„Kann man denn überhaupt niemandem mehr trauen?“ Vermutlich ist jedem von uns schon einmal dieser Gedanke durch den Kopf gegangen, wenn er enttäuscht wurde. Wer anderen sein Vertrauen schenkt, macht sich verletzlich. Denn womöglich wird er verraten, belogen oder betrogen.
Vertrauen durchzieht unser gesamtes soziales Miteinander. In der Partnerschaft streben wir danach, das Vertrauen des anderen zu gewinnen und möglichst nicht mehr zu verlieren. Medien, politische Parteien, Hersteller von Konsumgütern buhlen um unser Vertrauen.
Vertrauen stärkt unsere Bindungen, stiftet Frieden, schafft Einigkeit und Harmonie. Notwendig ist es nur dann, wenn man die Absichten und Möglichkeiten des anderen nicht mit Sicherheit kennt. Wenn man vertraut, gibt man also Kontrolle ab und riskiert etwas. Der Gegenspieler zum Vertrauen ist das Misstrauen oder die Angst. Nimmt die Gehirnaktivität in den Regionen zu, die uns Angst spüren lassen, dann nimmt das Vertrauen ab. Je mehr Angst wir haben, desto weniger vertrauen wir.
Misstrauen ist oft der Beginn einer feindseligen Haltung anderen gegenüber. Ist man verbittert, erwartet man vielleicht gar nichts mehr oder rechnet mit dem Schlimmsten, denn dann kann man nicht enttäuscht werden. Doch vergibt man sich mit dieser Haltung auch die Chance auf befriedigende, positive Erfahrungen – sowohl im persönlichen Bereich als auch im öffentlichen Umfeld.
Forschungsergebnisse belegen, dass unsere Erwartungen unser Verhalten beeinflussen. Wer häufig misstraut, wird auch tatsächlich öfter enttäuscht und findet darin die Bestätigung, dass das Misstrauen berechtigt war. Dieses Phänomen nennt sich in der Psychologie „Selbsterfüllende Prophezeiung„.
Natürlich ist die Gefahr enttäuscht zu werden geringer, wenn man niemandem mehr traut. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Kosten den Nutzen aufwiegen. Betrachtet man die zahlreichen positiven Konsequenzen, die sich aus dem Vertrauen in sich selbst, in andere und auch in Institutionen ergeben, erscheint es als außergewöhnlich wertvolle Ressource. Das Risiko des Vorschussvertrauens macht sich unmittelbar bezahlt.
Im Zeitalter der Globalisierung, in dem wir mit komplexen und ungewissen Lebenssituationen zu tun haben, wird Vertrauen zu einem Muss, will man noch leichten Fußes durch die Welt gehen. Vielleicht ist es wichtig, wie nie zuvor ist, in diesen Wert zu investieren, um eine neue Kultur des Vertrauens zu etablieren, die die Basis für Frieden ist.
Fragen für den Dialog:
Welche Erfahrungen habe ich in der Vergangenheit mit Vertrauen gemacht, die mein Vertrauensverhalten beeinflusst haben?
Bin ich enttäuscht worden? Habe ich selbst enttäuscht? Wie gehe ich damit um?
Wem schenke ich mein Vertrauen? Bin ich selbst vertrauenswürdig?
Literatur:
Frey, D. (2007). Psychologie der Werte. Göttingen: Hogrefe.
Helbing, D. (2013). Vertrauen: Die unsichtbare Macht. Berlin: Deutsche Verlags-Anstalt.
Hüther, G. (2019). Das Vertrauen: Vom Misstrauen zur Kultur der Achtsamkeit. München: Kösel-Verlag.
Luhmann, N. (2000). Vertrauen – Ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität. Stuttgart: Lucius & Lucius.
Petermann, F. (2013). Psychologie des Vertrauens (4. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
Sprenger, R. K. (2012). Vertrauen: Der Schlüssel zur neuen Wirtschaftsordnung. Frankfurt am Main: Campus Verlag.
Hören begleitet mich schon mein ganzes Leben. Um als Kind herauszufinden, wie die Welt funktioniert, musste ich gut zuhören. Als ich die Welt bereiste, um sie kennenzulernen, war es wichtig, zuzuhören. Als Psychologe lernt man auf tiefsten Ebenen zu hören. In der Kommunikation mit meinen Eseln ist Hören unabdinglich. Ein Kind, dem man nicht zuhört, wird seelisch krank. Eine Partnerschaft zerbricht, wenn man einander nicht zuhört. Wer auf seinen Körper nicht hört, bekommt irgendwann die Rechnung präsentiert. Was passiert, wenn man der Natur nicht zuhört, spüren wir jeden Tag.
Im Moment leben wir weltweit in kritischen Zeiten. Große Veränderungen und Herausforderungen betreffen uns alle. Bei soviel Unsicherheit, Druck, Angst und Zorn ist Zuhören wichtiger denn je.
Wann immer Sie sich in einer Situation befinden, die unklar oder stressig ist, ist dies der beste Schritt: Hören Sie zu!
Und zwar nicht nur mit den Ohren. Man kann weit mehr Ebenen in die Wahrnehmung miteinbeziehen. Dieses Hören mit allen Sinnen hilft, wenn wir von so vielen widersprüchlichen Informationen aus den Medien überflutet werden, gelassener zu bleiben und Dinge besser einzuschätzen. Gerne stelle ich Ihnen dieses Konzept hier vor, in der Hoffnung, dass es auch für Sie hilfreich ist.
Hören auf vier Ebenen
Wie schnell ist man überfordert, wenn man Nachrichten aus aller Welt verfolgt. Eine Strategie wäre es nun, den Kopf in den Sand zu stecken und einfach nicht mehr zuzuhören. Sie könnten aber auch versuchen mehr zuzuhören. Nicht im Sinne von mehr Zeit. Sondern auf tieferen Ebenen: mit den Ohren, mit dem Körper, mit dem Herz und mit der Seele.
Hören mit den Ohren – die erste Ebene
Unser Gehirn ist so gebaut, dass die hörbare Umgebung ständig gescannt wird, auf alles, was für uns besonders wichtig sein könnte. Diese raffinierte Art des Hörens nennt sich „Cocktail Party Phänomen“. Bestimmt kennen Sie das, wenn sie auf einer überfüllten Party sind, und der Raum erfüllt ist vom Plätschern der Stimmen. Wenn aber jemand in diesem Raum Ihren Namen sagt, werden Ihre Ohren sofort die Aufmerksamkeit darauf lenken. Bei Tieren kann man dieses Hören mit den Ohren gut beobachten: Katze, Hund, Esel drehen die Ohren in die Richtung eines wahrgenommenen Geräuschs, um darauf mit Freude oder auch Angst zu reagieren.
Die meisten Menschen hören nur auf dieser Ebene, wenn sie überhaupt zuhören. Und sie bleiben dann auf dieser emotionalen Stufe gefangen: in Empörung, Besorgnis, Verzweiflung. Unsere sensiblen Nervenenden stehen unter Dauerstrom. Anstatt nun tiefer zuzuhören, interpretieren wir das als Angriff und fangen an uns zu wehren oder zurückzuschreien. Das erschreckt aber wieder andere, die jetzt mehr denn je beunruhigt sind. Der Teufelskreis nimmt seinen Lauf. Konflikte eskalieren, Schuldzuweisungen werden laut, Mitgefühl erlischt. Hören mit den Ohren ist nur der Anfang.
Hören mit dem Körper – die zweite Ebene
Wenn wir etwas hören, das uns Angst oder Stress macht, bemerken wir, wenn wir unsere Aufmerksamkeit darauf lenken, auch normalerweise unbewusst ablaufende körperliche Reaktionen: Die Muskelspannung steigt, der Herzschlag wird schneller, der Blutdruck erhöht sich, die Atemzüge werden kürzer und flacher, die Körpertemperatur verändert sich.
Sobald wir diese körperlichen Reaktionen bemerkt haben, können wir sie auch verändern. Etwa, indem wir tief und ruhig atmen. Indem wir unsere verspannten Muskelpartien kurz und kräftig anspannen und dann völlig entspannen. So lassen Sie Ihren Körper wissen, dass keine unmittelbare Bedrohung ansteht.
