Wir schreiben Geschichte #73: Barbara Niemann

Barbara Niemann, 56, Sulzberg, war selbstständig 

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

April 2020

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Die Bevormundung und Panikmache.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Ja, ganz viel

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Die Stille und meine innere Ausrichtung.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Respekt und Liebe

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Nicht mit meiner Meinung wahrgenommen zu werden.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Die Menschenverachtung

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich hatte keine Angst.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Meine Schwester, mit der ich gerade in letzter Zeit offen geredet habe. Die anderen Entzweiungen habe ich hingenommen.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Viele.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Mein Lebensweg hat sich sehr verändert. Ich bin stärker geworden und bin nach wie vor auf einem guten Weg in den inneren Frieden zu kommen.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten? *

Sieh alles als Chance.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Respektvoller im Umgang mit Mensch, Tier und Natur

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Die wahre Veränderung fängt bei uns selbst an

Information und Aufklärung: Frage #4.3

Information und Aufklärung spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Krisen. Sie bieten Fakten, Daten und Erklärungen, die dabei helfen, die Situation zu verstehen, einschließlich der Ursachen, Auswirkungen und möglichen Lösungen. Das befähigt dazu, selbständige Entscheidungen zu treffen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Durch transparente und verlässliche Informationen wird das Vertrauen in die Regierung, in Gesundheitsbehörden und andere relevante Institutionen gestärkt und man ist eher bereit, deren Empfehlungen zu folgen. Dasselbe gilt jedoch auch umgekehrt: Wird dieses Vertrauen enttäuscht, sucht man nach alternativen, vertrauenswürdigeren Quellen.

Informationen und Aufklärung spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Falschinformationen und Gerüchten. Durch eine klare Kommunikation und die Bereitstellung von verlässlichen Informationen können Missverständnisse und Fehlinformationen reduziert werden, was zu einer besseren Krisenbewältigung beiträgt.

Wenn die Betroffenen verstehen, was vor sich geht und welche Unterstützung verfügbar ist, fühlen sie sich weniger hilflos und besser in der Lage, auch mit den psychischen Belastungen umzugehen, die eine Krise mit sich bringt. Das gilt jedoch nur, wenn die Berichterstattung frei von Manipulation ist. Wird eine solche durchschaut, wie etwa bei den gefälschten Bildern von Bergamo, ist das Vertrauen verspielt.

Was wäre notwendig, um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen und aufrechtzuerhalten? Eine informierte und engagierte Gesellschaft zu schaffen erfordert kontinuierliche Anstrengung und eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Medien, Politik und Öffentlichkeit.

Folgende Ansätze könnten dienlich sein:

Medien und Politik müssen transparent und offen sein. Das bedeutet, dass Informationen zugänglich gemacht und Quellen offengelegt werden müssen. Entscheidungsprozesse müssen nachvollziehbar sein. Transparenz schafft Vertrauen, indem sie zeigt, dass es keine versteckten Absichten oder Geheimnisse gibt.

Um glaubwürdig zu sein, müssen Medien und Politik auf eine ehrliche, klare und verständliche Weise kommunizieren. Es ist wichtig, Fakten von Meinungen zu trennen und verlässliche Informationen bereitzustellen. Die Kommunikation sollte auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Expertenmeinungen basieren, um Vertrauen in die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Informationen zu schaffen. Dabei ist es unerlässlich, auch kontroversielle Stimmen und Studienergebnisse zu berücksichtigen.

Eine verantwortungsvolle Berichterstattung bedeutet, dass Medien genau, ausgewogen und umfassend berichten. Sensationsjournalismus, Fehlinformationen und Schlagzeilen, die auf Angst und Panikmache abzielen, untergraben das Vertrauen der Menschen. Medien müssen ihre Rolle als Informationsvermittler ernst nehmen und unvoreingenommene Berichterstattung fördern.

Der Dialog mit der Öffentlichkeit sollte gesucht werden, um die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu fördern. Das bedeutet tiefes, aufrichtiges Zuhören und auf die Anliegen und Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Eine dialogische Kernkompetenz ist es auch, die persönlichen Beweggründe offenzulegen. Der Dialog erfordert Offenheit gegenüber Neuem, eine lernende, statt einer wissenden Haltung – auch als Politiker – und Respekt, was wiederum das Vertrauen fördert.

Um die Unabhängigkeit und Integrität zu wahren, müssen Medien frei von politischen Einflüssen und wirtschaftlichen Interessen sein. Politik darf nicht von Lobbys beeinflusst werden und muss auf Ethik basieren. Wenn Medien und Politik als unabhängig und integer wahrgenommen werden, steigt das Vertrauen der Bürger.

Fehlerkultur und Verantwortlichkeit sind unabdingbar. Das Eingestehen von Fehlern (etwa in Form einer ernstzunehmenden Aufarbeitung der Pandemie) und das Treffen von Korrekturmaßnahmen stärkt das Vertrauen und zeigt Kompetenz: Lernfähigkeit und den Wunsch zu lernen.

Die Medienkompetenz muss gestärkt werden, damit man kritische Denkfähigkeiten entwickeln, Fakten von Meinungen unterscheiden und Fehlinformationen erkennen kann. Hier ist die Schule gefragt: Durch Bildungsangebote und Aufklärung können Menschen besser informierte Entscheidungen treffen und manipulative Taktiken erkennen.

Diese Forderungen sind unumgänglich, um sich das Vertrauen der Bevölkerung zu verdienen. Missachtet man sie offensichtlich und sogar wiederholt, steigt die politische Überdrüssigkeit, die Unzufriedenheit steigt und der Frieden im eigenen Lande wird bedroht.

