Wir schreiben Geschichte #41: I. L.

I. L., besorgte, ungeimpfte Mama 

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Als mein Kind mir aufgeregt schrieb: „Sie wollen die Schulen schließen.“ Ich hatte sie noch beruhigt, glaub nicht alles, was die Leute reden.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Das Gefühl, mein Kind nicht vor diversen Maßnahmen schützen zu können. Ich hatte oft das Gefühl, sie vereinsamt in ihrem Zimmer. Als arbeitender Mensch hatte ich eine gewisse Alltagsroutine, welche man den Kindern und Jugendlichen komplett raubte.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Meine Interessen haben sich verändert, sind noch bodenständiger geworden. Neue Freunde kennen und schätzen gelernt, generell hinterfrage ich mehr, was ich früher bedenkenlos geglaubt hätte.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Der Rückhalt meiner Familie und Freunde. Als Kind vom Land generell sehr freiheitsliebend, tat ich mir mit gewissen Verboten sehr schwer. Auch das mein Partner sich nicht hat impfen lassen und wir das gemeinsam durchgestanden haben.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Vermutlich eine Zeitmaschine, um verschiedene Möglichkeiten anzusehen. Ich bin so aufgewachsen: wenn dir auf der Straße 100 Geisterfahrer entgegenkommen, ist es Zeit, deine eigene Position zu hinterfragen. Mein Gefühl, meine grundsätzliche Abneigung dieser Injektion, aufgrund der Funktion „man zwingt den Körper etwas zu bilden, was das eigene Immunsystem dann wiederum angreifen soll“, das ist und war mir äußerst suspekt. Ich konnte und kann nicht nachvollziehen, dass sich so viele dafür regelrecht begeistern konnten. Dennoch zweifelte ich manchmal, ob es tatsächlich sein kann, dass ICH mich irre. So eine Zeitmaschine wäre in dieser Situation wahrscheinlich sehr hilfreich gewesen.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Viele Mitmenschen fühlten sich sehr erhaben, besser als der andere. Ich denke, und das ist sehr bedauerlich, dass jene Menschen wirklich alles getan hätten, um sich diesen erimpften Status weiter zu erhalten. Ich hatte nach Ende des Lockdowns ein zufälliges Gespräch mit einer jungen Frau, die meinen Impfstatus natürlich nicht wusste. Sie war sehr zornig und sagte „und wozu hab ich mich dann impfen lassen, wenn DIE jetzt auch wieder die gleichen Rechte habe, wie ich?“ Ich finde das eine sehr traurige, ja bedenkliche Sichtweise. Diese Spaltung ging durch Freundschaften und Familien. Ich kenne Mütter, die pro 2G waren, wissentlich, dass dadurch die eigenen Kinder eingeschränkt werden. Rückblickend echt immer noch unfassbar.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Jeder Politiker, der mit seinem Handeln dafür sorgte, dass man Kindern und Jugendlichen diesen Impfstoff verabreicht hat, sollte sich in Grund und Boden schämen. Wobei ich das Wort Impfstoff ja eigentlich auch nicht richtig finde. Nennen wir es richtigerweise experimentellen Wirkstoff. Und die Ärzte, die ohne zu hinterfragen im Akkord geimpft haben. Als ich schwanger war, durfte ich keinen Rohmilchkäse, keine Rohwurst essen, sollte nicht die Katzentoilette reinigen, Medikamente nur im Notfall und Absprache einnehmen, aber einen Versuchswirkstoff an Schwangere zu verabreichen ist kein Problem. Generell kenne ich keine einzige Person, egal wie alt oder welche Vorerkrankungen, denen man aus ärztlicher Sicht vom Impfstoff abgeraten hat.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ja natürlich. Menschen wie ich wurden – obwohl zu dem Zeitpunkt bereits positiv „asymptomatisch“ getestet und genesen, wurden zum Neonazi, Staatsverweigerer etc. erklärt und alle haben brav applaudiert. Der Alltag war ein ständiger Spießrutenlauf „Welches Verbot kommt als Nächstes auf uns zu“, „wie weit sind sie bereit zu gehen“. Es gab Äußerungen wie „festhalten und zwangsimpfen“. Ohne meine Familie und Freunde hätte ich das nicht durchgestanden. Gedanklich dachte ich sogar schon in Richtung auswandern.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, bedauerlicherweise…. Langjährige Freundschaften. So wurde mir zum Beispiel vorgeworfen „Du verteilst das Virus“…. Auch wurde meine Bitte, man möge mir bitte keine Urlaubsfotos schicken, während ich zu Hause diskriminiert werde, führte zu einer „Bist ja eh selber Schuld“ Diskussion. Solche Menschen musste ich ziehen lassen.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Jeder Mensch, der im öffentlichen Leben stand und trotzdem den Mut hatte, seine Meinung zu vertreten und damit der (für mich so gefühlten) Massenhysterie widersprach.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Ich misstraue vielem eindeutig mehr, hinterfrage mehr, recherchiere mehr. Und meine Erwartungen an „unsere Gesellschaft“ sind im Keller. Unsere Gesellschaft ist sehr leicht zu lenken. Auch mein Vertrauen in die Medizin/er ist quasi nicht mehr vorhanden.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Ich kann nur meine subjektive Betrachtung wiedergeben, wie enttäuscht ich von vielen Mitmenschen bin, und dass ich mir nicht gedacht hätte, dass soviel Boshaftigkeit existiert. Ich denke, jeder Schüler (nein ich gendere nicht) hat wohl – die Welle – zu sehen bekommen, aber nur sehr wenige haben es erkannt, wenn diese Welle über unsere Gesellschaft schwappt.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Ganz ehrlich: nach dieser Zeit, möchte ich mir über die Zukunft überhaupt keine Gedanken machen. Ich versuche im hier und jetzt das Beste zu machen.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Diese Zeit hat sehr viel Spaltung in unsere Gesellschaft gebracht. Ich würde mir wünschen, dass viele daraus gelernt haben und die Bürger sich selber in Zukunft mehr wertschätzen und realisieren, dass Politiker unsere Angestellten sind und nicht umgekehrt.