Mit dem Hören auf der Körperebene durch Achtsamkeit, Ruhe und Konzentration auf das Hier und Jetzt verändert sich die Erfahrung des Hörens gravierend. Wo wir anfangs einen Angriff befürchteten, kann sich nun zeigen, was nicht so offensichtlich ist. Wir können uns einfühlen in jemanden, der erschrocken, erschöpft oder gestresst ist. Durch diese Einsicht gewinnen wir selbst mehr Ruhe durch Verstehbarkeit und Handhabbarkeit. Und während wir uns selbst mehr entspannen, schaffen wir auch eine sicherere Umgebung für den anderen, der sich dadurch beruhigen kann.
Hören mit dem Körper erlaubt uns den emotionalen Ton mit erstaunlicher Genauigkeit aufzunehmen. So wird eine ganz andere Wahrheit einer Situation offenkundig. Wir werden bemerken, wo Worte jeglicher Logik trotzen oder wo wir manipuliert werden.
Hören mit dem Herzen – die dritte Ebene
Wenn wir die Absichten anderer Menschen erkennen, können wir entscheiden, wie weit wir unser Herz öffnen wollen. Wenn wir zuhören und langsam und rhythmisch atmen, können wir mit unserem physischen Herzen spüren, welche Reaktion eine kluge ist.
Wenn Sie etwas Wichtiges hören, überprüfen Sie, ob Ihr Herz vorwärts oder rückwärts gehen will. Wenn Sie belogen werden, kann es sein, dass Sie den Wunsch verspüren, wegzulaufen. Wenn jemand die Wahrheit sagt, oder etwas, das für Ihr Wohlbefinden gut ist, können Sie eine magische Anziehungskraft spüren. Das Herz kann einem dabei ganz leicht werden. So ein offenes Herz kann andere beruhigen. Je mehr Herzen sich in der Kommunikation öffnen, desto sanfter und mitfühlender werden wir miteinander umgehen. Eine Anleitung zu diesem Hören mit dem Herzen finden Sie in meinem Artikel über Herzkohärenz.
Hören mit der Seele – die vierte Ebene
Je mehr man dem ersten Impuls des Hörens mit den Ohren auch die Ebenen des Körpers und des Herzens hinzufügt, umso mehr verbindet man sich mit etwas, das Carl Gustav Jung das Kollektive Unbewusste nannte. Es ist, als ob man sich mit einer universellen Weisheit verbindet, die körperliche Grenzen verschwimmen lässt.
Wenn ich mit jemandem nicht konform gehe, erlaubt mir dieses Zuhören der Seele, dessen Verwirrung oder Schmerz zu erkennen. Das bedeutet nicht, seine Meinung zu ändern, etwa wenn man Hass oder Vorurteile hört. Aber es bedeutet, dass ich mit weniger Angst und mehr Bewusstsein zuhöre, weil ich erkenne, dass ein sinnloser Angriff eine viel schwächere Kraft als Mitgefühl ist.
Wenn ich mit meinen Ohren, meinem Körper und meinem Herzen zuhöre, bringe ich die Seele zum Schwingen und verbinde mich auf einer höheren Ebene mit Millionen Menschen, die sich weigern, der Angst und Verbitterung nachzugeben. Menschen, die hassen, mögen verletzt, wütend und beharrlich sein. Trotzdem ist es auch ihr Ziel, eine Welt zu schaffen, die sicher und gerecht ist und auf der ein glückliches Leben für uns alle möglich ist.
Hören auf allen Ebenen ist die Eintrittskarte
Wenn Sie also als erste Reaktion auf eine Nachricht erschrecken oder Angst bekommen, nehmen Sie ein paar tiefe Atemzüge, entspannen Sie nacheinander alle Muskelpartien und unterbrechen Sie so die reflexartige Attacke. Lauschen Sie auf die Eingebungen Ihres Herzens und Ihrer Seele. Nehmen Sie diese tiefere Einsicht über sich selbst, Ihr Gegenüber und Ihre Mitmenschen in aller Welt wahr.
Wenn ich an Zeiten denke, in denen ich intensiv auf diese Weise mit Patienten gearbeitet haben, stelle ich fest, dass dies auch Zeiten großen persönlichen Wachstums waren. Während man genau zuhört, wird man reifer, fähiger und vielleicht auch lebensweiser.
Vielleicht sind diese unsicheren, ereignisreichen Zeiten, die wir gerade durchleben, auch ein Geschenk für uns alle: Eine Zeit, in der wir lernen müssen, richtig zuzuhören und damit auch persönlich und gesellschaftlich wachsen.
Vollständiges Hören auf allen Ebenen bringt uns über unsere Grenzen hinaus und birgt die Chance auf eine neue Stärke. Keine Macht über andere. Sondern eine Kraft für uns alle. Richtiges Hören verbindet uns, indem es uns vom Schaden und Zerstören zum Frieden lenkt. So mag es tröstlich sein, dass die Fremdheit und das weltweite Aufbäumen der Natur, so katastrophal es erscheinen mag, auch nutzen kann, um eine sicherere, friedlichere, bessere Welt zu schaffen.
Literatur
Zuhören e.V. [Hrsg.: Volker Bernius und Hans Sarkowicz]. Ganz Ohr: Interdisziplinäre Aspekte des Zuhörens. Edition Zuhören, Band 1. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 2002.
Niekerken, Anja. „Das Geheimnis richtigen Zuhörens: Wie Sie erfolgreicher und besser kommunizieren.“ 2020. Verfügbar unter: https://permalink.obvsg.at/vlb/VLB1167899. Zugriff am 13.4.2024.
Fragen ist eine transformative Kraft, die tief in unserer menschlichen Natur verankert ist. Sie erweitert den Horizont unserer Gedanken und lässt uns neue Perspektiven entdecken.
Fragen sind nicht nur Werkzeuge des Wissens, sondern auch Katalysatoren für Reflexion und Selbstentdeckung. Sie öffnen Türen zu unbekannten Welten und ermöglichen es, uns selbst und die Welt um uns herum besser zu verstehen.
In Max Frischs „Fragebogen“ werden Fragen als Mittel zur Selbsterforschung eingesetzt, um die Tiefe der menschlichen Existenz zu erkunden. Sie fordern uns heraus, unsere Überzeugungen zu hinterfragen, unsere Werte zu überdenken und unsere Identität zu reflektieren.
Die Magie des Fragens liegt nicht nur in den Antworten, die wir erhalten, sondern auch in den Prozessen des Fragens selbst. Es ist ein Akt der Neugierde, der Offenheit und des Mutes, der es uns ermöglicht, die Grenzen unseres Wissens zu überschreiten und uns auf eine Reise der Entdeckung zu begeben.
Fragen offenbaren die unendliche Komplexität des Lebens und erinnern uns daran, dass die Suche nach Antworten ebenso wichtig ist wie die Antworten selbst. Sie laden uns ein, immer weiter zu fragen, zu erkunden und zu wachsen, und in diesem Prozess finden wir die wahre Essenz dessen, was es bedeutet, menschlich zu sein.
Besonders bei schwierigen Fragen des Lebens sind wir gerne auf der Suche nach einfachen Antworten. Wir fragen unsere Freunde, unsere Familie, durchstöbern Google und YouTube oder plündern die Bibliothek. Wenn wir gar nicht weiterkommen, fragen wir Fachleute und Experten. Schlussendlich können uns andere jedoch nicht die Antwort auf Fragen zu unserem Leben geben. Denn diese liegt in uns selbst. Schon Sokrates war überzeugt davon, dass Fragen sehr wichtig sind: Nämlich um durch Einkehr und Innenschau zur Selbsterkenntnis zu kommen.
Dementsprechend sind Patienten, die meine Praxis aufsuchen, anfangs manchmal geschockt. Denn sie wollen doch nur eine einfache Antwort.
Wie werde ich meine überflüssigen Pfunde los?
Wie kann ich leicht und einfach das Rauchen aufgeben?
Wie kann ich meinen Stress bewältigen?
Was kann ich gegen meine Schlafstörungen tun?
Was kann ich tun, um glücklich, gesund, entspannt, … zu werden?