Althergebrachte Medien hatten während der Pandemie zwar nicht mit einem Abflauen des Konsums zu kämpfen, jedoch mit dem Verlust des Vertrauens, der dazu führte, dass neue mediale Kanäle entstanden sind, die auf diese Bedürfnisse abzielen.

Was kann man als Bürger tun, wenn Politik und Medien sich nicht als vertrauenswürdig erweisen?

Der erste Schritt dazu ist, die Informationsvielfalt zu nutzen, um verschiedene Perspektiven zu erhalten. Neben den Mainstream-Medien bieten sich auch alternative Kanäle an, am besten mit internationalem Blickwinkel.

Hinterfragen Sie Informationen. Seien Sie kritisch. Überprüfen Sie Fakten, suchen Sie nach Quellenangaben und lesen Sie verschiedene Standpunkte zu einem Thema. Verlassen Sie sich nicht nur auf Schlagzeilen oder oberflächliche Berichterstattung.

Stärken Sie Ihre Medienkompetenz, indem Sie sich über journalistische Standards, Medientaktiken und Manipulationsstrategien informieren. Lernen Sie, Fakten von Meinungen zu unterscheiden und Fehlinformationen zu erkennen. Bildung und kritisches Denken sind wichtige Werkzeuge, um sich gegen Desinformation zu wappnen.

Engagieren Sie sich selbst in der Berichterstattung und teilen Sie Ihre eigenen Erfahrungen und Meinungen über soziale Medien, Blogs oder andere Plattformen. Bürgerjournalismus kann dazu beitragen, verschiedene Perspektiven und unabhängige Stimmen in den öffentlichen Diskurs einzubringen.

Engagieren Sie sich aktiv in politischen Prozessen, indem Sie Ihre Meinung äußern, an Diskussionen teilnehmen, Ihr Wahlrecht nutzen, um Einfluss zu nehmen und Veränderungen zu fördern.

Suchen Sie den Dialog mit anderen Menschen, um unterschiedliche Standpunkte zu hören und gemeinsam zu denken. Der Austausch von Ideen und Perspektiven kann zu einem besseren Verständnis führen und neue Einsichten bieten.

Unterstützen Sie Petitionen und Kampagnen, die sich für Transparenz, Verantwortlichkeit und Medienreformen einsetzen. Durch gemeinsame Aktionen können Sie Ihre Stimme stärken und auf Missstände aufmerksam machen.

Engagieren Sie sich in Ihrer lokalen Gemeinschaft, um positive Veränderungen zu bewirken. Durch lokale Initiativen und Projekte können Sie direkte Auswirkungen erzielen.

Es braucht als beides, um einen Wandel herbeizuführen: sowohl Maßnahmen, die individuell umgesetzt werden können, als auch gemeinsames Handeln und kollektive Bemühungen, für Belange, die größere Gemeinschaften betreffen.

Fragen zur Selbstreflexion:

  • Wie bin ich während der Infodemie mit Medien umgegangen?
  • Habe ich Informationen stets kritisch geprüft, besonders, wenn ich sie weiterverbreitet haben?
  • Was war mein Beitrag dazu, an glaubwürdige Informationen zu kommen?
  • Wie viel Zeit habe ich damit verbracht an Informationen zu kommen und wie hoch war der Ertrag, den ich dabei erzielt habe?
  • Ist mein Medienkonsum effizient und fördernd oder sollte ich ihn überdenken?
  • Was beeinflusst mein Verständnis von Wirklichkeit?

Dieser Artikel ist unter einer Creative CommonsLizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert.

Wir schreiben Geschichte #72: Chris B.

Chris B. hat Malerei studiert, ist nun knapp 60 Jahre alt. Für sie ist Freiheit das wichtigste Gut. Ich möchte, dass die folgenden Generationen dafür etwas tun. Denn: Auch wir Menschen beginnen uns gegenseitig zu attackieren, wenns eng wird - ganz wie die Hühner in der Batterie ...

