ängsten und ihren Vorstellungen. In der Schule hatte ich mir immer gewünscht, statt das Fach Geschichte, das Fach Zukunft zu haben. Sogenannte geschichtliche Fakten und Jahreszahlen aufzählen half noch nie wirklich weiter. Bedeutend wichtiger finde ich das Erkennen von Mustern, Strukturen und Zusammenhängen. Die einfache Aussage „Das darf sich niemals wiederholen“ läuft ganz sicher ins Leere. Sollte es sich ergeben, würde ich jungen Menschen beispielsweise die Schriften „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegenüber dem Staat“ und „Walden, oder Leben in den Wäldern“ des Nordamerikaners Henry David Thoreau aus den Jahren um 1850 vorlesen. Und natürlich Michael Ende. Seinen epochalen „Brief an einen Welterklärer“. Oder „Über das Ewig-Kindliche“ und die „Gedanken eines zentraleuropäischen Eingeborenen“. Könnten wir das weitergeben in der Art wie es uns in jungen Jahren gegeben wurde, wäre das sehr gut denke ich.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Wenn Kräfte und Gegenkräfte dazu führen, Gemeinsamkeiten von Lebensgebärden zu finden und zu formulieren, um ein positives Menschenbild zu entwickeln, eines, das vom Maschinendenken, vom daten- und digitalen Denken bezogen auf unsere Innenwelten wegkommt, wird es besser. Der Lebensraum wird wieder regionaler und überschaubarer werden. Er wird in unseren kleineren Maßstäben gesehen werden können. Analog! Das bedeutet weg vom großen Nichts astrophysikalischer Gesetze der Entropie, weg von der Globalisierung, weg von der WHO, weg vom Verhältniswahlrecht und Parteienlisten, und zum Beispiel hin zu regionaler Produktion mit kurzen Verteilwegen, vielleicht sogar hin zu eigenen Landeswährungen. Gib dem digitalen Zentralbankgeld keine Chance! Annahmeverweigerung jetzt! Dann wird es sicher besser.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Spontan denke ich an Ostersonntag 2020, als Bill Gates einen beeindruckenden neun-Minuten-Auftritt in den Tagesthemen hatte, unter anderem mit seiner Aussage: „Wir werden letztendlich sieben Milliarden Menschen impfen.“ Spontan fragte ich mich: Warum wird das am höchsten Feiertag gebracht? Ein Tag an dem die Menschen weiß Gott anderen Themen und der Familie zugewandt sind. Und: Wer ist „wir“? Warum letztendlich? Schließlich: Warum nur sieben Milliarden? Wir sind doch mehr als 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde?… Als er dann seine Lippen etwas zusammenpresste, den Kopf leicht zur Seite legte und ein bestimmtes Grinsen zeigte, wusste ich: Wir haben es mit Psychopathen in den NGO’s und unseren Regierungen zu tun! Daher mein Rat, nicht nur an Kinder: Selbst denken, stellt Fragen!

Wir schreiben Geschichte #84: Flo Osrainik

Dieser Beitrag von Flo Osrainik erschien am 2.6.2023 bei Manova unter dem Titel: Die prägende Krise.

Flo Osrainik ist in München geboren und aufgewachsen. Der Deutsch-Österreicher ist heute als freier Journalist und Autor tätig. Er lebt und arbeitet in München und Istanbul. Er hat unter anderem Beiträge für RT Deutsch, junge Welt, Telepolis, amerika21, Hintergrund sowie das Weblog NEOPresse verfasst. Außerdem ist er Vorstandsmitglied von acTVism Munich. Weitere Informationen unter www.floosrainik.net. 

Sein neues Buch "Lügen, Lügen, Lügen" erscheint am 12.6.2023.