Natürlich gibt es dazu Patentrezepte (auch im stofflichen Sinne). Und Leitlinien, nach denen Patienten in Schubladen zu kategorisieren und zu behandeln sind. Aber führt das zum erwünschten Erfolg?
Wohl kaum, denn jeder Mensch ist einzigartig und verschieden und es gibt nicht die Therapie. Denken Sie nur an Gewichtsprobleme. Natürlich: „Iss weniger und beweg dich mehr“ scheint die Lösung zu sein, die auf der Hand liegt.
Aber warum isst derjenige denn mehr, als ihm guttut?
Ohne unzensierte Innenschau und Selbsterkenntnis verpuffen alle wohlgemeinten Ratschläge im Nichts. Selbstverständlich ist es wichtig, die passende Ernährungsform zu finden, ein gutes Maß an Bewegung ins Leben zu bringen, Mangelzustände auszugleichen. Aber gleichzeitig muss der Blick auch auf die Hintergründe gerichtet werden, die uns Gewichtsprobleme, die uns krank, unglücklich, gestresst machen. Erst damit wird Heilung nachhaltig.
Wer auf diese Weise seine Probleme löst, ist nicht mehr angewiesen auf sogenanntes Expertentum. Man trifft auf den inneren Arzt in sich selbst und beginnt, die Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Diese Freiheit ist für viele ungewohnt, leben wir doch ein Leben, das von Normen, Regeln und Vorschriften flankiert ist. Aber sie birgt ein Potenzial in sich, dass sich weit über die medizinische Komponente hinaus erstreckt.
Freiheit durch Selbstverantwortung
Die Antworten, wie ein gutes, zufriedenes, selbstbestimmtes Leben gelingen kann, liegen in uns selbst. Wagen Sie sich doch mal an ein paar einfache Fragen heran, die jeden betreffen. Sie stammen aus einem Buch, das ich immer wieder mal gerne durchblättere: „Fragebogen“ von Max Frisch. Es ist 1972 erstmals bei Suhrkamp erschienen und besteht ausschließlich aus zeitlosen Fragen, die in 11 Bereiche unterteilt sind. Diese drehen sich um die Themen Erhaltung des Menschengeschlechts, Ehe, Frauen, Hoffnung, Humor, Geld, Freundschaft, Vatersein, Heimat, Eigentum und Tod. Die Antworten bleiben dem Leser überlassen – was die Lektüre so unwiderstehlich macht.
Einige ausgewählte Fragen:
Wem wären sie lieber nie begegnet?
Wären Sie gerne als Kind anderer Eltern, auf einem anderen Kontinent oder in einem anderen Land geboren worden?
Wenn Sie die Macht hätten zu befehlen, würden Sie auch etwas anordnen, das gegen den Willen der Mehrheit wäre?
Was meinen Sie, nimmt man Ihnen übel?
Gesetzt den Fall, Sie haben noch nie einen Menschen umgebracht: Wie erklären Sie sich, dass es noch nie dazu gekommen ist?
Hätten Sie von sich selbst aus die Ehe erfunden?
Wann macht Sie die Ehe eher nervös:
im Alltag?
auf Reisen?
wenn sie allein sind?
in Gesellschaft?
unter vier Augen?
abends?
morgens?
Meinen Sie erraten zu können, wie Ihr derzeitiger Partner die obigen Fragen beantwortet hätte?
Möchten Sie, dass Ihr Partner weiß, wie Sie die obigen Fragen beantwortet haben?
Tun Ihnen Frauen leid? Warum? Warum nicht?
Was bezeichnen Sie als männlich?
Möchten Sie Ihre Frau/Ihr Mann sein?
Hoffen Sie, angesichts der derzeitigen Weltlage:
auf die Vernunft?
auf ein Wunder?
dass es weitergeht wie bisher?
Was erhoffen Sie sich vom Reisen?
Wenn Sie jemanden mit einer unheilbaren Krankheit kennen: Machen Sie ihm dann trotzdem Hoffnung?
Was erwarten Sie im umgekehrten Fall?
Wenn Sie alles Lachen abziehen, das auf Kosten von Dritten geht: Finden Sie, dass Sie oft Humor haben?
Wenn Sie einen Menschen in der Badehose treffen und nichts von seinen Lebensverhältnissen wissen: Woran erkennen Sie nach einer Unterhaltung trotzdem, dass er reich ist?
Haben Sie schon einmal gestohlen?
Bargeld?
Gegenstände (ein Handtuch im Hotel, Blumen aus einem fremden Garten, Kugelschreiber, …)
eine Idee?
Was tun Sie für Geld nicht?
Erleben Sie einen Hund als Eigentum?
Mögen Sie Einzäunungen?
Wogegen sind Sie nicht versichert?
Worauf könnten Sie eher verzichten?
auf Heimat?
auf Vaterland?
auf die Fremde?
Was macht Sie heimatlos?
Arbeitslosigkeit?
Vertreibung aus politischen Gründen?
Karriere in der Fremde?
dass Sie in zunehmendem Maße anders denken, als die Menschen, die den gleichen Bezirk als Heimat bezeichnen, wie Sie?
Haben Sie eine zweite Heimat?
Könnten Sie sich auch eine dritte oder vierte Heimat vorstellen oder bliebe es dann doch wieder bei der ersten?
Und zuletzt: Welche Frage sollte noch gestellt werden? War etwas dabei, dass Sie ins Nachdenken gebracht hat?
Wenn Sie Antworten auf Fragen des Lebens suchen, stellen Sie die richtigen Fragen. Wenn Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, und vor lauter unterschiedlichen Antworten schon ganz verwirrt sind, lassen Sie sich helfen. Psychologen und auch gute Ärzte sind Experten für Fragen und natürlich auch fürs Zuhören. Der Experte für Ihr gutes Leben sind Sie selbst.
Bessere Gesundheit? Beruflicher Erfolg? Glückliche Beziehungen? All das ist möglich, wenn Sie auf die Stimme tief in Ihrem Inneren hören.
Der nächste Dialog mit Respekt am 27.4.24 wird sich ganz um das Thema Fragen drehen. Wir würden uns freuen, Sie begrüßen zu dürfen.
Manipulation in Beziehungen meint jede Form von Verhalten, das darauf abzielt, die Gefühle, Gedanken, Handlungen oder Entscheidungen einer Person in einer Partnerschaft zu kontrollieren oder zu beeinflussen, oft, aber nicht immer, zum Vorteil des Manipulators und zum Nachteil des manipulierten Partners. Sie kann verschiedene Formen annehmen und in verschiedenen Kontexten auftreten, sei es in romantischen Beziehungen, Freundschaften, Familien, im schulischen oder beruflichen Kontext und kann sehr subtil sein. Es lohnt sich jedenfalls die Dynamik von Beziehungen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Einige Beispiele für Manipulation in Beziehungen sind:
Emotionaler Druck: Ein Partner kann durch Schuldgefühle oder Vorwürfe versuchen, den anderen dazu zu bringen, bestimmte Handlungen auszuführen oder Entscheidungen zu treffen.
Gaslighting: Dies beinhaltet das Verleugnen oder Verdrehen von Fakten, um den Partner dazu zu bringen, seine eigene Wahrnehmung der Realität infrage zu stellen. Das kann dazu führen, dass sich der manipulierte Partner verwirrt, unsicher und abhängig fühlt. Ein hervorragendes Beispiel für Gaslighting schildert der Film „Das Haus der Lady Alquist“ von 1944.
Isolation: Ein Partner kann versuchen, den anderen von Familie, Freunden oder anderen sozialen Kontakten zu isolieren, um die Kontrolle über ihn zu verstärken und ihn abhängiger zu machen.
Passive Aggressivität: Statt offen über Probleme zu kommunizieren, kann ein manipulativer Partner seine Unzufriedenheit oder Frustration auf subtile und indirekte Weise ausdrücken, was es schwieriger macht, Konflikte anzusprechen und zu lösen.
Manipulation von Informationen: Ein Partner kann Informationen zurückhalten oder selektiv preisgeben, um die Wahrnehmung oder das Verhalten des anderen zu beeinflussen.
Finanzielle Kontrolle: Ein Partner kann die Finanzen dominieren und den anderen Partner finanziell abhängig machen, was seine Handlungsfreiheit einschränkt und ihn manipulierbarer macht.