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Das habe ich erst im ersten Lockdown begriffen, hätte aber nie gedacht, dass sich alles so auswachsen würde.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Dass ernstzunehmende Stimmen abgewürgt, dass ein Programm abgespult wurde. Dass die Presse nicht mehr seriös berichtete … Winfried Stöcker (Gründer und Betreiber von der erfolgreichen Firma Euroimmun): Sein rasch entwickelter Impfstoff wurde unterdrückt, obwohl er viel günstiger, wirksamer und unschädlicher gewesen wäre (er war nach herkömmlichen Impfstoffverfahren hergestellt. ) Die Warnungen in den Zeitungen, wer die Protestmärsche anführt und wer da marschiert … es seien Rechtsradikale, Küssel persönlich – als ich dann mitging, stellte ich fest, dass in der Presse systematisch gelogen wird. Nicht nur waren keine Nazis für mich zu sehen, sondern es waren sehr nette Familien, Behinderte, Gebildete, Alternative, Elegante … – und es waren viiiiel mehr als berichtet! Nicht 40 000, sondern 100 000, denn der Ring war auf Luftaufnahmen geschlossen, voll mit dichten Menschenmassen. Die falsche und tendenziöse Berichterstattung, was Ivermectin betrifft! Wäre Ivermectin zugelassen gewesen, hätte es wahrscheinlich keine „Pandemie“ gegeben. Schwer enttäuscht hat mich meine Ärztin, die bei der Frage nach Ivermectin böse wurde. Ich habe an alle Politiker geschrieben – nur der Sekretär von Kogler hat geantwortet: mit Faktencheck, Correctiv! Eine undurchdringliche Wand war gesellschaftlich gewachsen. Als Ungeimpfte war ich mit kommenden hohen Geldstrafen bedroht, die öfter verhängt, meine und meines Sohnes Existenz zerstört hätten. Ich konnte nicht mehr sagen, „wir sind ungeimpft“, das war gleichbedeutend mit „für andere tödlich, unmoralisch, verantwortungslos“. Auch den Lockdown für Ungeimpfte werde ich nie vergessen: Der ausgebildete Diplomat Schallenberg verkündete in seiner Rolle als Bundeskanzler, die Ungeimpften mögen „ungemütliche Weihnachten“ verbringen. Nach einem Protestmarsch wollten wir zu dritt einen Punsch bei einem Standl kaufen, wurden als „Outlaws“ aber weggewiesen – im Freien! Es gibt so viele schlimme Ereignisse, z.B. wurde das Pensionistenheim, wo meine Mutter ist, für jeweils 3 ganze Wochen zur uneinnehmbaren Festung. Wir mussten draußenbleiben. Nicht nur einmal. Eine der schlimmsten Dinge für mich aber ist, dass diese Unerhörtheiten durchgegangen sind! Im nahen Umfeld gibt es Thrombosen, Tode, Erblindung … aber der große Tenor ist, man vertraut den Medien, der Regierung nach wie vor. Der jetzt verhandelte WHO-Vertrag ist im öffentlichen Gespräch kein Thema, kommt nicht vor. Dass aber im Krisenfall die WHO über der nationalen Rechtsprechung das Sagen haben wird, glaubt man nicht, wiegelt man ab. Fix nochmal, wo ist unser Wille zur Demokratie hin verschwunden?

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Der erste Lockdown war für mich, wie für so Viele, einfach wunderbar! Die Straßen waren leer und ruhig, die Vögel zwitscherten dafür laut. Das Gute, das passiert ist: es haben sich die ehrenwertesten Menschen zusammengefunden in dieser intellektuellen Not! Und sie haben unermüdlich an Aufklärung gearbeitet. Es sind Fragen aufgebrochen, die bisher unter dem Teppich waren – etwa über den Kennedymord, oder über die Terroranschläge von 9/11.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Die Spaziergänge/Protestmärsche. Da gewann ich so viel Gemeinschaftsgefühl, und ich sah, dass wir viele sind, die allesamt nicht wahnsinnig sind.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Dass die Medien ihren Informationsauftrag erfüllen.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

So vieles – die Borniertheit, die Lügen, die falsche Moral.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Die Politiker sollen sich schämen, die Redakteure auch.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Ich hatte Existenzängste, ich dachte daran, auszuwandern – aber wohin, bei einem weltweit gleichgeschalteten Ereignis?

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ja – ich kann manche Leute nicht mehr hoch achten.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Bhakdi und alle, die sich so eingesetzt haben und es weiterhin tun.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Ich musste vorsichtiger werden.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Holt Euch Informationen bei allen erdenklichen Stellen, vor allem bei nicht hoch finanzierten. Glaubt an Euch selbst, an die Kraft Eures Immunsystems, sowie Eures Denkvermögens. Lasst Euch nicht einreden, künstlich hergestelltes könnte das Wunder unseres über Jahrtausende herangewachsenen Immunsystems übertreffen! Lernt aus der Geschichte!

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Die schlechte Variante: Social Credit System mit 15-Minuten Städten. Komplettverlust der Demokratie und Neutralität.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Ich danke allen aus tiefstem Herzen, die standhaft geblieben sind.

Glaube und Spiritualität: Frage #4.2

Glaube und Spiritualität können in schwierigen Zeiten eine wichtige Rolle spielen, um Krisen besser zu überstehen. Beide Konzepte sind eng miteinander verbunden, allerdings mit unterschiedlichen Bedeutungen.

Glaube bezieht sich im Allgemeinen auf die Überzeugung an etwas, das über Beobachtung oder rationale Erklärung hinausgeht. Es kann sich auf religiöse Überzeugungen beziehen, wie den Glauben an einen bestimmten Gott, eine göttliche Kraft oder eine bestimmte religiöse Lehre.

Spiritualität ist ein breiteres Konzept und bezieht sich auf die Suche nach dem Sinn und der Bedeutung des Lebens sowie nach einer Verbindung zu etwas Höherem, Transzendenten oder Spirituellen. Es ist oft eine individuelle und persönliche Erfahrung, die sich jenseits organisierter Religionen manifestieren kann. Sie kann sich in Form von Meditation, Gebet, Kontemplation, Naturverbundenheit oder dem Streben nach innerem Wachstum und Bewusstsein ausdrücken.

Die Definitionen der beiden Begriffe können je nach religiöser oder kultureller Tradition variieren. Einige Menschen betrachten Glaube und Spiritualität als untrennbar miteinander verbunden, während andere eine Unterscheidung zwischen den beiden machen. Letztendlich ist die Bedeutung eine persönliche Angelegenheit und kann von Mensch zu Mensch differieren.

Glaube lässt eine tiefere Bedeutung und einen Sinn inmitten einer Krise finden. Spiritualität ermöglicht es, sich mit etwas Größerem zu verbinden und ein Gefühl von Zweck und Hoffnung zu entwickeln, selbst wenn die Umstände schwierig sind.

