Kimchi – Brainfood aus Korea

Kimchi ist das Nationalgericht Koreas. Für Koreaner gibt es eigentlich kein Frühstück, Mittag- oder Abendessen, ohne das unvergleichliche scharf-säuerliche Gemüse. Für die Herstellung von Kimchi kann man alle Arten von Gemüse verwenden, am häufigsten und wohlschmeckendsten sind Chinakohl, Rettich, Frühlingszwiebeln und Gurken. Die Gemüse werden zusammen mit Gewürzen milchsauer fermentiert, was sie geschmacklich verändert und vor allem haltbar macht. Den typischen Geschmack bekommt Kimchi durch eine ordentliche Portion Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer und Chili.

Früher lagerte man Kimchi in Fässern, die ins Erdreich eingegraben wurden, heute hat fast jeder koreanische Haushalt seinen eigenen temperierten Kimchi-Kühlschrank.

Kimchi hat wenig Kalorien, enthält viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Aufgrund der vielfältigen Nährstoffe, die durch die Zutaten und die Fermentierung enthalten sind, ist es eine ideale Nahrungsquelle für (Not-)Zeiten, in denen kein frisches Obst und Gemüse erhältlich ist. Kimchi ist reich an Vitamin A (aus den Blattgemüsen), Vitamin C (vor allem aus Chili, aber auch aus grünen Zwiebeln und Senfblättern) und anderen Vitaminen, Eisen (aus Blattgemüsen und Meeresfrüchten), Mineralien (reichlich vorhanden in Senfblättern und Ingwer) sowie Alliin aus dem Knoblauch. Die während der Fermentation entstehende Milch- und Essigsäure wirkt keimtötend. Dabei steigt auch der Gehalt an Vitaminen: innerhalb von drei Wochen verdoppeln sich die Anteile der Vitamine B1, B2 und B12. Die enthaltenen Ballaststoffe fördern die Verdauung, durch den Knoblauch und die Chilis wird das Cholesterin gesenkt. Durch die Fermentation bilden sich Milchsäurebakterien, die als höchst erwünschte Bewohner der Darmflora geschätzt werden. Ein rundum gesundes Gemüse!

Grundrezept für Buchu-Kimchi (부추김치)

  • 3 EL Salz
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Chinakohl (ca. 800 g)
  • 1 kleiner weißer Rettich (300–400 g)
  • 3 Frühlingszwiebeln oder eine Stange Lauch
  • 3 Knoblauchzehen
  • 3 EL gehackter Ingwer
  • 2-3 Chilischoten
  • 3 EL Sojasauce

So wirds gemacht

Lösen Sie die Blätter des Chinakohls einzeln ab und schneiden Sie den Strunk weg.

Mischen Sie aus einem Liter Wasser und dem Salz eine Lake.

Sie können den Chinakohl entweder grob schneiden oder die Blätter ganz lassen (um später die Gemüsefülle darin einzurollen). Rettich klein schneiden und mit dem Kohl für einige Stunden stehen lassen.

Bereiten Sie inzwischen die Gewürzpaste zu: Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln und Chilischoten (eventuell ohne Kerne, falls Sie es nicht so scharf mögen) fein hacken. Wenn es besonders fein werden soll, verarbeiten Sie die Gewürze im Mörser zusammen mit der Sojasauce zu einer feinen Paste. Alternativ können Sie auch Fischsauce (traditionell) verwenden oder einen Schluck Sauerkrautsaft. Das garantiert, dass sich gleich von Anfang an die richtigen Bakterien an die Arbeit machen.

Sieben Sie nun das Gemüse ab und fangen Sie die Lake auf. Vermischen Sie das Gemüse mit den Gewürzen und geben Sie es in ein großes Einmachglas. Wenn Sie die Chinakohlblätter ganz gelassen haben, können Sie die Gemüsefülle darin einrollen. Drücken Sie das Gemüse gut an, sodass möglichst wenig Luft dazwischen ist. Giessen Sie Lake zu, bis alles mit Flüssigkeit bedeckt ist. Drücken Sie das Gemüse mit einem Löffel oder mit sehr sauberen Händen wieder nach unten.

Decken Sie jetzt das Glas mit einem losen Glasdeckel (Gummi und Klammern sind nicht nötig) oder einer Untertasse ab und stellen Sie es an einen warmen Ort, wie z.B. die Küche. Nach wenigen Stunden beginnt die Fermentation und kleine Blasen beginnen aufzusteigen. Probieren Sie jeden Tag ein wenig und drücken Sie das Gemüse wieder nach unten. Nach einer Woche sollten Sie bereits ein sehr gehaltvolles Kimchi haben, dass Sie nun kühl stellen können, um die weitere Fermentation zu bremsen. Dieses Sommer Kimchi wird traditionell einmal pro Woche gemeinsam zubereitet.

Wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind, können Sie das (Winter-) Kimchi auch über längere Zeit bei kühleren Temperaturen langsam fermentieren. Bei mir ist das im Herbst die Gartenhütte, aber auch ein kühler Keller oder ein im Garten eingegrabener Eimer eignen sich bestens.

Kimchi isst man nicht pur. Es peppt simplen Reis auf, passt aber auch zu kurzgebratenem Gemüse, koreanischem Feuerfleisch oder ins Rührei.

Kimchi

Wenn man Kimchi zum ersten Mal probiert, ist es für den Gaumen meist ein überraschendes Erlebnis. Aber die Geschmacksexplosion hat Suchtfaktor. Spielen Sie mit den Zutaten. Aus Rettich, Radieschen, Topinambur, Karotten, Sellerie, Lauch, etwas frischem Meerrettich, Pastinaken und/oder roten Rüben lässt sich ein unvergleichliches Wurzel Kimchi herstellen. Auch eine Variante aus Obst ist eine köstliche (sehr saure) Variation. Unverzichtbar sind jedoch immer Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer und Chili, die dem milchsauren Gemüsen den typischen Pep geben.

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