Liebesentzug: Ein Partner könnte Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit oder sexuelle Intimität zurückhalten, um den anderen dazu zu bringen, bestimmte Handlungen auszuführen oder Entscheidungen in eine gewünschte Richtung zu treffen.
Übermäßiges Lob oder Kritik: Ein manipulativer Partner könnte Lob und Anerkennung verwenden, um den anderen dazu zu bringen, sich erwünscht zu verhalten, oder Kritik einsetzen, um Schuldgefühle zu erzeugen oder das Selbstwertgefühl zu mindern.
Versprechungen und Drohungen: Ein Partner könnte Versprechungen machen, um den anderen dazu zu bringen, zu tun, was er will, oder mit negativen Konsequenzen drohen, wenn der andere nicht kooperiert.
Triangulation: Ein Partner könnte eine dritte Person in die Beziehung einbeziehen, sei es durch Eifersucht erregende Handlungen oder durch das Einholen der Meinung dieser Person, um den anderen zu manipulieren oder zu kontrollieren.
Selbstmitleid: Ein manipulativer Partner könnte Selbstmitleid verwenden, um Sympathie zu erlangen und den anderen dazu zu bringen, sich um ihn zu kümmern oder seine Bedürfnisse über die eigenen zu stellen.
Schuldgefühle induzieren: Ein Partner könnte gezielt Situationen schaffen oder verzerren, um dem anderen das Gefühl zu geben, schuldig zu sein, und ihn so dazu bringen, sich zu entschuldigen oder seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen.
Intellektuelle Manipulation: Ein Partner könnte versuchen, den anderen durch rationale Argumentation oder logische Fallstricke zu überzeugen, seine Position zu akzeptieren oder sein Verhalten zu ändern, selbst wenn es nicht im besten Interesse des anderen ist.
Verleugnung von Autonomie: Ein manipulativer Partner könnte die Autonomie des anderen einschränken, indem er Entscheidungen für ihn trifft oder ihn in die Enge treibt, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Eine reife und erfüllende Partnerschaft ist geprägt von Respekt, Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung und zeigt sich darin auf gesunde Weise miteinander umzugehen.
Hier sind einige Prinzipien für Interaktionen auf Augenhöhe:
Offene Kommunikation: Stärken Sie die Kommunikation, indem Sie offen und ehrlich miteinander sprechen. Teilen Sie Ihre Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse und Erwartungen auf eine respektvolle Weise.
Empathie entwickeln: Bemühen Sie sich, die Perspektive des anderen zu verstehen und Empathie für seine Gefühle und Bedürfnisse zu zeigen. Das bedeutet, aktiv zuzuhören und sich in die Lage des anderen zu versetzen.
Gegenseitiger Respekt: Zeigen Sie Respekt vor den Grenzen, Wünschen und Entscheidungen des anderen. Respektieren Sie auch die Individualität und Autonomie des Partners.
Konstruktives Feedback: Geben Sie Feedback auf eine konstruktive und unterstützende Weise, anstatt kritisch oder abwertend zu sein. Konzentrieren Sie sich auf das Verhalten oder die Situation, nicht auf die Person.
Gemeinsame Entscheidungsfindung: Treffen Sie Entscheidungen gemeinsam, indem Sie offen über Optionen diskutieren und Kompromisse eingehen, um die Bedürfnisse und Wünsche beider Partner zu berücksichtigen.
Grenzen setzen und respektieren: Klären Sie Ihre eigenen Grenzen und respektieren Sie die Grenzen des anderen, um ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens in der Beziehung aufrechtzuerhalten.
Verantwortung übernehmen: Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr eigenes Verhalten, Ihre Entscheidungen und Ihre Gefühle. Vermeiden Sie es, den anderen für Ihre eigenen Probleme oder Emotionen verantwortlich zu machen.
Eigenständigkeit fördern: Ermutigen Sie den Partner, unabhängig zu sein und seine eigenen Interessen, Hobbys und Beziehungen außerhalb der Partnerschaft zu pflegen. Respektieren Sie die individuelle Identität jedes Partners.
Konfliktlösung: Lernen Sie, Konflikte auf konstruktive Weise anzugehen, indem Sie aufeinander zugehen, Kompromisse eingehen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen und suchen Sie stattdessen nach gemeinsamen Zielen.
Wertschätzung und Unterstützung: Zeigen Sie Ihrem Partner Wertschätzung für seine Stärken und bemühen Sie sich, ihn in seinen Zielen und Träumen zu unterstützen. Seien Sie ein unterstützender Begleiter auf seinem Lebensweg.
Authentizität: Seien Sie authentisch und echt in Ihrer Kommunikation und Interaktion mit Ihrem Partner. Zeigen Sie sich so, wie Sie wirklich sind, ohne sich zu verstellen oder eine Fassade aufrechtzuerhalten.
Selbstreflexion: Nehmen Sie sich Zeit für Selbstreflexion und Selbstbewusstsein, um Ihre eigenen Bedürfnisse, Werte und Motivationen besser zu verstehen. Dies ermöglicht es Ihnen, bewusste Entscheidungen zu treffen und effektiver mit Ihrem Partner zu interagieren.
Anerkennung und Dankbarkeit: Schätzen Sie die positiven Aspekte Ihres Partners und zeigen Sie Dankbarkeit für seine Anstrengungen, Beiträge und Qualitäten. Dies stärkt das Gefühl der Wertschätzung und des Zusammenhalts in der Beziehung.
Flexible Anpassung: Seien Sie flexibel und offen für Veränderungen in der Beziehung sowie für unterschiedliche Bedürfnisse und Perspektiven. Seien Sie bereit, sich anzupassen und zu wachsen, um die Bedürfnisse beider Partner zu erfüllen.
Selbstpflege: Nehmen Sie sich Zeit für Selbstpflege und persönliches Wachstum, um Ihre eigene Gesundheit und Zufriedenheit zu fördern. Indem Sie gut für sich selbst sorgen, können Sie auch besser für Ihre Partnerschaft sorgen.
Humor und Leichtigkeit: Nutzen Sie Humor und eine spielerische Herangehensweise, um Spannungen abzubauen und eine positive Atmosphäre in der Beziehung zu schaffen. Lachen und gemeinsame Freude stärken die Verbindung zwischen Ihnen und Ihrem Partner.
Gemeinsame Ziele: Identifizieren Sie gemeinsame Ziele und Träume, an denen Sie zusammen arbeiten können, um ein Gefühl von Sinnhaftigkeit und Zusammengehörigkeit in der Beziehung zu fördern.
Vergebung und Versöhnung: Seien Sie bereit, Fehler und Schwierigkeiten zu vergeben und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um Konflikte zu lösen und die Beziehung zu stärken. Versöhnung und Vergebung ermöglichen es beiden Partnern, voranzukommen und sich weiterzuentwickeln.
Wachstum und Weiterentwicklung: Bemühen Sie sich kontinuierlich um persönliches Wachstum und Entwicklung sowie um das Wachstum und die Entwicklung Ihrer Partnerschaft. Sehen Sie Herausforderungen als Chancen für Wachstum und Lernen.
Zeit und Aufmerksamkeit: Widmen Sie Ihrem Partner Zeit und Aufmerksamkeit, um eine tiefe Verbindung und Intimität aufrechtzuerhalten. Hören Sie aktiv zu, zeigen Sie Interesse an seinem Leben und seinen Interessen und schaffen Sie bewusst Zeit für gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen.
Das Umsetzen dieser Prinzipien in Ihren Beziehungen hilft eine tiefe, erfüllende und nachhaltige Partnerschaft aufbauen, die auf gegenseitigem Respekt, Liebe und Wachstum basiert.
Wenn Sie erkennen, dass Ihr Partner versucht, Sie zu manipulieren, ist es wichtig, angemessen darauf zu reagieren, um Ihre eigenen Grenzen zu schützen und die Dynamik in der Beziehung zu verbessern. In manchen Fällen mag es notwendig, sich von einem manipulativen Partner zu trennen, insbesondere wenn das Verhalten des Partners ungesund oder gefährlich ist und eine echte Bedrohung für die Sicherheit und das Wohlbefinden darstellt. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.