Der Glaube kann Trost und Hoffnung schenken, insbesondere in Zeiten der Unsicherheit und Angst. Religiöse oder spirituelle Überzeugungen können dabei helfen, Vertrauen in eine höhere Macht oder einen göttlichen Plan zu entwickeln, der durch die Krise führt.

Religiöse Gemeinschaften oder spirituelle Gruppen bieten oft Raum für Unterstützung, Zusammenhalt und gemeinsames Gebet oder Meditation. Glaube stärkt die Verbundenheit mit anderen Menschen, die ähnliche Überzeugungen haben, und sich gegenseitig in schwierigen Zeiten stärken.

Glaube und Spiritualität können innere Stärke und Resilienz aufbauen. Sie können dabei unterstützen, mit Stress, Angst und Verlust umzugehen und Kraft und Ausdauer zu finden.

Perspektiven können verändert werden, um eine breitere Sichtweise auf das Leben und die Welt zu bekommen. Etwa, dass es mehr gibt als nur die materielle Realität und dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Dieser Wechsel des Blickwinkels lässt Herausforderungen in einem größeren Kontext sehen und mit mehr Gelassenheit reagieren.

Glaube und Spiritualität laden oft dazu ein, sich selbst zu reflektieren, Werte zu überdenken und nach Wachstumsmöglichkeiten zu suchen. In Krisenzeiten kann man durch spirituelle Praktiken wie Gebet, Meditation oder Kontemplation eine tiefere Verbindung zu sich selbst aufbauen und die persönliche Entwicklung und Selbsttransformation in Gang setzen.

Diese Aspekte gelten auch für Menschen, die nicht religiös sind, da Spiritualität in vielerlei Formen auftreten kann, einschließlich einer allgemeinen Verbundenheit mit der Natur oder der Menschheit.

Während Spiritualität eine Quelle der Inspiration, des Wachstums und der Erfüllung sein kann, gibt es auch einige potenzielle dunkle Seiten, die berücksichtigt werden sollten.

Manchmal führt Spiritualität zu starren Glaubenssystemen oder dogmatischen Ansichten. Dies zeigt sich in Intoleranz gegenüber anderen Überzeugungen oder der Ablehnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Wie bei jeder anderen Sphäre des Lebens, kann Spiritualität auch missbraucht werden. Es besteht die Gefahr, dass Menschen ihre Macht verwenden, um andere zu manipulieren, zu betrügen oder auszunutzen.

Eine übermäßige Betonung der Spiritualität kann dazu führen, dass Menschen die Herausforderungen und Probleme der realen Welt vernachlässigen. Eine Balance zwischen Spiritualität und praktischem Handeln ist wichtig.

Manche Menschen entwickeln ein aufgeblasenes Ego, bei dem sie sich überlegen oder elitär fühlen, weil sie sich als spirituell fortgeschrittener oder erhabener betrachten. Das kann sich in Arroganz, Überheblichkeit oder der Ablehnung anderer ausdrücken.

Wird man in seiner spirituellen Praxis abhängig von externen Quellen wie religiösen Lehrern, Gurus oder bestimmten Riten, besteht die Gefahr, dass die eigene innere Autorität und Intuition vernachlässigt wird.

Der Glaube mag auch als Fluchtmechanismus dienen, um den Herausforderungen und Schwierigkeiten des Lebens zu entkommen. Man riskiert dabei den Verlust der Verbindung zur Realität und neigt zur Verantwortungslosigkeit.

Wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass diese dunklen Seiten nicht inhärent zur Spiritualität gehören, sondern potenzielle Fallstricke darstellen, die auftreten können, wenn bestimmte Aspekte überbetont oder missverstanden werden. Eine gesunde, ausgewogene und reflektierte Herangehensweise kann dazu beitragen, diese Herausforderungen zu vermeiden und das volle Potenzial der spirituellen Praxis zu nutzen.

Und wieder begegnet uns die Frage, die uns bis zur abschließenden Analyse begleiten wird: Weshalb haben die Strategien, die bislang als funktionell für die Krisenbewältigung galten, diesmal nicht gegriffen?

Ein besonderes Problem, das sich während der Pandemie ergeben hat, ist, dass bislang als unterstützend empfundene Religionsgemeinschaften ihre Tragfähigkeit verloren haben, indem sie selbst zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen haben oder ihren Mitgliedern den Beistand verwehrt haben, was sich besonders traumatisch ausgewirkt hat. Das heißt, dass sich nicht nur Einzelpersonen, sondern auch ganze Religionsgemeinschaften mit der Aufarbeitung ihrer Handlungsweise beschäftigen müssen. Was waren die Stolpersteine, die zu einem Missbrauch der Macht geführt haben? Sind es Fehler, die im aktuellen Zeitgeschehen passiert sind oder gibt es schon seit langem Strukturen, die das begünstigen? Sind die Werte, die meine Religionsgemeinschaft oder spirituelle Gemeinschaft vertritt (nicht als Lippenbekenntnis, sondern in der Tat), mir noch gemäß?

Fragen zur Selbstreflexion:

  • Welche Bedeutung hat Spiritualität für mich persönlich?
  • Was ist für mich der Sinn des Lebens und die Bedeutung (meiner) Existenz?
  • Wie beeinflusst das mich und mein Verhalten anderen gegenüber?
  • Welche Erfahrungen und Ereignisse in meinem Leben hatten eine spirituelle Dimension oder Bedeutung für mich?
  • Welche Werte sind mir wichtig und wie lebe ich diese?
  • Gibt es Momente, in denen ich mich mit etwas Größerem verbunden fühle?
  • Habe ich bereits Erfahrungen mit Fallstricken gemacht, die sich aus einer unausgewogenen oder missverstandenen spirituellen Praxis ergeben haben?
  • Gibt es Fragen oder Herausforderungen, die ich in Bezug auf meine Spiritualität klären möchte?

