Wir schreiben Geschichte #25: Sepp Rothwangl

Sepp Rothwangl, 72 Jahre, Wien/Wartberg. Pensionierter Pharmareferent und Forstwirt, passionierter Kulturastronom

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Sehr früh. Schon etwa im Februar 2020.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Die Ausgrenzung, die Abstempelung als Schwurbler, als Aussätziger, als Asozialer etc.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist auch etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Noch nicht! Ich hoffe, dass da noch ein Erwachen kommt. Noch wird versucht, alles zuzudecken und zu vergessen.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Die wenigen Freunde, die wie ich dachten.

5. Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Ich glaube an keine guten Feen.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Ja, als man mir drohte, mich in die Psychiatrie einzuweisen, weil ich mich mit Covid infizieren lassen wollte, um als Genesener zu gelten, und meine Ruhe zu haben.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Ja, wie Politik und Medien noch immer damit umgehen und nicht zugeben, dass sie aus welchen Gründen immer die Covid-Maßnahmen propagiert haben.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich gebe zu, dass ich auch erschrocken bin, als ich die ersten Videos aus China sah, wie an U-Bahnen die Menschen massenhaft umfielen. Ich vermutete aber bald, dass das Fake und gestellt war. Und als aus Bergamo die Särge abtransportiert wurden, suchte ich nach Gründen und erkannte darin die Angst der Bestatter und die Konzentrierung der Alten in den Pflegeheimen.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, leider! Mit einigen davon habe ich bis heute keinen Kontakt mehr. Besonders schmerzlich hat mich die Trennung in meiner 20 Jahre dauernden Partnerschaft von meiner geliebten Partnerin getroffen, die durch Corona ausgelöst wurde. Zum Glück und auf mein Bestreben hin, hat sich zu meinen Töchtern die Beziehung eingerenkt, aber nur weil das Thema Corona vermieden wird.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Ich bin speziell durch meine Kontakte zu Mitgliedern von ICI, die Initiative für evidenzbasierte Corona Informationen, von meiner Ansicht bestärkt worden, aber auch weil ich mir selber die Sterbestatistik in Österreich angesehen habe, erkannt habe, dass keine größere Gefahr als eine Grippe droht. Es sterben ja im Durchschnitt in Österreich täglich ca. 250 Menschen (+/- 100). Es gab im Frühjahr bei weitem nicht mehr Tote als üblich. Ich habe für ICI danach die erste Demo in Ö am 24.4. 2020  am Albertinaplatz in Wien angemeldet und einige weitere danach vor dem Bundeskanzleramt.

Auf einer dieser Kundgebungen vor dem Bundeskanzler-Amt und auf einer weiteren in Knittelfeld wurde ich von der Polizei angezeigt, weil ich keine FFP2-Maske getragen habe. Die Strafe habe ich beeinsprucht und es kam sogar zu einer Verhandlung beim Verwaltungsgericht.

Als Argumente für die Verweigerung der Maskenpflicht habe ich vorgebracht: Ich möchte die „Sinnhaftigkeit“ der verordneten Maskenpflicht infrage stellen und habe, um auf die Absurdität dieser Maßnahme hinzuweisen, als Beweismittel ein Hasengitter am Kopf aufgesetzt und verwies auf einen Vergleich des Verhältnisses der Löcher in einer FFP2-Maske im Verhältnis zum Coronavirus, welches in etwa gleichzusetzen ist, mit dem Verhältnis der Löcher eines Hasengitters zu einer Mücke.

Ich habe ein Maskenbefreiungsattest nicht erwirken können, weil die Ärzte eingeschüchtert waren vom öffentlichen Druck auf „Maskenbefreiungen“ und sich nicht trauten solche auszustellen, da sie polizeilich verfolgt wurden. Selbst in meinem Fall, wo es medizinisch gerechtfertigt gewesen wäre.