Ein in seinen Auswirkungen bösartiger Wahn hatte sich in der Coronazeit der meisten unserer Zeitgenossen bemächtigt und ließ die schlafenden Schattenseiten von so manchem braven Demokratiebürger erwachen. So oder so formt eine Krise dieses Formats jene Menschen, die sie durchleben müssen: die Angepassten wie auch die Rebellen. Osrainik war einer der Skeptiker und Mahner der ersten Stunde. Mit seinem Bestseller „Das Corona-Dossier“ schuf er eine tief gehende Chronik der Ereignisse. Im Interview mit Alexandra Streubel erzählt der Journalist, wie ihn ein intaktes Kontaktnetz aus eigenständig denkenden Menschen durch die schwere Zeit getragen hat. Verloren hat er wegen „Corona“ zum Glück relativ wenig — nur ein paar Restillusionen über die Wesensart seiner Mitbürger. An jüngere Menschen hat Flo Osrainik vor allem einen Rat: Lasst euch nichts vormachen und lasst euch nicht verbiegen!

Alexandra Streubel: Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Flo Osrainik: Es muss Anfang Februar 2020 gewesen sein. Ich war bei einem Freund in Vietnam. Als er mich zum Flughafen brachte, ist uns aufgefallen, dass fast alle OP-Masken trugen. Wenig später kamen die ersten Maßnahmen, und mir wurde langsam klar, dass hier was nicht stimmte. Mein erster kritischer Artikel zu Corona wurde am 24. März 2020 bei Rubikon veröffentlicht. Dieser Artikel war die Grundlage für mein Buch »Das Corona-Dossier«.

Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Na ja, neben den ganzen Grund- und Menschenrechtsverbrechen, den Widersprüchen oder Lügen des Corona-Regimes und seiner Claqueure aus allen Lagern und Schichten rund um den Globus, die Naivität, Hysterie, Gehässigkeit und Skrupellosigkeit des Mainstream-Mobs. Und das unabhängig davon, ob es sich um angebliche Freunde, Familienmitglieder, Nachbarn oder sonst wen gehandelt hat.

Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Ja, gewiss auch das. Es haben sich alte Freundschaften bewährt, und neue Freundschaften sind entstanden. Nicht nur, um sich gegenseitig zu unterstützen, zu inspirieren und Freiräume zu schaffen, sondern auch, um Widerstand zum Schutz unserer Grundrechte und Freiheit zu leisten. Und diese gestärkten Freundschaften und neuen Kreise bestehen.

Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Neben einem gesunden Menschenverstand und einem starken Charakter auch der unbesiegbare Drang zur Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Dazu kam die Stärkung durch die Gemeinschaft und Vernetzung mit Freunden und Gleichgesinnten, um sich seiner Freiheiten und Rechte eben nicht und erst recht nicht so, also mit Lügen, Hysterie und Hass berauben lassen zu wollen.

Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee da gewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Dass die Welt erkennt, wie verlogen das System der Fremdherrschaft ist, und sich von der Tyrannei der Herrschaft von Menschen über Menschen befreit. Dann wäre diese politisch gemachte und global-faschistoide Coronakrise nicht nur von heute auf morgen passé gewesen, sondern auch so ziemlich alles, was es auf dem Planeten an Armut und Ungerechtigkeiten gibt, recht schnell ins Museum der menschlichen Irr- und Abwege verbannt worden.

Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Ja, etwa dass die gute Fee nicht kam und noch immer weit und breit nichts von ihr zu sehen oder zu hören ist.

Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Aber ganz bestimmt. Die vielen Lügen und Hasstiraden, die geforderten und begangenen Grund- und Menschenrechtsverbrechen, die Schikanen und Kinderschändungen, das Denunziantentum oder die Totalüberwachung bis in die Schlafzimmer. Es sprengt aber den Rahmen, wenn ich hier den Versuch einer Auflistung unternehmen würde. Deswegen möchte ich an dieser Stelle besser an die vielen und mutigen Chronisten und Autoren, die jene Verbrechen dokumentiert haben, erinnern. Etwa an das Buch »Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen«, an Internetseiten wie »Wir vergessen nicht«, aber auch an meine »Chronik einer Abrechnung« und so viele mehr.

Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind Sie damit umgegangen?