Hier einige Schritte, die hilfreich sind, wenn der Partner manipuliert:
Selbstreflexion: Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre eigenen Gefühle und Reaktionen auf die manipulativen Verhaltensweisen Ihres Partners zu überprüfen. Identifizieren Sie, wie Sie sich dabei fühlen und welche Grenzen für Sie verletzt werden.
Klare Kommunikation: Sprechen Sie offen und direkt mit Ihrem Partner über Ihre Beobachtungen und Gefühle. Verwenden Sie dabei „Ich“-Aussagen, um Ihre eigenen Empfindungen zu kommunizieren, anstatt den anderen zu beschuldigen oder zu kritisieren.
Grenzen setzen: Seien Sie entschlossen, Ihre eigenen Grenzen zu setzen und diese klar Ihrem Partner zu kommunizieren. Seien Sie bereit, Konsequenzen zu nennen, wenn Ihre Grenzen weiterhin verletzt werden.
Gesunde Distanz: Erwägen Sie, eine gesunde Distanz zu Ihrem Partner einzunehmen, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Manipulation Ihre emotionale oder psychische Gesundheit beeinträchtigt. Dies kann bedeuten, sich zeitweise zurückzuziehen, um sich selbst zu schützen.
Professionelle Hilfe: Wenn die manipulativen Verhaltensweisen Ihres Partners schwerwiegend sind oder die Beziehung stark belasten, erwägen Sie die Inanspruchnahme professioneller Hilfe durch einen Therapeuten, um die Dynamik in der Beziehung zu verstehen und zu verbessern.
Selbstschutz: Priorisieren Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und Ihr Wohlbefinden. Nehmen Sie sich Zeit für Selbstpflege und suchen Sie Unterstützung bei Freunden, Familie oder anderen vertrauenswürdigen Personen, um Unterstützung und Perspektive zu erhalten.
Grenzen des Partners respektieren: Respektieren Sie die Grenzen und Bedürfnisse Ihres Partners, aber bleiben Sie gleichzeitig standhaft bei Ihren eigenen Grenzen und Bedürfnissen. Eine gesunde Beziehung beruht auf gegenseitigem Respekt und der Anerkennung der Individualität beider Partner.
Bereitschaft zur Veränderung: Seien Sie offen für Veränderungen in der Beziehung, wenn Ihr Partner bereit ist, sein Verhalten zu reflektieren und zu ändern. Zeigen Sie sich unterstützend bei seinem Bemühen um persönliches Wachstum und Entwicklung.
Sichere Umgebung schaffen: Bemühen Sie sich aktiv, eine sichere und unterstützende Umgebung in der Beziehung zu schaffen, in der beide Partner frei von Manipulation und Kontrolle agieren können.
Manipulation in Beziehungen ist eine uralte Geschichte, die sich in vielen berühmten historischen Beispielen findet und die dramatische Auswirkungen auf Politik, Wirtschaft und Religion haben kann.
Historische Beispiele für Manipulation in Beziehungen:
Politik – Die Beziehung zwischen Cleopatra und Julius Caesar / Marcus Antonius: Cleopatra, die Königin von Ägypten, nutzte ihre Beziehungen zu den römischen Herrschern Julius Caesar und später Marcus Antonius, um die politischen Interessen Ägyptens zu fördern. Sie pflegte strategische Beziehungen zu diesen mächtigen Männern, um die Macht und den Einfluss ihres Landes zu stärken.
Wirtschaft – Die Rothschild-Familie und internationale Finanzbeziehungen: Die einflussreiche Bankiersdynastie nutzte ihre Beziehungen zu verschiedenen politischen Führern und Regierungen, um ihre finanziellen Interessen weltweit auszubauen. Durch geschickte Manipulation von Informationen und Beziehungen konnten sie Einfluss auf wichtige politische Entscheidungen nehmen und ihre wirtschaftliche Macht festigen.
Religion – Die Beziehung zwischen Heinrich VIII. und Anne Boleyn: Heinrich VIII., König von England, manipulierte die religiösen und politischen Strukturen seiner Zeit, um seine Ehe mit Katharina von Aragon zu annullieren und Anne Boleyn zu heiraten. Diese komplexe Beziehung führte zu einer Spaltung mit der römisch-katholischen Kirche und zur Gründung der anglikanischen Kirche in England.
Spionage – Die Beziehung zwischen Mata Hari und verschiedenen einflussreichen Männern: Mata Hari, eine berühmte Tänzerin und Spionin während des Ersten Weltkriegs, nutzte ihre persönlichen Beziehungen zu hochrangigen Militäroffizieren und politischen Führern, um Informationen zu sammeln. Sie nutzte ihren Charme und ihre Verführungskünste, um Männer zu manipulieren und an geheime Informationen zu gelangen.
Persönlicher Vorteil –Kaiserin Sissi und Kaiser Franz Joseph I. von Österreich-Ungarn: Die Beziehung zwischen Sissi und Franz war von Manipulation geprägt, insbesondere seitens Sissi. Sie nutzte ihre Schönheit, ihren Charme und ihre emotionale Instabilität, um den Kaiser zu beeinflussen und ihren eigenen Willen durchzusetzen, einschließlich ihrer Ablehnung des formellen Hoflebens und ihrer Bemühungen um mehr persönliche Freiheit.
Fragen für den Dialog:
Wo erkenne ich Manipulation in meinen Beziehungen?
Manipulation ist eine uralte Geschichte. Schon im Paradies setzte die Schlange Manipulationstechniken ein, um Eva zu verführen: Einerseits dadurch, dass sie das Begehren nach der verbotenen Frucht vom Baum der Erkenntnis weckte, andererseits durch das Säen von Zweifel und Informationsverzerrung. Sollte Gott wirklich gesagt haben…? Ja, ja, aber damit meinte er doch eher… Und die schlaue Schlange, die als Experte fungierte, musste es doch wissen. Alleine der Manipulation aufgelaufen zu sein, oder gar einen Fehler zuzugeben, ist auch nicht angenehm. Also reichte Eva den Apfel an Adam weiter, vielleicht in der Hoffnung, geteilte Sünde wäre halbe Sünde.
Manipulation bezieht sich auf verschiedene psychologische Techniken und Strategien, die darauf abzielen, das Verhalten oder die Einstellung einer Person ohne deren bewusste Zustimmung zu beeinflussen oder zu steuern. Diese Techniken können in verschiedenen Kontexten angewendet werden, darunter Werbung, Politik, soziale Beziehungen und Medien. Die Ziele und Methoden der Manipulation können stark variieren, von harmlosen Überzeugungsversuchen bis hin zu unethischen oder schädlichen Praktiken.
Schlüsselkonzepte der Manipulation
Einflussnahme durch Emotionen: Emotionale Appelle werden eingesetzt, um Reaktionen wie Mitleid, Angst, Schuld oder Freude zu provozieren, die das Verhalten oder die Entscheidungen einer Person lenken können.
Informationskontrolle: Durch das Zurückhalten, Verzerren oder Überbetonen von Informationen wird versucht, die Wahrnehmung oder das Verständnis einer Situation zu beeinflussen.
Reziprozität: Die Neigung, Gefälligkeiten zu erwidern, kann ausgenutzt werden, um Personen zu verpflichten, etwas zu tun, was sie sonst möglicherweise nicht getan hätten.
Autorität: Die Ausnutzung von wahrgenommener Macht oder Expertise kann Menschen dazu bringen, Anweisungen oder Empfehlungen zu folgen, ohne sie infrage zu stellen.
Knappheit: Die Wahrnehmung von Knappheit kann ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugen und Menschen dazu bewegen, zu schnelle Entscheidungen zu treffen.
Sozialer Beweis: Die Tendenz, das Verhalten anderer als Richtlinie zu nehmen, kann dazu verwendet werden, um Konformität oder Akzeptanz zu fördern.
Ethik und Grenzen
Die ethischen Grenzen der Manipulation sind oft schwer zu bestimmen. Einige Formen der Überzeugung, wie sie in der Werbung oder im Verkauf üblich sind, gelten als akzeptabel, solange sie nicht irreführend oder schädlich sind. Andere, besonders solche, die Ausnutzung, Täuschung oder unfairen Druck beinhalten, werden weitgehend als unethisch oder sogar illegal angesehen.