Wenn Sie diese Fragen nur lesen, wird möglicherweise nicht viel passieren. Nutzen Sie die Methode des therapeutischen Schreibens und setzten Sie sich schriftlich damit auseinander. Überarbeiten Sie Ihre Texte, bis sie stimmig sind. Das kann man für sich allein machen (etwa im Zuge von biografischem Schreiben) oder in einer (auch virtuellen) Gruppe.

Für alle, die die Lust am Schreiben noch nicht gepackt hat, bietet sich der Dialog an, um sich in der Gruppe über ein Thema auszutauschen und dabei zu Erkenntnissen und Einsichten zu gelangen, die man allein nie erreicht hätte.


Dieser Artikel ist unter einer Creative CommonsLizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert.

Soziale Unterstützung und Netzwerke: Frage #4.1

Soziale Unterstützung von Familie, Freunden und Gleichgesinnten scheint einer der wichtigsten Aspekte zu sein, der Menschen hilft, durch kritische Zeiten zu kommen.

Dabei spielt die Qualität der sozialen Beziehungen eine wichtigere Rolle als die Quantität. Es ist nicht die Anzahl der unterstützenden Personen, die entscheidend ist, sondern auf welche Weise die Unterstützung zur Bewältigung eines Problems erfolgt.

Man kann zwischen zwei Formen der sozialen Unterstützung unterscheiden: Die erhaltene soziale Unterstützung, also das Ausmaß und die Art der Unterstützung rückblickend aus Sicht des Empfangenden, sowie die erwartete soziale Unterstützung.

Beide können nach der Art der Hilfe unterschieden werden:

  • Informationelle Unterstützung (Ratschläge, hilfreiche Informationen, Tipps zur Problemlösung)
  • Instrumentelle Unterstützung (durch Arbeitsleistung oder finanzielle Unterstützung)
  • Emotionale Unterstützung (Trost, Mitgefühl, Anerkennung)

Soziale Unterstützung wirkt sowohl direkt auf Wohlbefinden und Gesundheit, als auch indirekt im Sinne eines Vorrats, wenn kritische Zeiten auftreten.

Allerdings ist das nicht immer der Fall und es können auch negative Effekte auftreten. Etwa dann, wenn die Unterstützung zwar gut gemeint ist, aber nicht den Bedürfnissen entspricht. Unterstützung kann auch Defizite aufzeigen, die den Selbstwert und die Selbstwirksamkeit beeinträchtigen.

Studienergebnisse

2022 erschien „Die österreichische Gesellschaft während der Corona-Pandemie“, ein Sammelband aus sozialwissenschaftlichen Umfragen, in dem auch die Auswirkungen der Krise auf das soziale Leben erfasst wurden. Die Autoren kamen zu dem Schluss: Die Häufigkeit der Sozialkontakte stieg nach Ende des Lockdowns, das Wohlbefinden ebenfalls, jedoch nicht im selben Ausmaß. Persönliche Kontakte wurden vermehrt durch Telefon und Internet ersetzt, wobei es in diesem Falle keinen signifikanten Zusammenhang mit dem Wohlbefinden gab. Die Autoren vermuten: Der schwache Effekt physischer Sozialkontakte auf das Wohlbefinden während der Krise könnte darauf zurückzuführen sein, dass die temporäre physische Isolation absehbar war und die sozialen Ressourcen nach der Krise weiterhin verfügbar blieben.

Es scheint, als hätten die Autoren einen wichtigen Aspekt nicht berücksichtigt: Nämlich dass jegliche soziale Kontakte – unabhängig davon, ob durch einen reellen gefährlichen Virus oder durch die politische und mediale Darstellung entstanden – zur potenziellen Bedrohung wurden. Kein Wunder, dass diese wichtige Ressource, um gut durch Krisen zu kommen, ausgehebelt wurde. Ganz anders erlebten das viele Maßnahmenkritiker, die zwar berichteten, dass soziale Beziehungen in die Brüche gingen, sie aber gleichzeitig neue, und zwar qualitativ hoch bewertete Beziehungen eingingen. Zudem wurde bei dieser Gruppe der persönliche Kontakt weniger durch virtuelle Kontakte ersetzt. Zum Teil wurden sie sogar ausgeweitet, etwa durch die Teilnahme an Demonstrationen oder durch gegenseitige Hilfeleistungen, die man sich nicht verwehren ließ.

Soziale Unterstützung fördern

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um soziale Unterstützung zu fördern, indem man Beziehungen pflegt. Hier sind einige Ansätze:

Investieren Sie Zeit und Energie in den Aufbau und die Pflege von Beziehungen zu Familie, Freunden, Nachbarn und Kollegen. Planen Sie regelmäßige Treffen oder Aktivitäten, um sich auszutauschen und Spaß miteinander zu haben. Regelmäßige soziale Interaktionen helfen, ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen.

Engagieren Sie sich in lokalen Gemeinschaftsgruppen, Vereinen oder ehrenamtlichen Organisationen. Dies ermöglicht Ihnen, Gleichgesinnte zu treffen und sich aktiv in soziale Aktivitäten einzubringen.

Nutzen Sie Online-Plattformen und soziale Medien als Möglichkeiten, um soziale Unterstützung zu finden und anzubieten. Suchen Sie nach Foren, Gruppen oder Online-Communitys, in denen Sie sich mit Menschen austauschen können, die ähnliche Erfahrungen machen oder ähnliche Interessen haben.