Das Gericht hat eine weitere Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt, vermutlich, um so den Fall verjähren zu lassen und um sich nicht selbst mitschuldig an einem Staatsverbrechen zu machen. Eigentlich aber eine Bankrotterklärung der Justiz und des Staates.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Das Wort Krise kommt eigentlich aus dem arabischen und bedeutet eigentlich Chance. Diese Corona Krise hat mich aber bisher resignieren lassen. Viele sagen, die Krise wäre ja eh vorbei, und alles wäre wieder gut. Ich sehe das leider anders und habe das schon im März 2020 so formuliert:  Die Corona “Panicdemie” und die unabschätzbaren Folgen

Das vermutlich Geringste, dass uns erwartet, sind die unerhört hohen zusätzlichen Staatsschulden von 50 Milliarden Euro, deren Zinsen uns arm werden lassen.
Ich bin vermutlich schon zu alt, um das noch erleben zu müssen. Ich habe nicht mehr Fähigkeiten, als jene, die ich bereits nütze und die scheinen nicht zu reichen.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Denkt selber nach. Hört auf Euch selber! KEINE ANGST! Lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen. Und sterben werden alle irgendwann! Seid Euch dessen bewusst. Lebt im HIER und JETZT und nicht in der Vergangenheit oder einer prophezeiten Zukunft.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Wenn ich an die Zukunft denke, möchte ich eine Zeitrechnung, die in die Zukunft gerichtet ist, und nicht eine, die aus 2000 oder genauer 1500 Jahre aus der Vergangenheit zählt. Ich wünsche mir einen neuen Horizont in der Zeitrechnung.

14. Möchten Sie noch etwas sagen, nach dem ich nicht gefragt habe?

Es kamen durch Corona eine Menge neuer Thesen auf, die als Verschwörungstheorien bezeichnet, verunglimpft oder sich als fälschlich verunglimpft und richtig herausstellten.

In den sozialen Medien und diversen Gruppen gibt es Meinungen, Corona sei ein lang ausgeheckter Plan. Ich denke eher, es war ein Zusammenspiel von zufälligen Ereignissen, das sich aufschaukelte und wo einige eine Chance sahen, sich zu profilieren und Profit daraus zu machen und die Welle dadurch so steigerten, dass Panik entstand, was viele Politiker mitriss, die dadurch glaubten, mit den Maßnahmen uns zu schützen.

Es gibt aber auch Thesen, dass alles wirklich geplant war, um in Folge eine CO₂-Agenda durchzusetzen etc., und die Weltbevölkerung zu reduzieren. Die Spermienproduktion durch die Impfung sei gehemmt, es gibt unzählige Impftote und Schäden, die Reduktion der Weltbevölkerung sei das Ziel.

Wäre das tatsächlich so, so wären die Corona-Krisen-Planer sehr dumm gewesen, denn sie hätten ihre eigenen Follower mit der Impfung ausgerottet und nur die Corona-Rebellen wie ich würden übrig bleiben.

Also ist ein globaler Plan ein Hirngespinst. Dennoch gibt es aus meiner Sicht als Kulturastronom ein verborgenes unterbewusstes Motiv, das mit den Zeitaltern und der Jahreszählung zu tun hat, die an ihr vorherbestimmtes Ende gekommen ist und eine tief liegende Weltuntergangsangst ausgelöst hat, die im kulturellen Unterbewusstsein schwelt. Die Kirche mit ihrem Missbrauch und ihrem Kalender ist am Ende und viele von ihren Bräuchen und ihrer Kultur geprägten Menschen spüren den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wie das mit Anno Domini zusammenhängt, habe ich ausführlich publiziert.

The Scythian Dionysius Exiguus and His Invention of Anno Domini. Proceedings of the Second International Symposium Blagoevgrad, Neofit Rilski University Press, 2016

The Calculation of Doomsday based on Anno Domini. Scientific Culture. Journal of Applied Science & Technology to Cultural Issues. 2015

Würden das die Menschen begreifen, wäre vieles verständlich und Wissen würde Glauben und Angst vertreiben.