Schutz vor Manipulation
Um sich vor unerwünschter Manipulation zu schützen, ist es wichtig, kritisches Denken und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Dazu gehört, Informationen zu hinterfragen, Quellen zu überprüfen und sich der eigenen emotionalen Reaktionen bewusst zu sein. Bildung und Bewusstsein über Manipulationstechniken können ebenfalls helfen, ihren Einfluss zu verringern.
Zahlreiche Hintergrundinfos und Übungen zur Förderung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Manipulationstechniken finden Sie in den untenstehenden Beiträgen, die darauf abzielen, kritisches Denken, Selbstreflexion und ein tiefes Verständnis der Mechanismen und der Ethik zu fördern.
Falls Sie sich auf die Suche machen, wer die zauberhafte Szene auf dem Titelbild wohl gemalt haben könnte: Nein, es war nicht William Turner, bekannt für seine erhabenen Landschaften und die Erforschung von Licht und atmosphärischen Effekten, auch wenn man es glauben könnte. Auch der Drache kommt in der Geschichte vom Sündenfall nicht vor, fügt jedoch dem Bild symbolische Tiefe hinzu, als dramatisches, fast apokalyptisches Element, das die emotionale und symbolische Intensität verstärkt: Chaos und Böses, Schutz und Wächterschaft, Macht und Weisheit, Versuchung und Fall.
Das Bild ist mit DALL-E generiert, mit der simplen Vorgabe den Sündenfall im Stil von William Turner zu erstellen. Künstliche Intelligenz bietet ein hohes Potenzial für Manipulation missbraucht zu werden. Schon deshalb ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen.
Rappmund, Eike. „Praxis-Handbuch: Manipulation: Mentalmagie aus der Welt der Hirnforschung, Psychologie und Hypnose: Fachbuch für den grundsätzlichen Einsatz weit hinter den Regeln von Grammatik und Rhetorik: Für Professionelle Manipulateure und schockierte Manipulierte, für Anfänger und Fortgeschrittene in allen Lebenslagen.“ Hamburg: Tredition GmbH, 2014, p. 377 Seiten, https://permalink.obvsg.at/vlb/VLB1263575. Accessed 7 Feb. 2024.
Dehner, Renate & Dehner, Ulrich. „Schluss mit diesen Spielchen! : Manipulationen im Alltag erkennen und wirksam dagegen vorgehen.“ Frankfurt/Main: Campus-Verlag, 2014, p. 232 Seiten, https://permalink.obvsg.at/vlb/VLB1054484. Accessed 7 Feb. 2024.
Als innere Haltung bezeichnet die Psychologie die Einstellung, mit der ein Individuum auf Geschehnisse, bestimmte Gruppen von Menschen, Objekte und Situationen reagiert und wie es diese bewertet. Diese innere Haltung drückt sich in Überzeugungen, Emotionen und Verhalten aus.
Die schlechte Nachricht? Sie besitzen alle Zutaten, um Ihr Leben in einen Albtraum zu verwandeln. Die gute Nachricht? Sie haben auch alles, was Sie brauchen, um Ihr Leben positiv zu gestalten.
Weshalb ich mich erdreiste, das zu behaupten? Keine Sorge, ich werfe Ihnen keine Liste von psychologischen Studien an den Kopf. Aber es ist meine unerschütterlich optimistische Haltung.
Wie kommt man dazu?
Ich komme aus einer Familie von Aufräum- und Putzsüchtigen. Sogar mein Bruder, mit dem ich das Zimmer teilte, war davon befallen. Oder kennen Sie viele 17-jährige Jungs, die mit ihrer kleinen Schwester begeistert ans Großreinemachen gehen? Wenn meine Eltern zum Kaffeetrinken kommen, ist bestimmt schon das Blumenbeet gejätet, irgendeine lockere Schraube am Sonnenschirm angezogen oder der Schnee geschaufelt, bevor sie schnell eine Tasse Kaffee leeren und ein Stück Kuchen verspeisen.
Zum Umdenken brachte mich mein Sohn. Einerseits durch seinen unglaublich lustvollen Umgang mit Matsch und andererseits durch seinen endlos geduldigen Blick, wenn ich ihm klarmachte: „Gleich spiel ich mit Dir. Nur noch schnell Staubsaugen.“ Und da er ein so braves Kind war, konnte ich dann auch noch schnell die 28 Fenster putzen, und die Wäsche bügeln, und… Fertig wurde ich nie, dazu war das Haus einfach zu groß, das heißt ich hatte immer ein schlechtes Gewissen. Wenn am Abend mein Mann nach Hause kam und mich dann auch noch scheinbar sabotierte, weil er die Schuhe nicht auszog, herumbröselte oder beim Händewaschen das ganze Waschbecken nass spritzte, war ich am Ende meiner Kräfte. Ich konnte einfach nicht mehr. Gott-sei-Dank. Ab da begann ich die Haltung „Es muss perfekt sein.“ nach und nach abzumontieren und auf ein rechtes Maß zurückzustutzen. Und ich konnte mit meinem Sohn spazieren gehen, und den Abwasch auf später verschieben.
Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte? Es geht uns oft im Leben so, dass wir eine Einstellung oder Haltung zu etwas haben und uns nur schwer davon abbringen lassen, diese zu überdenken. Vielleicht ist es aus Ihrer Sicht auch genau richtig, so zu denken, weil Sie sich diese Haltung ja erarbeitet haben und somit begründen können. Aber was wäre, wenn sich hinter den Dingen und Personen, die Sie mit Ihrer Haltung als „falsch“ oder „schlecht“ empfinden, um die Sie aktuell lieber einen Bogen machen oder ihnen den Teufel und die Pest an den Hals wünschen, was wäre, wenn sich hinter diesen Personen etwas verbirgt, das, wenn Sie die Sache nur aus einem anderen Blickwinkel erforschen würden, Sie vielleicht die wertvollste Lehre Ihres Lebens zu ziehen könnten?
"Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab."
Marc Aurel
Ich möchte Sie an dieser Stelle einladen, sich zu den folgenden Fragen Gedanken zu machen:
Stellen Sie sich eine Sache, eine Person oder eine Situation vor, um die Sie aktuell lieber einen Bogen machen.
Überlegen Sie sich, warum Sie aktuell diese Sache, Person oder Situation meiden.
Finden Sie heraus, welche anderen Personen Ihnen einfallen, die genau diese Person, Sache oder Situation komplett anders bewerten würden.
Stellen Sie sich folgende Frage: Wie fühle ich mich/was denke ich/wie beurteile ich, wenn ich mit dieser Situation/Person/Sache konfrontiert bin? Und was würde diese andere Person erleben?
Zur Vertiefung, wenn Sie wollen und können: Kontaktieren Sie die andere Person, um mehr von ihr über ihren Blickwinkel zu erfahren.
Seien Sie neugierig und machen Sie sich frei von Ihren (Vor-)Urteilen und lernen Sie, was es heißt, „Neutralität“ und „Multiperspektivität“ als Haltung in Ihr Leben zu übernehmen.
„Was wir verändern müssen, ist die innere Einstellung oder auch Haltung – nicht das Verhalten."
Gerald Hüter
Seine innere Haltung zu erforschen und kennenzulernen, stärkt die Widerstandskraft der Psyche, beruhigt und lässt Sie gelassener werden, weil Sie wissen, was und warum Sie selbst etwas für „richtig und falsch“ halten – und weil Sie neben Ihrem „richtig und falsch“ auch zulassen können, dass andere ein ganz anderes „richtig und falsch“ haben können.
Unser nächster Dialog mit Respekt zum Thema „Haltung und Verhalten“ findet am 3.2.2024 von 9.30 bis 12.00 im Pfarrheim in Lochau statt. Wir würden uns freuen, Sie begrüßen zu dürfen.
Bei denen, die nach gesellschaftlichem Wandel streben oder ihn herbeiwünschen, macht sich Verzweiflung breit. Ein Mangel an Hoffnung, der mit vielfältigen Formen der Ohnmacht verbunden ist. Sich wiederholenden Leidensmustern. Aufkeimenden Philosophien der Angst und des Hasses. Ganz zu schweigen von gescheiterten Träumen. Wo es einst Gesellschaften gab, die als Modell einer besseren Zukunft, großer Pläne und Utopien dienten, herrschen heute Argwohn und Unmut gegenüber jeder Form von Politik, ein Ohnmachtsgefühl, das an Nihilismus grenzt.