Informieren Sie andere über die Wichtigkeit sozialer Unterstützung und wie sie zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität beitragen kann. Teilen Sie Informationen über Ressourcen und Dienstleistungen, die verfügbar sind, um Unterstützung zu erhalten.

Machen Sie auf die Gefahren und Auswirkungen von sozialer Isolation aufmerksam und fördern Sie Maßnahmen zur Prävention. Organisieren Sie Veranstaltungen oder Aktivitäten, die Menschen zusammenbringen und soziale Bindungen stärken. Schaffen Sie dabei eine Umgebung, in der sich Menschen sicher und wohlfühlen können. Das fördert ein Klima der Solidarität und des Zusammenhalts.

Soziale Unterstützung ist ein wechselseitiger Prozess, der der Pflege bedarf. Durch die Förderung von sozialer Unterstützung können wir dazu beitragen, starke soziale Netzwerke aufzubauen und das Wohlbefinden sowohl auf individueller als auch auf gemeinschaftlicher Ebene zu verbessern.

Was ist falsch gelaufen?

Eine Frage, die uns durch alle Analysen begleiten wird, ist: Weshalb haben die Strategien, die bislang als funktionell für die Krisenbewältigung galten, diesmal nicht gegriffen?

Ein besonderes Problem, das in Zeiten der Pandemie aufgetreten ist, besteht darin, dass bislang tragfähige Netzwerke wie Partnerschaften, Familien, Freundschaften oder Interessensgemeinschaften, angefeuert durch die mediale und politische Spaltung, ihren Zweck nicht mehr erfüllen konnten und durch ihren Wegfall eine Traumatisierung begünstigt wurde. Es geht nun also darum, entweder beschädigte bisherige Beziehungen zu heilen oder neue, funktionelle aufzubauen, die den Anforderungen entsprechen, die nötig sind, um eine Krise gut zu überstehen. Auch hier haben die Antworten gezeigt, dass wenige gute Freunde wesentlich wichtiger waren als etliche oberflächliche. Gleichzeitig ist es auch wichtig sich Fähigkeiten anzueignen, die dafür sorgen auch in zukünftigen Krisensituationen die soziale Unterstützung nicht zu verlieren und auch selbst anzubieten. Etwa Kommunikationsfähigkeiten, Solidarität oder Zivilcourage. Was stärkt mich und schafft „Vorräte“, mit denen sich, auch schwierige Zeiten, in denen man sich nicht immer auf die gewohnte soziale Unterstützung verlassen kann, durchsteht?

Tätig werden

Welche Ideen sind Ihnen durch den Kopf gegangen, während Sie diesen Beitrag gelesen haben? Planen Sie im Geiste schon ein Klapptischtreffen im öffentlichen Park zum Thema „Selbstversorgung für Balkongärtner in der Stadt“ und freuen sich darauf, neue Leute kennenzulernen? Oder denken Sie daran, ihre Nachbarn für ein Stiegenhausfest zu gewinnen, weil sie eigentlich schon eine ganze Weile im selben Haus leben, aber recht wenig voneinander wissen und damit das Potenzial einer guten Nachbarschaft noch gar nicht ausschöpfen? Oder haben Sie keine Lust, selbst etwas zu organisieren, würden aber gerne an einer Veranstaltung teilnehmen? Dann könnten Sie eine Liste der Angebote oder der Anbieter erstellen, die infrage kommen. Am besten teilen Sie diese mit Leuten teilen, die sich ebenfalls dafür interessieren könnten.

Vielleicht sehen Sie auch noch Licht, um in die Brüche gegangene Beziehungen zu kitten. Das wäre die schönste Form der Aufarbeitung, aus der beide Seiten lernen könnten. Wann und warum ist es passiert? Was hätten die Beteiligten sich vom jeweils anderen gewünscht, was hätten sie gebraucht? Verstehen ist der erste Schritt zu Vergebung. Der Dialog ist eine unschätzbare Kommunikationsform auf diesem Weg.

Werden Sie aktiv. Nur wenn man sich aus seiner Komfortzone herausbewegt, kann man lernen und Wachstum in Gang setzen.

Literatur:

W. Aschauer et al. (Hrsg.), Die Österreichische Gesellschaft während der
Corona-Pandemie, https://doi.org/10.1007/978-3-658-34491-7_3


Dieser Artikel ist unter einer Creative CommonsLizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert.

Wir schreiben Geschichte: Analyse Frage #4

Die Teilauswertung dieser Frage umfasst zum jetzigen Zeitpunkt 73 Antworten auf die Frage:

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Geschildert werden eine Vielzahl von Unterstützungssystemen und Überlebensstrategien, die Menschen während der kritischen Zeiten der Pandemie geholfen haben. Folgende Themenbereiche ergeben sich aus der Inhaltsanalyse:

  1. Soziale Unterstützung und Netzwerke
  2. Glaube und Spiritualität
  3. Information und Aufklärung
  4. Persönliche Einstellungen und innere Stärke
  5. Aktivismus und gesellschaftliches Engagement
  6. Natur und Umgebung
  7. Kreative und persönliche Interessen
  8. Selbstversorgung und Gesundheit
https://www.praxis-am-see.at/frage-4-soziale-unterstuetzung-und-netzwerke/
https://www.praxis-am-see.at/frage-4-glaube-und-spiritualitaet/

— weitere Analysen in Arbeit —


Dieser Artikel ist unter einer Creative CommonsLizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert.

