Wir schreiben Geschichte #63: „Alexandra van der Bellen“

"Alexandra van der Bellen", 14, Gymnasium

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Als zu Hause immer öfter darüber gesprochen wurde und meine Cousine mit ihrer Familie in Quarantäne musste, als sie vom Schifahren in Ischgl zurückkamen.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Geschlossene Geschäfte. Nicht fortgehen dürfen. Keine Freundinnen treffen.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Ich habe gleich einen eigenen Laptop und einen besseren Schreibtisch bekommen.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Dass wir im Grünen leben und immer rausgehen konnten.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Dass ich nichts für die Schule tun/lernen muss.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Online-Stunden um 8 Uhr früh. Die Aufträge der Turnlehrerin im Homeschooling. Richtig aufwändige Sachen in manchen Fächern, die dann eh großteils die Mama gemacht hat.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Nein.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich hatte keine Angst.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Nein.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Nein.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Mich selber besser organisieren, um Aufträge zeitgerecht abzugeben. Am Anfang kam ich überhaupt nicht zurecht, dann hat das meine Mutter irgendwann gemerkt und mich unterstützt. Aber ich habs bis am Schluss nicht wirklich gut hinbekommen.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Schauts auf das Positive. Genießt die schulfreie Zeit.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Ich glaube, es werden viele Leute aus Österreich auswandern, weil sie sich das Leben hier nicht mehr leisten können oder sie müssen von Sozialhilfe leben. Die Armut wächst.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Nein.