Susan Griffith in "To love the Marigold"
Angesichts des Zustands unserer Welt klingen diese finsteren Aussichten ziemlich überzeugend. Und doch gibt es immer wieder Geschichten, wie sich Dinge auch Angesicht größter Bedrohung zum Guten wenden können.
Etwa in Totnes, einer kleinen Stadt in Devon, in der 2006 ein paar Freunde eine Idee hatten. Sie fragten sich: „Was, wenn der als Reaktion auf die größten Herausforderungen unserer Zeit so dringend benötigte Wandel nicht von der Regierung und der Wirtschaft kommen würde, sondern von dir und mir, von kollaborativen Gruppen? Was, wenn die Antworten nicht in der trostlosen Einsamkeit des Überlebenskampfes und der Isolation liegen würden, in den Zwängen einer skrupellosen Kommerzialisierung oder in dem Traum, dass uns ein wählbarer Retter hoch zu Ross zu Hilfe eilt, sondern in der Rückbesinnung auf die Gemeinschaft?“
Wenn wir auf die Regierungen warten, dann ist es zu spät. Wenn wir als Einzelne handeln, dann ist es zu wenig. Wenn wir aber als Gemeinschaft handeln, wird es vielleicht reichen und geschieht gerade noch rechtzeitig.
Aus diesen Überlegungen wurde die erste „Transition Town“, eine Stadt des Wandels, deren Beispiel inzwischen viele gefolgt sind. Auch in Österreich gibt es Städte des Wandels, etwa in Graz seit 2012 und in Innsbruck seit 2014.
Einen kurzen Artikel über die bewegende Geschichte von Totnes finden Sie hier:
Anschließend an unseren letzten Dialog zum Thema Frieden werden wir uns diesmal damit befassen, wie man erfolgreiche Projekte gestaltet.
Fragen für den Dialog
Wenn ich an Unternehmungen in meinem Leben zurückdenke, was sind aus heutiger Sicht Bedingungen dafür, dass sie geglückt oder gescheitert sind?
Wie könnte man diese Erkenntnisse dazu nutzen, erfolgreiche Projekte zu starten?
Gerne können Sie ein aktuelles Projekt mitbringen, vorstellen und die Kraft des gemeinsamen Denkens nutzen, um ihm Schubkraft zu verleihen. Oder Sie können sich inspirieren lassen und Ihre Energie einbringen, um andere Projekte zu gestalten.
Wir freuen uns darauf, Sie am 6.1.2024 von 9.30 bis 12.00 im Pfarrheim Lochau begrüßen zu dürfen. Gemeinsam können wir die Welt zu einem friedlicheren Ort machen.
In einer Welt, die von Herausforderungen und Unruhen geprägt ist, ist der Wunsch nach Frieden universell. Frieden zu stiften erfordert jedoch nicht nur gute Absichten, sondern auch aktive Beteiligung und konkrete Schritte. Deshalb ist es wichtig, dass wir gemeinsam darüber nachdenken, wie wir Frieden in unseren Gemeinschaften und darüber hinaus fördern können.
„Jeder Atemzug den wir nehmen, jeder Schritt, den wir gehen, kann mit Frieden, Freude und Gelassenheit gefüllt sein.“ (Thich Nhat Hanh)
Wir laden Sie herzlich zu einem besonderen Dialog ein, bei dem wir uns überlegen wollen, wie jeder von uns einen Beitrag dazu leisten kann, eine friedlichere Welt zu schaffen. Dieses Treffen soll ein Ort des Austauschs, der Inspiration und gemeinsamen Reflexion sein.
„Frieden kann nicht durch Gewalt erhalten werden. Er kann nur durch Verständnis erreicht werden.“ (Albert Einstein)
Gemeinsam Frieden zu schaffen, bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Konflikten, sondern auch die aktive Förderung von Verständnis, Respekt und Zusammenarbeit. Wir möchten Ideen sammeln, Best Practices teilen und konkrete Schritte skizzieren, die wir als Individuen und als Gemeinschaft unternehmen können.
„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“ (Mahatma Gandhi)
Bitte nehmen Sie sich die Zeit, an diesem inspirierenden Treffen teilzunehmen und lassen Sie uns gemeinsam Wege erkunden, wie wir Frieden in unserem Leben und in der Welt um uns herum fördern können. Ihre Perspektiven sind von unschätzbarem Wert, und zusammen können wir einen bedeutenden Unterschied machen.
"Frieden ist nicht nur ein Zustand, sondern eine Reise von Tausenden Meilen, die mit einem Schritt beginnt." (Lao Tzu)
Fragen für den Dialog:
Was bedeutet Frieden für mich persönlich?
Welche Initiativen, Aktionen, Projekte gibt es regional/überregional?
Auf welche Weise trage ich zum Frieden bei?
Welche Ideen, Impulse, Anregungen nehme ich mit? Wo würde ich mich gerne mehr engagieren?
Wir freuen uns darauf, Sie am 9.12.23 von 9.30 bis 12.00 im Pfarrheim Lochau begrüßen zu dürfen. Gemeinsam können wir die Welt zu einem friedlicheren Ort machen.
Anmeldung: office@praxis-am-see.at
Ausgewählte Literatur:
Rosenberg, M. B. (2003). Frieden kann man lernen. Junfermann. (Ein Buch, das sich mit gewaltfreier Kommunikation beschäftigt und Wege aufzeigt, wie Konflikte auf eine konstruktive Art und Weise gelöst werden können.)
Rosenberg, M. B. (2015). Die Macht der Gewaltfreien Kommunikation. Junfermann. (Hier vertieft Rosenberg seine Ideen zur gewaltfreien Kommunikation und wie sie dazu beitragen kann, Verständnis und Empathie zu fördern.)
Fischer, D. (2001). Friedensarbeit: Grundlagen, Konzepte, Praxisfelder. Wochenschau Verlag. (Ein umfassendes Werk, das verschiedene Aspekte der Friedensarbeit beleuchtet, von Konfliktlösung bis zu globalen Friedensbemühungen.)
Galtung, J. (2000). Der dritte Weg: Mythos oder Wirklichkeit. Brandes & Apsel. (Galtung ist ein Pionier in der Friedens- und Konfliktforschung. In diesem Buch erforscht er alternative Wege zur Konfliktlösung und Friedensförderung.)
Sen, A. (2013). Eine Art zu leben: Über die Vielfalt menschlicher Würde. Suhrkamp. (Sen diskutiert, wie die Förderung von Freiheit und Gerechtigkeit grundlegend für die Schaffung von Frieden ist.)
Diamond, L., & McDonald, J. W. (1996). Der Friede beginnt in einem selbst. Drachen Verlag. (Die Autoren bieten praktische Einblicke und Werkzeuge zur Förderung des Friedens, beginnend auf individueller Ebene.)
Thich Nhat Hanh. (1999). Kleine Wunder vollbringen: Wie Frieden tatsächlich möglich ist. O. W. Barth. (Ein Buch des buddhistischen Mönchs und Friedensaktivisten, das sich mit der inneren Dimension des Friedens und der Verbindung von Spiritualität und sozialem Wandel befasst.)
Gellhorn, M. (2001). Das Gesicht des Krieges. Rowohlt Taschenbuch Verlag. (Eine Sammlung von Berichten über Krieg und Konflikte, die den menschlichen Aspekt hervorhebt und zur Reflexion über die Schrecken des Krieges anregt.)
Kahane, A. (2010). Die Macht des Aufeinander-Zugehens: Dialog in schwierigen Situationen. Campus Verlag. (Ein Buch, das sich auf die Bedeutung des Dialogs in Konflikten konzentriert und wie konstruktive Gespräche zu nachhaltigen Lösungen führen können.)
Prinz Ghazi bin Muhammad. (2008). Der Friedensstifter. Herder. (Ein Werk, das sich mit den Prinzipien und Praktiken der islamischen Friedensethik auseinandersetzt und aufzeigt, wie sie auf globaler Ebene angewandt werden können.)
Freiheit im weitesten Sinne ist die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Optionen auszuwählen und Entscheidungen zu treffen.
