Wir schreiben Geschichte #60: Susanne Schneider

Susanne Schneider, 57 Jahre, Wollsdorf/St. Ruprecht an der Raab,  Mutter/Hausfrau 

1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?

Als die Medien vermehrt berichteten, meine jüngste Tochter (damals 17) Panikanfälle in der Nacht bekam, weil sie Reis bei einem chinesischen Restaurant aß. Weil sie ihre beste Freundin umarmte, die in Rom (kurz vor dem ersten Lockdown) auf Urlaub war.

2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?

Als meine Kinder (erwachsen) die in Graz leben (lebten) mich nicht sehen wollten, eine Tochter mir schrieb, dass sie mit uns nur spazieren gehen würde, wenn wir PCR getestet und zweifach geimpft sind. Dass meine Mutter (79) uns nicht sehen wollte, und panisch auf die Bilder aus Bergamo reagierte, ich sie immer wieder telefonisch beruhigen musste. Meine Töchter (30, 28 und 21) all diese Lügen und Propaganda glaubten, obwohl sie studierten. Mich nicht angreifen wollten, bzw. mich nicht umarmen wollten. Diese ganze Testerei, die mein Mann und mein Sohn mitmachen mussten. Dass meine Töchter sich von der Familie bzw. von meinem Mann und mir distanziert haben, weil wir uns geweigert haben uns impfen zu lassen. Ich wurde von meiner ältesten Töchter öffentlich (Twitter, …) als Schwurblerin und Antiimpferin tituliert. Die Maskenpflicht in Bereichen wo diese sinnlos ist, und war.

3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?

Ich habe viel Bewegung an der frischen Luft gemacht, habe neue Freunde gewonnen.

4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?

Musik, Bewegung, Dr. Martin Sprenger – seine FB Seite.

5.  Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?

Besuch meiner Kinder …

6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?

Diese planlose Regierung, diese Ankündigungen, wenn ihr nicht brav seid, dann gibt es einen Lockdown, … es wird sicher keinen Lockdown mehr geben, die Ungeimpften sind schuld…. dass Menschen angegriffen wurden, die keine Maske trugen, die jemanden zu nahe gekommen sind, sie verreist sind und als Virenschleudern hingestellt wurden.

7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?

Ja, die Panikmache, die Lügen der Medien.

8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?

Es gab Abende, da hoffte ich einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen. Und dann schien am nächsten Tag die Sonne und schöpfte wieder Kraft. Vor allem der Winter 2021/2022 war grausam. Kraft haben mir die Reisen nach Istrien gegeben, die wir trotzdem gemacht haben, wir haben dort gesehen, wie „normal“ das Leben dort ist. An der Grenze zu Österreich war wieder die apokalyptische Stimmung.

9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, meine Töchter … es hat viel Tränen gekostet, und es ist jetzt auch noch nicht alles geheilt. Das wird noch dauern.

10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?

Dr. Martin Sprenger, Ulrike Guerot, Nina Proll, Eva Herzig, Hendrik Streek.

11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?

Ich habe mehr das Gefühl, viel zu versäumen, und vieles nachholen zu müssen.

12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten?

Seid kritisch, hinterfragt, bildet Euch eine eigene Meinung. Glaubt nicht alles, was die Medien Euch vorgeben.

13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?

Ich hoffe, dass viele Menschen aus dieser Krise gelernt haben. Dass sie verstehen, wie wichtig es ist, sich nicht von den Medien leiten zu lassen.

14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?

Eine Begebenheit. Ich saß in der Straßenbahn in Graz ohne Maske, und wurde vom Mob beschimpft. Eine ältere Dame kreischte in ihr Telefon: Polizei, kommen sie, da sitzt jemand ohne Maske. Das war wirklich eigenartig. Ein Mann klopfte bei der Haltestelle gegen das Fenster der Straßenbahn und drohte mir mit der Faust. Ja, Angst kann die Menschen zu Bestien werden lassen.