Angst würde ich es nicht nennen, eher eine Melange aus Wut, Empörung und Tatendrang, aus Entschlossenheit, Stolz und Haltung, eben ein Zustand, der einen wegen dieser schier immer wiederkehrenden und scheinbar konstanten Naivität der Massen gegenüber der Macht, also irgendeiner Art von Obrigkeit, und der Unterwürfigkeit vor Verzweiflung mal zum Heulen und mal zum Lachen bringt. Ich habe versucht, einem den Umständen geschuldeten, aber unerschütterlichen Rest Humor und Ungehorsam auszuleben sowie schonungslos über diesen epochalen Irrsinn aufzuklären.

Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Nein. Ich habe zum Glück einen recht starken und kritischen Freundeskreis. Und die in dieser Zeit unkritischen Freunde sind nicht in Hysterie verfallen und haben andere Entscheidungen und Ansichten sehr wohl respektiert und sich weder an Ausgrenzung, Diffamierung und Hetze oder sonstigen Peinlichkeiten beteiligt. Das gilt auch für meinen engeren Familienkreis. Um die übrigen Personen, die überzeugt im Strom der Selbstgerechten mitgeschwommen sind, mache ich, sofern ich davon weiß, einen Bogen und beschränke mich auf das Nötigste.

Ich muss nicht mit jedem klarkommen, höchstens nebeneinander leben und leben lassen. Ich muss auch nicht jedem vergeben, erst recht nicht, wenn es an Einsicht, Demut und Vergebung fehlt, denn diese Menschen werden dieselben Verbrechen unter einem anderen oder ähnlichen Vorwand wieder mitmachen.

Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Außer den tapferen Kindern bewundere und achte ich alle Menschen, die sich gegen Unrecht ein- und zur Wehr setzen und den Mut zu einer eigenen und kritischen Meinung haben. Erst recht, wenn die Meinung der herrschenden Meinung des Regimes im Weg steht und so intensiv, rigoros und unverblümt mit allen Mitteln der Macht zum Schweigen gebracht werden soll. Meine Bewunderung und meine Achtung, mein Respekt und meine Unterstützung gelten jenen Menschen, und zwar unabhängig von ihrer gesellschaftlichen und politischen Herkunft oder anderer vermeintlicher Unterteilungsmerkmale.

Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Diese gemachte Welt-Krise war und bleibt einmalig erschreckend, weshalb sie allen wachen und seitdem auch wach gewordenen Geistern unbedingt eine dringende und letzte Warnung sein sollte, wohin die global-gesellschaftliche Reise schleichend geht, wenn sich nichts ändert. Mich hat diese Krise also sehr wohl geprägt, das heißt, noch weiter sensibilisiert und gestärkt, was auch für verschiedene Talente und Fähigkeiten zutrifft. Wir lernen schließlich alle ein Leben lang und niemals aus.

Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Ja, unbedingt. Lasst euch bitte niemals etwas vormachen, werdet nicht unterwürfig, dafür aber kreativ. Lasst euch den Spaß und die Freude am Leben, das Lachen und Spielen, eure Rechte und Freiheiten bloß nicht und niemals nehmen. Achtet aufeinander, hinterfragt die Welt der Erwachsenen, hört auf eure Gefühle und lasst euch nicht manipulieren oder verbiegen. Bleibt ihr selbst und selbstbestimmt. Achtet und schätzt die Vielfalt, respektiert einander und steht füreinander ein, dann gehört die Zukunft euch und sie wird schön.

Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Wenn die Kinder und Jugendlichen, also die Nachkommenden, das beherzigen, dann wird es eine gute, gerechte und selbstbestimmte, eben eine wunderbare Zukunft, und die Utopie wird wahr. Wenn nicht, dann müssen wir womöglich doch noch kämpfen, um der Despotie und drohenden Dystopie endlich und endgültig eine Absage zu erteilen.

Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Nein, aber ich möchte ein neues Bewusstsein einfordern und dazu auffordern, sich selbst zu ermächtigen und entschlossen zu handeln.