Wir schreiben Geschichte #62: D. A.

D. A., 12 Jahre, besucht das Gymnasium

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Als ich nicht mehr zur Schule gehen brauchte (ging beim ersten Lockdown 2020 in die 4. VS).

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

So viele Verbote (Freunde treffen, hinausgehen, Sport, Turnunterricht,…) und die nervige, dauernde Testerei.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Bekam einen eigenen Laptop und ein Tablet für die Schule. Schule ist nicht wichtig, es geht auch ohne.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Landleben. Dass der Schulstoff gar kein Problem für mich ist und ich daher in der distance learning Zeit fast ganz frei hatte – ein bisschen wie Ferien mit ein bissl Online-Zeit.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Dass ich nie wieder in die Schule gehen muss.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Online GWK-Unterricht. Gar nichts Lustiges in der Schule – kein Turnen, keine Lehrausgänge, kein Schikurs, keine Schulveranstaltungen …

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Unsere Regierung, weil sie das nicht besser gemacht hat.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich hatte keine Angst.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Nein.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Nein.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Besserer Umgang mit online-tools wie Teams und Computerspielen (und das switchen dazwischen während des Unterrichts).

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Habt keine Angst. Scheiß auf Krankheiten, von denen berichtet wird, dass sie schrecklich sind, wenn du siehst, dass sie weder bei dir noch bei deinen Bekannten schlimm waren.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Entweder tot oder wir können auf dem Mars leben.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Nein.