Wir schreiben Geschichte #71: Eva R.

Eva R., 50, Texterin, Designerin, Beraterin, Biologin, Niederösterreich

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Als die Gastro geschlossen wurde.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Ungebremster Hass auf Ungeimpfte in der Kommunikation ohne Hinterfragen, gegipfelt in Lockdown für Ungeimpfte, Impfpflicht.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Habe mich umorientiert, zu fotografieren begonnen, anfangs im ersten Lockdown viel Zeit in der Natur.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Kreativität, Menschen, mit denen ich offen reden kann.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Akzeptanz und Gelassenheit, dass es Situationen gibt, für die es keine allein seligmachende Lösung gibt. Wie eine Impfung. Und dann Verständnis für die Ängste und Unsicherheiten aller Seiten für echte Solidarität mit Menschen (nicht nur den Geimpften).

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Ja, diese unglaubliche Verbohrtheit. Absolut kein Argument konnte diese Mauer der Ignoranz auch nur ankratzen. Vollkommen egal was. Und der daraus resultierende Hass und dessen Verbreitung.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Die Verbohrtheit. Die Lügen. Das Verschweigen. Das Töten (ich kann es nicht anders sagen).

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Anfangs nicht, ich hatte weder Angst vor Corona noch vor den Maßnahmen, fand sie nur heillos übertrieben. Angst bekam ich erst im August 2021, als mir langsam dämmerte, welcher Hass und welche Gewalt da dahinter steckt. Echte Angst dann, als diese ungehemmten (psychischen) Gewaltphantasien in den Mainstream-Medien täglich hämisch verbreitet wurden. Allerdings hatte ich zu jedem Zeitpunkt Bekannte, die die Situation ähnlich gesehen haben, auch in meiner Partnerschaft war meist Offenheit möglich. Ich habe meine Angst abreagiert, indem ich schließlich begonnen habe, meine Meinung massiv an die Politik zu übermitteln. War bei jeder Stellungnahme dabei und habe Schreiben an alle möglichen Stellen geschickt.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Jein, es war eher so, dass wir uns entfernt haben – und ein Thema völlig aus der Kommunikation genommen wurde. Was zu mehr Entfernung geführt hat. Teilweise kommen wir uns wieder näher, aber über Thema C und I wird ABSOLUT geschwiegen.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Ja, alle Ärzte und Ärztinnen, JournalistInnen und alle Menschen, die sich öffentlich geäußert haben, teilweise unter Verlust ihrer Arbeit, Reputation oder sogar ihres Lebens. Unter Anklage und vertrieben aus ihren Ländern. Aber auch schon allein alle Ärzte und Ärztinnen, die einfach nicht geimpft haben, Impfschäden tatsächlich gemeldet haben und Menschen offen informiert haben.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Ich habe für mich erschreckend klar gesehen, wie oft ich eigentlich selbst Menschen vorverurteile, ohne nachzufragen. Diese Fähigkeit, erst nachzufragen, entwickle ich gerade.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Glaube nie jemandem, der dir ein einziges Rezept verkaufen will, mit dem alles gut wird. Glaube nie jemandem, der dir eine Bevölkerungsgruppe zeigt, die an allem Schuld ist und deren Beseitigung dafür sorgt, dass alles gut wird (selbst wenn die „Beseitigung“ nur darauf beruht, sie anzupassen). Das Leben ist vielfältig und vielfältig sind Lösungen für alle Situationen, ob Krise oder nicht.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Schwierig – im Moment kann es in alle Richtungen gehen. Allerdings habe ich fast das Gefühl, dass es noch schlimmer werden muss, bevor es besser wird. Es gibt lang nicht mehr so viele, die blind vertrauen, aber die, die es tun, machen das extrem vehement.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Mir ist es von Anfang an schwergefallen, zu verstehen, was da passiert. Und vor allem, dass auf das, was tatsächlich passiert, so gar nicht eingegangen wird. Das ist heute noch so. Ich war früh davon überzeugt, dass eine derartige Verzerrung der Dinge, die tatsächlich vor den Augen aller täglich passieren, über viele Jahre aufgearbeitet werden müsste. Heute mehr denn je! Denn das Ganze läuft ja jetzt schon Jahre, und die Aufarbeitung hat noch annähernd nicht begonnen.

Wir schreiben Geschichte #70: Jasmin

Jasmin ist Mutter und lebt in Niederösterreich

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Als Menschen bei der Lockdownankündigung, die Supermärkte stürmten.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Wegen meiner fundierten aktuellen medizinischen Kenntnisse, als Nazi beschimpft zu werden.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Viele Menschen sind jetzt gegenüber der Pharmaindustrie misstrauisch.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Kenntnisse über Gesundheit, Viren, Englisch (für internationale Studien), Wissen über Nährstoffe, Wildkräuter als Nahrung und Bescheidenheit, mit Wenig (materiell, sozial) auszukommen. Mein Selbstvertrauen in mich und mein Wissen, auch wenn alle anderen etwas anderes behaupten, ich bleibe mir treu.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Dass alles zusammenbricht und alle Menschen sich wieder auf Werte wie Liebe und Mitgefühl besinnen und Macht und Gier verschwindet.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Menschen zu medizinischen Maßnahmen zu zwingen und selber Fake-geimpft zu sein.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Alles, was nicht der EINEN Meinung entspricht mit rechts und Nazi zu entwürdigen.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Angst vor Zwang zu medizinischen Maßnahmen. Ich habe Vorbereitungen getroffen mit meinem Kind das Land zu verlassen auf unbestimmte Zeit.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, zum einen Teil habe ich durch das Gespräch, das ich suchte, eine Ebene gefunden, miteinander weiterzuarbeiten. Andere wenden sich bis heute ab, da sie sich schämen, dass ich recht hatte.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Bekannte Persönlichkeiten, die Ihre Meinung gesagt haben und dafür ausgegrenzt, gemobbt, beruflich ausgestoßen wurden, statt Geld für Impfwerbung zu bekommen. Reinhard Jesionek, Till Schwaiger, Roland Düringer, Martin Sprenger,…