Der philosophische Freiheitsbegriff befindet sich im ständigen Wandel und umfasst psychologische, soziale, kulturelle, religiöse, politische und rechtliche Dimensionen, mit denen wir uns in diesem Dialog auseinandersetzen werden.
Die Freiheit, sich für oder gegen eine Handlung entscheiden zu können, und ihre Begrenzung durch Regeln sowie durch Entscheidungen, Ansprüche, Interessen oder Handlungen anderer sind eng mit der Frage der Rechtmäßigkeit des eigenen Verhaltens und des Beschränkens fremden Handelns verbunden.
Freiheit ist ein vielschichtiges Konzept, das verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens durchdringt. Einer dieser Aspekte betrifft die individuelle und kollektive Freiheit. Individuelle Freiheit bezieht sich auf die Freiheiten, die Einzelpersonen genießen, wie beispielsweise die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit. Auf der anderen Seite steht die Freiheit eines Kollektivs, beispielsweise eines Landes von einer Besatzungsmacht.
Ein weiterer wichtiger Unterscheidungspunkt in Bezug auf Freiheit ist die Unterscheidung zwischen innerer und äußerer Freiheit. Äußere Freiheit bezieht sich auf die sozialen, rechtlichen und politischen Bedingungen, die die Handlungsfreiheit eines Individuums bestimmen. Innere Freiheit hingegen beschreibt den Zustand, in dem ein Mensch seine inneren Ressourcen und Fähigkeiten frei entfalten kann, ohne von inneren Zwängen wie Trieben, Erwartungen, Gewohnheiten, Rollenmustern, Konventionen oder moralischen Vorstellungen eingeschränkt zu sein. Die Förderung innerer Freiheit wird heute oft als Schlüssel zur persönlichen Entfaltung angesehen und hängt eng mit Bildung und Erziehung zusammen.
Des Weiteren gibt es Unterscheidungen zwischen verschiedenen Arten von Freiheit, darunter persönliche Freiheit, souveräne Freiheit und bürgerliche Freiheit. Die persönliche (negative) Freiheit bedeutet, dass eine Person nicht durch äußere Zwänge oder die Einflüsse anderer in ihren Handlungen eingeschränkt ist. Souveräne (positive) Freiheit hingegen bezieht sich auf die Fähigkeit, nach eigenem Willen zu handeln und somit sowohl über sich selbst als auch über andere Macht auszuüben. Bürgerliche Freiheit schließlich bezieht sich auf die Teilhabe an gesellschaftlicher und politischer Macht, was eine wichtige Dimension der Freiheit in politischen Systemen ist.
Einige historische Meilensteine der Freiheit:
Antike Griechenland: Die Ideen der Freiheit und Demokratie wurden im antiken Griechenland geboren. In Athen entstand die Idee der Bürgerschaft und der politischen Teilhabe als Ausdruck individueller Freiheit.
Römisches Reich: Das Römische Reich etablierte Gesetze und Rechte, die die Freiheit der Bürger schützten, und legte so die Grundlage für spätere Rechtsstaaten.
Mittelalter: Während des Mittelalters war die Freiheit oft auf bestimmte soziale Klassen oder privilegierte Gruppen beschränkt. Dennoch gab es wichtige Entwicklungen wie die Magna Carta von 1215 in England, die die Vorstellung von begrenzter königlicher Macht festigte.
Aufklärung: Die Aufklärung des 17. und 18. Jahrhunderts brachte Ideen wie die Menschenrechte, die Trennung von Kirche und Staat sowie die Vorstellung von individuellen Freiheiten und Rechten hervor.
Amerikanische und Französische Revolutionen: Diese Revolutionen im späten 18. Jahrhundert führten zur Entstehung moderner demokratischer Nationen und zur Verankerung von Grundrechten und Freiheiten in Verfassungen.
19. Jahrhundert: Das 19. Jahrhundert war geprägt von Kämpfen für die Freiheit, darunter die Abschaffung der Sklaverei und die Ausweitung des Wahlrechts auf eine breitere Bevölkerung.
20. Jahrhundert: Das 20. Jahrhundert sah sowohl den Aufstieg totalitärer Regime als auch den Kampf gegen diese Regime im Namen der Freiheit. Die Vereinten Nationen wurden gegründet, um die Freiheit und die Menschenrechte weltweit zu schützen.
Gegenwart: Die Idee der Freiheit ist in der heutigen globalisierten Welt weiterhin von großer Bedeutung. Es gibt anhaltende Diskussionen über Fragen der individuellen Freiheit, der sozialen Gerechtigkeit und der globalen Freiheitsrechte.
Diese Meilensteine sind nur ein grober Überblick über die komplexe Geschichte der Freiheit. Sie verdeutlichen jedoch, wie die Vorstellung von Freiheit im Laufe der Zeit von kulturellen, politischen und sozialen Entwicklungen geprägt wurde und weiterhin eine zentrale Rolle in der menschlichen Geschichte und im gegenwärtigen Zeitgeschehen spielt.
Fragen für den Dialog:
Was bedeutet Freiheit für Sie persönlich? Gibt es bestimmte Erfahrungen oder Momente in Ihrem Leben, die Ihre Vorstellung von Freiheit geprägt haben?
Gibt es Ihrer Meinung nach Grenzen für die persönliche Freiheit? Wenn ja, welche Art von Beschränkungen sind gerechtfertigt?
Wie verhält sich individuelle Freiheit zur sozialen Verantwortung? Welche Pflichten oder Verantwortlichkeiten gehen mit Freiheit einher?
Inwiefern beeinflusst die Kultur die Vorstellungen von Freiheit in verschiedenen Gesellschaften? Gibt es kulturelle Unterschiede im Verständnis von Freiheit?
Welche Rolle spielt die Technologie bei der Einschränkung oder Förderung von Freiheit? Denken Sie an Datenschutz, Überwachung und soziale Medien.
Wie hat die Geschichte gezeigt, dass Freiheit errungen, verteidigt oder eingeschränkt wird? Welche historischen Ereignisse oder Bewegungen sind Beispiele dafür?
Welche Bedeutung hat politische Freiheit in modernen Demokratien? Welche Institutionen und Rechte sind entscheidend für die Erhaltung politischer Freiheit?
Inwiefern sind wirtschaftliche Freiheit und soziale Gerechtigkeit miteinander vereinbar oder in Konflikt stehend? Wie kann eine Balance zwischen diesen beiden Prinzipien gefunden werden?
Welche aktuellen Herausforderungen und Bedrohungen sehen Sie für die Freiheit weltweit? Denken Sie an Fragen wie autoritäre Regierungen, soziale Ungleichheit und Umweltprobleme.
Wie können Bildung und Aufklärung zur Förderung der Freiheit beitragen? Welche Bildungsansätze sind Ihrer Meinung nach am effektivsten?
Welche Rolle spielt die Freiheit in Bezug auf kulturelle und künstlerische Ausdrucksformen? Wie können Zensur und Meinungsfreiheit in Einklang gebracht werden?
Wie können Bürgerinnen und Bürger aktiv dazu beitragen, die Freiheit in ihrer Gesellschaft zu schützen und zu fördern?
Lesenswertes:
In der Vorarlberger Landesbibliothek sind etwa 19.000 Werke zum Thema „Freiheit“ verfügbar. Schwelgen Sie einen Nachmittag lang in den vielfältigen Überlegungen.
Isaiah Berlin: Freiheit. Vier Versuche. Fischer, Frankfurt am Main 2006.
Zusammenfassung: Das 21. Jahrhundert beginnt mit zahlreichen Krisen: politische Unterdrückung, nationale Spaltungen, Klimakrise und Corona-Pandemie. Damit wächst auch das revolutionäre Potenzial, die Welt zu verändern. Frank Jacob diskutiert, welche Rolle Revolutionen in diesem Jahrhundert spielen können, wie sie ablaufen und was es zu beachten gilt, um eine moralische Korrumpierung revolutionärer Prozesse zu verhindern. Neben einem analytischen Zehn-Stufen-Modell stellt er grundlegende Aspekte vor, die über Erfolg und Misserfolg von Revolutionen entscheiden, und reflektiert diese mit besonderem Blick auf die Gegenwart.