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Ich kann ohne soziales Umfeld überleben. Ich kann anderen eine Stütze sein. Ich kann meine Meinung und Erfahrung sagen, auch wenn ich damit alleine bin und alle gegen mich sind. Ich habe Werte, wie Moral und Ethik. Ich habe mich als Jugendliche gefragt, wie hätte ich im 2. Weltkrieg reagiert, ich weiß es jetzt.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Entdeckt Euch selbst mit Leidenschaft. Reflektiert & meditiert und steht zu Euch. Hinterfragt alles, bildet Euch. Seid keine blinden Mitläufer. Übernehmt Verantwortung für Euch, bei jeder kleinen Handlung!

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Es wird sich nicht viel ändern, solange die Mehrheit Lemminge sein wollen. Wünschen würde ich mir eine Welt, in der alle gleichberechtigt sind, die Gier ausgestorben und Liebe und Frieden regieren.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Politiker haben Anordnungen getroffen, die gegen Gesetze und ihre Befugnis waren und haben sich selber nicht an die Anordnungen gehalten (Lockdowns, Impfungen). Wie viel Überheblichkeit und Abgehobenheit braucht man dafür?

Wir schreiben Geschichte #69: A. B.

A. B., aktive Pensionistin

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

März 2020

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Die beabsichtigte wirtschaftliche Destabilisierung Europas, die Spaltung der Menschen in unserer Gesellschaft und die Denunziationen.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Viele Menschen sind politisch aktiv geworden, Korruption wurde aufgedeckt und sichtbar.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Meine Stärke, meine Unabhängigkeit, mein politisches Engagement, keine Kinder zu haben.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Ich hätte mir gewünscht, dass alle Menschen sehen und begreifen, dass wir hier in dieser Welt sind, um anderen und uns selbst zu vergeben.

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Die einheitliche Propaganda und die Lügen.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Nein, davon halte ich nichts. Scham erzeugt Schuld und Schuld hält uns in Gefangenschaft.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Nein, das war nicht so.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Nicht wirklich, es gab andere Meinungen, ich habe mich dann zurückgezogen, da keine Information erwünscht war.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Meine Achtung gehört Prof. Sucharit Bhakdi.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Ich habe meine Fähigkeit Leute zusammen zu halten und in großen Zusammenhängen zu denken wieder entdeckt.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Traue weder den Medien noch Lehrer, hinterfrage alles, finde die Antworten selbst, mache dir dein eigenes Bild, schalte keine Nachrichten ein, rede mit Leuten, die verschiedene Meinungen vertreten und lerne ständig.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Die Menschen haben die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung übernommen und agieren zum Wohle aller in kleineren Verbänden. Es gibt Bürgerparlamente und viele Initiativen, die Transparenz und Empathie fordern und leben. Die Bildung ist komplett neu aufgestellt und bringt selbständig denkende Menschen hervor, die das Wohl aller im Auge haben, weil sie verstehen, dass diese Welt nur durch Zusammenarbeit aller Lebewesen lebenswert sein kann.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Es ist noch nicht vorbei, wir werden aufwachen und zusammenstehen.

Wir schreiben Geschichte #68: G. S.

G. S., Mutter von drei erwachsenen Kindern und Großmutter von einem Baby, im öffentlichen Dienst beschäftigt 

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Im März 2020

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Das Ausgehverbot, außer für lebenswichtige Besorgungen. Die psychosozialen Aspekte wurden ausgeblendet, die wirtschaftlichen Aspekte waren in aller Munde.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Das Mobile Arbeiten im Öffentlichen Dienst, zwei Tage Homeoffice

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Meine Freundinnen und Gleichgesinnte und die Familie

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Meine Freiheit wie vor der Pandemie, Aufhebung der Einschränkungen und Ausschluss aus den sozialen Systemen

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Die Teststationen mit dem Testen und ewigen Zittern vor dem Ergebnis. Das Unverständnis gegenüber den gegen Covid-19 Ungeimpften.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Die Aggressionen der Personen gegenüber Andersdenkenden und die Markierungen mittels Bändchen der Geimpften, die Zutritt hatten

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Angst war da, dass man gezwungen wird, sich impfen zu lassen oder den Job verlieren könnte. Resilienz half bei dem inneren und äußeren Abwägen

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, einige langjährige Freundschaften sind zerbrochen, andere sind neu entstanden.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Ja, einige wenige aus dem Bekannten- und Freundeskreis und einige berühmte Personen.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Ja, noch mehr konsequente Haltung zur eigenen Überzeugung nach außen zu tragen. Noch mehr zu sich selber stehen und stopp sagen.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Die Menschenrechte dürfen der Angst nicht geopfert werden.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Mehr digitalisiert, noch mehr überwacht, weniger Entscheidungsfreiheit für den Einzelnen.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Ich habe diese Zeit als sehr schlimm erlebt und gleichzeitig als sehr lehrreich. Schön, dass es diesen Fragebogen gibt.